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Lehrstuhl für Mathematik und ihre Didaktik Walter Olbricht, Doris ...

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3. Untersuchung der Items<br />

In diesem Kapitel geht es darum, schwerpunktmäßig den Datensatz von den Items her zu untersuchen.<br />

Es interessiert insbesondere, ob <strong>und</strong> wie sich die Items inhaltlich in Gruppen zusammenfassen<br />

<strong>und</strong> durch Skalen bündeln lassen. Dem wird als zweiter Schritt eine datenbasierte Skalenbildung gegenübergestellt.<br />

Dabei wird untersucht, wie sich die Items nicht vom Inhalt, sondern von den gegebenen<br />

Antworten her gruppieren. Idealerweise sollte natürlich beides in etwa zusammenfallen. Einen<br />

weiteren Schwerpunkt bildet ein Abschnitt über klassische Kennzahlen der Itemanalyse (Boden- <strong>und</strong><br />

Deckeneffekte, Cronbach’s α). Schließlich werden die interessantesten Kovariablen (Geschlecht, Zensur,<br />

Schulart, Anzahl der Arbeitsblätter, Klassenstufe) im Spiegel der Skalen beleuchtet, um zu untersuchen,<br />

ob es hier besonders auffällige Verschiebungen in den Skalenprofilen gibt.<br />

3.1. Inhaltliche Skalenbildung<br />

Gruppierung der Items <strong>und</strong> <strong>ihre</strong> Begründung<br />

Um die Ziele der Untersuchung erreichen zu können, wurden a priori Items in Form von Aussagen<br />

festgelegt <strong>und</strong> zu Skalen gruppiert. Als Quelle dienten bisherige Untersuchungen zur Schülersicht<br />

über Schule <strong>und</strong> Unterricht (vgl. Bocka, Czerwenka, Weinert) bzw. Studien über Schulleistungen (vgl.<br />

Helmke, PISA). Um <strong>für</strong> alle Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler eine Verständlichkeit der Items zu erleichtern<br />

<strong>und</strong> eine persönliche Betroffenheit auszulösen, wurde als einheitlicher Satzanfang „Ich...“ festgelegt.<br />

Als maximale Bearbeitungsdauer des Bogens wurden 15 Minuten 4 angestrebt, weswegen die Anzahl<br />

der Items auf 38 begrenzt wurde. Diese 38 Items verteilen sich aus folgenden Überlegungen heraus<br />

auf neun Themenkreise (Skalen):<br />

Im Zentrum des Interesses stehen die Rückmeldungen von GEONExT-Anwendern zu dynamischen<br />

Arbeitsblättern. Dieser Bereich gliedert sich in den Aufbau der dynamischen Arbeitsblätter (Skala 4)<br />

<strong>und</strong> die Beurteilung des bearbeiteten Themas (Skala 5), den bei der Bearbeitung benötigten Zeitaufwand<br />

(Skala 6) <strong>und</strong> die Beurteilung des selbständigen Arbeitens (Skala 7). Flankierend dazu sollen<br />

Aussagen erfragt werden über bestehende Kontextbedingungen <strong>und</strong> mögliche Wirkungen. Deshalb<br />

werden Vorerfahrungen mit dem Medium Computer (Skala 1) <strong>und</strong> dabei speziell mit Lernsoftware<br />

(Skala 2) ermittelt, sowie nach der Bedeutung des Computers als Lernwerkzeug (Skala 3) gefragt.<br />

Gr<strong>und</strong>sätzliche Einstellungen zum Themengebiet (Skala 9) können sowohl als Kontextbedingung als<br />

auch als mögliche Wirkungen beurteilt werden, die Frage nach weiterem Einsatz von Lernsoftware<br />

(Skala 8) zielt auf mögliche positive Effekte.<br />

Um die Zugehörigkeit der Items zu den Skalen überprüfen zu können, werden die Items zunächst<br />

nach inhaltlichen Aspekten den verschiedenen Skalen zugeordnet. Deshalb werden die neun vorab<br />

konzipierten Skalen nochmals genauer diskutiert. Die 38 Items werden dazu der Reihe nach einzeln<br />

durchgegangen <strong>und</strong> einer Skala, bei Grenzfällen auch mehreren Skalen, zugeteilt. Diese Zuordnung<br />

wird dann nochmals durch weitere unabhängige Meinungen abgeklärt. Da das Erhebungsinstrument<br />

(Fragebogen) von zentraler Bedeutung <strong>für</strong> die vorliegende Untersuchung ist, soll diesen Aspekten<br />

breiter Raum gewidmet werden.<br />

Skala 1: Vorerfahrungen mit Computern<br />

Diese Skala soll Aussagen enthalten, die auf Vorerfahrungen mit dem Computer zielen.<br />

Eindeutig zur Skala gehörend ist Item 1 (Ich habe Erfahrung mit Computern.). Item 7 (Ich hatte<br />

Schwierigkeiten, mit der Maus die Befehle auszuführen.), genauso wie Item 22 (Ich habe Hemmungen,<br />

mit dem Computer zu arbeiten.), lassen auf fehlende Erfahrung im Umgang mit dem Computer<br />

schließen <strong>und</strong> sind deshalb negativ gerichtete Aussagen nach Vorerfahrungen mit dem Computer. Die<br />

inhaltliche Gegenfrage dazu ist Item 26 (Ich fühle mich sicher im Umgang mit dem Computer.), was<br />

sicherlich durch oftmalige Benutzung gefördert wird. Voraussetzung <strong>für</strong> die regelmäßige Computernutzung<br />

<strong>und</strong> dadurch resultierenden Vorerfahrungen ist die Möglichkeit, zu Hause einen Computer<br />

nutzen zu können bei Item 31 (Ich habe die Möglichkeit zuhause einen Computer zu nutzen.).<br />

4 Zeitmessungen bei den an der Universität betreuten Gruppen ergaben eine durchschnittliche Bearbeitungsdauer<br />

von 8-15 Minuten. Der höchste Wert wurde in solchen Hauptschul-Klassen erzielt, in<br />

denen die Lehrkraft die Items vorlas, um Verständnisschwierigkeiten von Seiten der Schüler ausschließen<br />

zu können. Dieses Vorgehen können wir <strong>für</strong> leseschwache Klassen empfehlen, da wir den<br />

Nutzen hinsichtlich der Verständlichkeit höher einschätzen als eine mögliche Beeinflussung im Antwortverhalten<br />

durch das Vorlesen.<br />

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