14.12.2012 Aufrufe

Lehrstuhl für Mathematik und ihre Didaktik Walter Olbricht, Doris ...

Lehrstuhl für Mathematik und ihre Didaktik Walter Olbricht, Doris ...

Lehrstuhl für Mathematik und ihre Didaktik Walter Olbricht, Doris ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

28<br />

Item 35 bleibt zwischen Skala 9 <strong>und</strong> Skala 5 umstritten.<br />

4. Die Lage der Skalen als Ganzes unterscheidet sich deutlich. An den Vorkenntnissen (Skala 1)<br />

fehlt es beispielsweise nicht (relativ geringer Abstand zum Optimum, aber relativ großer zum Antioptimum).<br />

Demgegenüber werden die Themen (Skala 5) <strong>und</strong> das Themengebiet (Skala 9) etwas kritischer<br />

beurteilt (relativ großer Abstand zum Optimum, aber relativ kleiner zum Antioptimum). Dabei ist<br />

zu betonen, dass es sich um relative Aussagen handelt. Unter den Items schneidet Item 31 (Ich habe<br />

die Möglichkeit zu Hause einen Computer zu nutzen.) so einheitlich positiv ab, dass es vielleicht sogar<br />

aus dem Erhebungsbogen gestrichen werden kann. Die Skala 6 (Zeitrahmen) enthält das strittige Item<br />

16 (Ich denke, dass ich zügig gearbeitet habe.), das inhaltlich nicht dem Zeitrahmen, sondern eher<br />

dem selbstverantwortlichen Lernen, also der Skala 7 (Beurteilung selbständigen Arbeitens), zugeteilt<br />

werden könnte. Item 16 hat von den 38 Items den kleinsten χ²-Abstand zum antioptimalen Antwortmuster.<br />

Das bedeutet, dass dieses Item am negativsten beantwortet wurde. Der Abstand zu Item 9<br />

(Ich bin unter Zeitdruck geraten.) ist sehr groß <strong>und</strong> man kann die beiden Items datenorientiert nicht als<br />

zusammengehörig identifizieren. Wie bereits erwähnt sollte dieses Item aus dem Erhebungsbogen<br />

genommen werden <strong>und</strong> durch ein anderes zur Skala 6 (Zeitrahmen) passenden, ersetzt werden.<br />

3.3. Klassische Kennzahlen zur Itemanalyse<br />

Die Analyse von Items <strong>und</strong> Skalen ist ein geradezu klassischer Teil der psychologischen Testtheorie.<br />

Dabei werden allerdings zum Teil recht ausgefeilte Modelle zugr<strong>und</strong>e gelegt <strong>und</strong> oft weit reichende<br />

Annahmen gemacht. Für unsere eher elementaren Zwecke <strong>und</strong> eher unsicheren Annahmen ist das<br />

nicht unproblematisch. Aber zur Einordnung in klassische Herangehensweisen <strong>und</strong> zur Vergleichbarkeit<br />

mit der einschlägigen Literatur sollen in diesem Abschnitt die gängigsten Kennzahlen zusammengestellt<br />

werden. Die folgende Tabelle fasst die in diesem Kontext üblicherweise betrachteten Kennzahlen<br />

<strong>für</strong> die neun (inhaltlich definierten) Skalen zusammen:<br />

Dimension Anzahl Mittel SD<br />

Boden<br />

(Anzahl)<br />

Decke<br />

(Anzahl)<br />

NA's<br />

Cronbach's<br />

Skala 1 5 1.42 0.44 106 2 0 0.45<br />

Skala 2 5 2.34 0.55 5 3 2 0.08<br />

Skala 3 3 1.48 0.59 149 3 0 0.56<br />

Skala 4 6 1.99 0.63 16 2 0 0.75<br />

Skala 5 5 2.06 0.73 15 8 1 0.83<br />

Skala 6 2 1.90 0.75 73 10 1 0.56<br />

Skala 7 4 1.99 0.57 25 0 1 0.28<br />

Skala 8 4 2.14 0.86 55 24 2 0.76<br />

Skala 9 4 2.24 0.73 18 13 0 0.68<br />

Tabelle 10 Kennzahlen <strong>und</strong> Reliabilität der Skalen ( n=365)<br />

Die ersten sieben Spalten sind weitgehend selbsterklärend. Bei Skala 1 <strong>und</strong> insbesondere Skala 3<br />

zeigen sich deutliche Bodeneffekte. Deckeneffekte gibt es hingegen so gut wie nicht. Skala 1 <strong>und</strong><br />

Skala 3 sind insofern (im Rückblick) nicht ideal justiert, sondern zu positiv. Es ist aber zu bedenken,<br />

dass dies im Vorfeld ja nicht klar war.<br />

Die letzte Spalte gibt mit Cronbach's α ein gebräuchliches Maß <strong>für</strong> die Reliabilität an. Dazu sind in<br />

aller Kürze folgende Anmerkungen zu machen:<br />

1. Interpretation<br />

Cronbach's α ist nur eine Schätzung <strong>für</strong> eine untere Schranke der interessierenden Größe. Es ist anfällig<br />

<strong>für</strong> Verzerrungen <strong>und</strong> ohnehin nicht ganz leicht zu interpretieren. Grob gesprochen zeigt es die<br />

innere Konsistenz der beteiligten Items.<br />

2. Berechnung<br />

Cronbach's α wurde auf der Basis der Kovarianzmatrix berechnet. Für die Korrelationsvariante ergeben<br />

sich aber nahezu identische Werte, da die Varianzen aller Items sich nicht stark unterscheiden.<br />

Alle Schüler mit wenigstens einem fehlendem Wert bei einem Item der betrachteten Skala wurden<br />

α

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!