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Verkehrsstrafrecht Ordnungswidrigkeiten

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Wolfgang Ferner<br />

Aktuelles Verkehrsrecht 2011 V 5.11<br />

Fahrer des Fahrzeugs im Zeitpunkt des<br />

Verkehrsverstoßes gewesen ist 1 . Beruht die<br />

Annahme des Tatgerichts von der Täterschaft<br />

des Betroffenen darauf, dass dieser anhand<br />

eines Lichtbildes identifiziert worden ist, muss<br />

in den Urteilsgründen der Beweiserhebungsakt<br />

nachvollziehbar dargestellt werden 2 .<br />

Wahllichtbildvorlage Es gelten die Regeln der Gegenüberstellung<br />

Urteilsgründe Der BGH hat in einer Grundsatzentscheidung<br />

zu der Frage Stellung genommen, wie die<br />

Urteilsgründe des Tatrichters gefasst sein<br />

müssen, wenn der Fahrer anhand eines<br />

Ausdrückliche Bezugnahme<br />

Verweis auf das vom<br />

Verkehrsverstoß gefertigte<br />

Foto:<br />

Lichtbildes identifiziert wird 3 .<br />

Es ist eine ausdrückliche Bezugnahme<br />

notwendig. Lässt sich den Urteilsgründen<br />

lediglich entnehmen, dass die<br />

„Inaugenscheinnahme der Lichtbilder auf Blatt<br />

... d, A.“ erfolgt ist, ist dies für eine<br />

Bezugnahme im Sinne des § 267 Abs. 1 Satz<br />

3 StPO nicht ausreichend<br />

Der Tatrichter darf in den Urteilsgründen<br />

gemäß § 267 Abs. 1 Satz 3 StPO in<br />

Verbindung mit § 71 Abs. 1 OWiG auf das in<br />

der Akte befindliche Foto des<br />

Verkehrsverstoßes Bezug nehmen. Dann wird<br />

das Lichtbild zum Bestand der Urteilsgründe 4 .<br />

In diesem Fall sind dann weitere Ausführungen<br />

zur Beschreibung des abgebildeten<br />

Fahrzeugführers grundsätzlich entbehrlich 5 . Es<br />

ist ausreichend, wenn im Urteil mitgeteilt ist,<br />

dass es sich bei dem in Bezug genommenen<br />

Lichtbild um ein nach Ort und Zeit näher<br />

bezeichnetes Radarfoto handelt, das das<br />

Gesicht einer männlichen oder weiblichen<br />

Person zeigt.<br />

Der Amtsrichter muss in<br />

prozessordnungsgemäßer Weise auf das von<br />

dem Verkehrsverstoß gefertigte Lichtbild<br />

Bezug genommen haben 6 . Nur dann wird das<br />

1 OLG Zweibrücken, zfs 2000, 513 = StraFo 2001, 135.<br />

2 OLG Hamm, VA 2002, 90.<br />

3 BGH, NJW 1990, 1420.<br />

4 BayObLG, DAR 1998, 147; OLG Brandenburg, DAR 1998, 112; OLG Dresden, DAR 2000,279; OLG Hamm, NStZ-RR 1998 238 = VRS 1995, 232.<br />

5 BGHSt 41, 376; BayObLG, NZV 1998, 339; OLG Düsseldorf, zfs 1997, 194; OLG Hamm, NStZ-RR 1998, 238; OLG Dresden, DAR 2000, 279.<br />

6 OLG Hamm, NZV 1996, 466.<br />

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