14.12.2012 Aufrufe

Lehrstuhl für Mathematik und ihre Didaktik Walter Olbricht, Doris ...

Lehrstuhl für Mathematik und ihre Didaktik Walter Olbricht, Doris ...

Lehrstuhl für Mathematik und ihre Didaktik Walter Olbricht, Doris ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

2. Datenbasis<br />

In diesem Kapitel soll die vorhandene Datenbasis <strong>und</strong> <strong>ihre</strong> Erhebung erläutert sowie die Datenqualität<br />

untersucht werden. Beide Themenkreise sind <strong>für</strong> alle weiteren Schritte f<strong>und</strong>amental. Während dies <strong>für</strong><br />

die Datenerhebung <strong>und</strong> Datenstruktur schon deshalb einleuchtet, weil ohne diese Erläuterungen ein<br />

Verständnis kaum möglich ist, erfährt die Qualitätsbeurteilung <strong>und</strong> Qualitätssicherung oft zu wenig<br />

Aufmerksamkeit. Sie stellt aber in analoger Weise die Voraussetzung <strong>für</strong> zutreffende Schlussfolgerungen<br />

dar. Sonst kommt es zu dem bekannten „Müll rein- Müll raus-“ Effekt.<br />

2.1. Datenerhebung <strong>und</strong> Datenstruktur<br />

Auswahl der Klassen<br />

Die Teilnahme an der Befragung erfolgte auf freiwilliger Basis unter Gewährleistung von Anonymität.<br />

Diese Bedingung bewirkt üblicherweise, dass man eine Positivauswahl von Antworten erhält, da eher<br />

engagierte <strong>und</strong> interessierte Lehrkräfte Interesse an Befragungen zeigen. Als Argument gegen die<br />

Teilnahme an einer Befragung klingt im schulischen Bereich oft die Furcht vor Kontrolle des Unterrichts<br />

an bzw. die Furcht vor Beurteilungen, die nicht zuletzt <strong>für</strong> die schulische Laufbahn negative<br />

Konsequenzen nach sich ziehen könnten. Deshalb ist zu beachten, dass sich die aufgeschlossene<br />

Einstellung der beteiligten Lehrkräfte in der Führung <strong>und</strong> im täglichen Unterricht <strong>ihre</strong>r Klassen widerspiegeln<br />

kann <strong>und</strong> so Einfluss auf die Antworten <strong>ihre</strong>r Schüler bewirken kann. Es ist daher nicht ausgeschlossen,<br />

dass es bei der Auswertung zu – positiven – Verzerrungen kommen kann.<br />

Für den vorliegenden Datensatz haben 17 Gruppen (in der Regel Schulklassen) Datensätze geliefert,<br />

so dass insgesamt 365 Schülerbogen vorliegen. Zu betonen ist vorab, dass die Daten also in keiner<br />

Weise einer Zufallsstichprobe entstammen, sondern eine Sammlung aller verfügbaren Antworten darstellen.<br />

Insofern handelt es sich bei der vorliegenden Untersuchung auch nur um eine Beobachtungsstudie.<br />

Es sind zwar – außer den oben schon angesprochenen – keine augenfälligen Gründe <strong>für</strong> eine<br />

hierdurch bedingte Verzerrung der Resultate erkennbar, doch ist dies auch nicht auszuschließen. Die<br />

Teilnahme war auch <strong>für</strong> die Schüler freiwillig unter Zusicherung von Anonymität. Die Befragten wurden<br />

unmittelbar im Anschluss an die Arbeit mit einem dynamischen Arbeitsblatt gebeten, einen Erhebungsbogen<br />

auszufüllen. Dabei lassen sich gr<strong>und</strong>sätzlich zwei äußere Bedingungen unterscheiden,<br />

die möglicherweise Einfluss auf das Antwortverhalten der Schüler haben können. Wie in nachstehender<br />

Abbildung zu ersehen ist, wurde nur ein Teil der Bogen in der Schule unter realen Unterrichtsbedingungen<br />

erhoben, während der andere Teil im Rahmen einer Schulung von Schulklassen durch<br />

<strong>Lehrstuhl</strong>mitarbeiter an der Universität quasi unter speziellen Laborbedingungen erzielt wurde. Zudem<br />

ist zu unterscheiden, dass anfangs die Bogen in Printform vorlagen <strong>und</strong> zur elektronischen Weiterverarbeitung<br />

online eingegeben werden mussten (Klassensatz 20, 21, 22), während der Großteil der<br />

Schülerbogen direkt online ausgefüllt wurde. Zu einem kritischen Vergleich dieser beiden Möglichkeiten<br />

später mehr.<br />

Insgesamt beteiligten sich vier Klassen aus der Hauptschule, eine Realschulklasse, zehn Gymnasialklassen<br />

sowie eine schulart- <strong>und</strong> altersgemischte Gruppe (Girl’s Day / UBT) an der Befragung. Die<br />

Grafik zeigt des Weiteren die Verteilung in Jahrgangsstufen: zwei 6. Klassen (HS), acht 7. Klassen<br />

(GY), eine 8. Klasse (RS), zwei 9. Klassen (HS/GY) <strong>und</strong> zwei 10. Klassen (HS/GY).<br />

Bei vier Klassenpaaren handelt es sich um Parallelklassen: Das betrifft die zwei 7. Klassen aus Berlin,<br />

die zwei 7. Klassen aus Brandenburg, die zwei 7. Klassen des Richard-Wagner-Gymnasiums Bayreuth<br />

<strong>und</strong> die beiden 6. Klassen der Gutenberg-Schule Rehau. Wie die Verteilung in Jahrgangsstufen<br />

verdeutlicht, sind weitere jahrgangsparallele Datensätze vorhanden. Die 7. Jahrgangsstufe ist besonders<br />

häufig vertreten. Die Realschulklasse nahm zweimal teil (Herbst 2004, Frühjahr 2005). Außerdem<br />

wurden die dynamischen Arbeitsblätter „Thales“, „Pythagoras“, „Billard <strong>und</strong> Vierecke“ <strong>und</strong><br />

„Gr<strong>und</strong>erfahrungen“ von mehr als einer Klasse bearbeitet, so dass an dieser Stelle themenspezifische<br />

Teiluntersuchungen möglich sind.<br />

Die Grafik verdeutlicht außerdem, dass jene Schulklassen, die im Unterricht mit GEONExT arbeiteten<br />

<strong>und</strong> abschließend Fragebögen ausfüllten, von den Gruppen, die aufgr<strong>und</strong> der Unterstützung durch die<br />

Robert-Bosch-Stiftung im Rahmen eines Universitätsbesuches sich mit GEONExT beschäftigten, zu<br />

unterscheiden sind. Diese Differenzierung ist bedeutsam, da man annimmt, dass die Rahmenbedingungen<br />

<strong>für</strong> jene Gruppen, die durch die Robert-Bosch-Stiftung gefördert wurden, günstiger sind (z. B.<br />

durch den Universitätsbesuch: besondere Betreuung, Klassenausflug, andere Umgebung, etc). Dementsprechend<br />

ist zu fragen, inwiefern sich die günstigeren Bedingungen auf die Motivation oder die<br />

Einschätzung tatsächlich auswirken.<br />

7

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!