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Verkehrsstrafrecht Ordnungswidrigkeiten

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Wolfgang Ferner<br />

Aktuelles Verkehrsrecht 2011 V 5.11<br />

Tatopfer bereits zu Beginn des Angriffs Führer des Kraftfahrzeuges ist.<br />

Das Tatbestandsmerkmal „Verübung eines Angriffs“ ist vielmehr auch<br />

dann erfüllt, wenn ein Opfer durch einen vor Fahrtantritt begonnenen<br />

Angriffs zur Fahrt gezwungen wird und der Angriff während der Fahrt<br />

fortgesetzt wird. Erfasst wird damit auch der Zeitraum bis zur Beendigung<br />

des Angriffs. Dabei wurden auch die besonderen Verhältnisse des<br />

Straßenverkehrs ausgenutzt. Erforderlich ist insoweit, dass der Angriff<br />

unter den spezifischen Bedingungen des Straßenverkehrs erfolgt. Objektiv<br />

ist dies der Fall, wenn der Führer eines Kraftfahrzeuges im Zeitpunkt des<br />

Angriffs mit der Beherrschung seines Kraftfahrzeuges und/oder mit der<br />

Bewältigung von Verkehrsvorgängen beschäftigt ist, sodass er gerade<br />

deshalb ein leichteres Angriffsobjekt ist. Dabei muss der Täter erkennen,<br />

dass die Abwehrmöglichkeiten des Opfers hierdurch deutlich<br />

eingeschränkt werden.<br />

BGH, Beschluss vom 25.9.2007, 4 StR 338/07 = SVR 2008, 189 = BGHSt<br />

52, 44 = NJW 2008, 451 = DAR 2008, 96 = NZV 2008, 256 = VRR 2008,<br />

71<br />

7. § 315c StGB, Straßenverkehrsgefährdung<br />

§ 315b StGB Gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr<br />

Burhoff, Zwanzig Fragen zur Gefährdung des Straßenverkehrs nach §<br />

315c, VA 2008, 68<br />

Täter<br />

§ 315c StGB ist ein eigenhändiges Delikt. Bestraft werden kann nur, wer<br />

Führer eines Fahrzeuges ist. Ein Billigen im Rahmen einer verabredeten<br />

Verfolgungsfahrt reicht nicht aus.<br />

BGH, Beschluss vom 9.8.2007, 4 StR 339/07 = StraFo 2007, 475<br />

Übermüdung<br />

Nicht jedes langsame Abkommen von der Autobahn auf gerader Strecke<br />

ist durch Übermüdung zu erklären. Dies kann in der Regel nur durch ein<br />

rechtmedizinisches Gutachten geklärt werden.<br />

AG Aachen, Beschluss vom 23.2.2007, 41 Gs 421/07 = SVR 2008, 145<br />

Rücksichtslosigkeit<br />

Rücksichtsloses Verhalten ist nicht nur ein objektives Geschehen. Die<br />

Feststellung verlangt ein sich aus zusätzlichen Umständen ergebendes<br />

Defizit (Leichtsinn, Eigennutz oder Gleichgültigkeit), das weit über das<br />

hinausgeht, das normalerweise jedem begangenen Verkehrsverstoß<br />

zugrunde liegt.<br />

KG, Beschluss vom 25.5.2007, (3) 1 Ss 103/07 (46/07) = VRS 113, 291<br />

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