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Lehrstuhl für Mathematik und ihre Didaktik Walter Olbricht, Doris ...

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26<br />

Hintergr<strong>und</strong>: χ²-Abstand<br />

Eine Multinomialverteilung ergibt sich, falls eine Anzahl n von Werten unabhängig voneinander in m<br />

Schubladen einsortiert werden, wobei die Wahrscheinlichkeit <strong>für</strong> die i-te Schublade gerade pi<br />

beträgt. Falls diese Wahrscheinlichkeiten bekannt sind, kann man die beobachteten (observed, „O“)<br />

<strong>und</strong> die erwartenen (expected, „E“) Anzahlen einander gegenüberstellen. Beispielsweise könnten sich<br />

<strong>für</strong> 60 Würfe mit einem Würfel folgende Resultate ergeben:<br />

Augenzahl 1 2 3 4 5 6<br />

Erwartet (E) 10 10 10 10 10 10<br />

Beobachtet (O) 9 8 16 17 6 4<br />

Mit dem χ²-Abstand kann man dann den Abstand der beobachteten Verteilung von der erwarteten Verteilung<br />

messen. Hierzu berechnet man:<br />

6<br />

2 ( Oi<br />

− Ei<br />

)<br />

∑ = 14.<br />

2 .<br />

i= 1 Ei<br />

Der χ²-Abstand ist also eine gewichtete quadratische Abstandssumme.<br />

Für unsere Situation bietet es sich an, <strong>für</strong> jedes Item die beiden χ²-Abstände zu zwei „extremen“ Multinomialverteilungen<br />

zu berechnen: Einerseits zum Optimum (das ist diejenige Verteilung, bei der 361<br />

Schüler die beste Antwort „stimmt vollständig“ <strong>und</strong> nur jeweils eine Person die restlichen vier Antwortmöglichkeiten<br />

– einschließlich „keine Angabe“ ankreuzte) <strong>und</strong> andererseits zum Antioptimum (das<br />

ist diejenige Verteilung, bei der 361 Schüler die schlechteste Antwort „stimmt gar nicht“ <strong>und</strong> nur jeweils<br />

eine Person die restlichen vier Antwortmöglichkeiten – einschließlich „keine Angabe“ ankreuzte.<br />

Dies liefert ein Koordinatenpaar, so dass man die einzelnen Items geometrisch in der Ebene darstellen<br />

kann. Items mit ähnlichem Antwortmuster werden in diesem Diagramm „nahe“ beieinander liegen.<br />

Im folgenden Diagramm sind die Items mit <strong>ihre</strong>r Nummer <strong>und</strong> die Skalen durch Farben codiert. Man<br />

kann auf diese Weise – natürlich unter Beachtung des eingeschränkten, weil verdichteten Informationsgehalts<br />

– viererlei gewinnen:<br />

• einen Eindruck von der Kohärenz der einzelnen Skalen<br />

• einen Eindruck von Verhältnis der Skalen zueinander<br />

• Vermutungen über die Zuordnung einzelner bislang nicht eindeutig zugeordneter Skalen oder<br />

Vorschläge <strong>für</strong> eine passendere Zuordnung abweichender Items<br />

• Hinweise darauf, welche Items bzw. Skalen besonders nahe am Optimum bzw. Antioptimum liegen<br />

<strong>und</strong> daher welche Dinge besonders gut bzw. schlecht bewertet wurden.

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