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Lehrstuhl für Mathematik und ihre Didaktik Walter Olbricht, Doris ...

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6.3. Antworten auf die Ausgangsfragen<br />

Die statistischen Folgerungen haben wir bereits jeweils am Ende eines Kapitels in einem Fazit zusammengestellt.<br />

Sie sollen nunmehr in Bezug zu den am Ende von Kapitel 1 genannten Ausgangsfragen<br />

gesetzt werden:<br />

1. Sind die dynamischen Arbeitsblätter nutzergerecht konzipiert?<br />

Das wird man auf der Basis der vorliegenden Daten klar bejahen können. Schon ein Blick auf Abbildung<br />

1 aus Abschnitt 2.2. <strong>und</strong> auf die Skalenmittel in Anschnitt 3.4 lehrt, dass in dem möglichen Bereich<br />

von 1.0 bis 4.0 Werte über 3.0 weder <strong>für</strong> Skalenmittel noch <strong>für</strong> das Gesamtmittel überhaupt auftreten.<br />

Für das Gesamtmittel seien abschließend noch die folgenden summarischen Kennzahlen <strong>und</strong><br />

ein Boxplot angeführt:<br />

Minimum 1.21<br />

Unteres Quartil 1.68<br />

Mittelwert 1.97<br />

Median 1.89<br />

Oberes Quartil 2.19<br />

Maximum 3.00<br />

Standardabweichung 0.40<br />

Anzahl 365<br />

KA 0<br />

Abbildung 35 Summarische Kennzahlen <strong>und</strong> Boxplot des Gesamtmittels<br />

Gesamtmittel<br />

4.0<br />

3.0<br />

2.0<br />

1.0<br />

In Kapitel 1 wurde betont, dass es aufgr<strong>und</strong> der Auswahl eine positive Verzerrung vorliegen könnte.<br />

Es scheint aber wenig plausibel, dass die erkennbar positive Bewertung ausschließlich auf diese –<br />

noch nicht einmal erwiesene – Ursache zurückzuführen ist. Denn die positive Selbstselektion dürfte<br />

ohnehin vorwiegend auf Ebene der teilnehmenden Klassen, nicht aber der einzelnen 365 Schüler<br />

greifen.<br />

2. Gibt es besonders günstige Kontextbedingungen bzw. wichtige Einflussvariablen beim Einsatz<br />

dynamischer Arbeitsblätter im Unterricht zu beachten?<br />

Hierzu wurden in Kapiteln 3-5 detaillierte Analysen angestellt. Es zeigt sich dabei überall <strong>und</strong> einheitlich,<br />

dass die Variable Klassensatz am einflussreichsten zu sein scheint. Selbst bei Parallelklassen<br />

zeigt sich der Effekt nach wie vor deutlich, wenn auch abgemildert, das heißt. um einen Schuleffekt<br />

nivelliert. Dies deutet darauf hin, dass der „Lernsituation“ des Schülers entscheidende Bedeutung <strong>für</strong><br />

die Beurteilung zukommt. Alle anderen Kovariablen treten dahinter weit zurück (vgl. die bereinigten<br />

Werte in Kapitel 4). Der Leser mag in diesem Zusammenhang nochmals die sehr aufschlussreiche<br />

Abbildung 16 (Unterschiede nach Klassensatz) betrachten. In diesem Sinne ist auch GEONExT trotz<br />

der positiven Bewertung eben kein „Selbstläufer“ <strong>und</strong> sollte auch nicht (nur) als „Selbstlernumgebung“<br />

(miss-) verstanden werden. Damit ist insbesondere klar, dass der günstigen Gestaltung des didaktisch-methodischen<br />

Umfeldes große Bedeutung zukommt, um das Potential von GEONExT voll auszuschöpfen.<br />

Hieran knüpfen sich einige Empfehlungen inhaltlicher Art <strong>für</strong> den Unterricht, die aber<br />

nicht an dieser Stelle, sondern günstigerweise im Rahmen einer eher qualitativen Analyse mit zusätzlichen<br />

Anmerkungen aus den konkreten Unterrichtsbeobachtungen in Teil II diskutiert werden.<br />

Zwei Punkte seien aber noch kurz angesprochen: Zum einen scheint das Umfeld der Erhebung (an<br />

der Universität oder in der Schulpraxis) keine Auswirkungen zu haben. Es scheint daher gerechtfertigt,<br />

die an der Universität erhobenen Bögen voll in die Betrachtung einzubeziehen. Zum anderen erbrachte<br />

die Untersuchung der Leistung im <strong>Mathematik</strong>unterricht als Einflussvariable auf die subjektiven<br />

Einstellungen der Befragten, ein vielleicht überraschendes Ergebnis. Sucht man nach Unterschieden<br />

in den Antworten der guten <strong>und</strong> schwachen Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler, so sind liegen diese nahe beieinander.<br />

Die nahe liegende <strong>und</strong> oft vertretene Vermutung, dass Leistungsschwächere stärker von der<br />

dynamischen Veranschaulichung profitieren, lässt sich aus den Daten nicht stützen.<br />

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