Festschrift "50 Jahre Bundeszahnärztekammer 1953 - 2003" - Die ...
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Rechtsabteilung. <strong>Die</strong> Trennung der Zahnärzteschaft<br />
fand durch den Umzug der BZÄK nach<br />
Berlin bei Verbleiben der KZBV in Köln ihren<br />
sichtbaren Ausdruck.<br />
Neues Gewicht der Aufgaben der BZÄK<br />
Das Gewicht der Arbeit der BZÄK hat sich<br />
deutlich verschoben. Während früher Regelungen<br />
bis in die Einzelheiten im Vordergrund<br />
standen, etwa bei der Gebührenordnung und<br />
der Aus- und Weiterbildung, geht es heute mehr<br />
um die großen Linien der Gesundheitspolitik.<br />
Dazu bedarf es der Kontakte mit den politisch<br />
entscheidenden Kräften, und die sind nun einmal<br />
am Regierungssitz am besten herzustellen.<br />
Als Satzungsaufgabe betrachtet die BZÄK „die<br />
Schaffung von Rahmenbedingungen für die<br />
Erbringung und Anerkennung zahnmedizinischer<br />
Leistungen durch sozial- und gesundheitspolitische<br />
Interessenvertretung“. Sie meldet<br />
sich auf der politischen Bühne überall dort zu<br />
Wort, wo es um die Schaffung eines neuen sozial-<br />
und gesundheitspolitischen Konzepts und<br />
Konsenses geht.<br />
Zurück in die Spitze der internationalen<br />
Zahnärzteschaft<br />
Der internationale Zahnärzteverband, die<br />
Fédération Dentaire Internationale (FDI), hatte<br />
1952 den nach dem Krieg wie alle deutschen<br />
Einrichtungen verfemten Verband der Deutschen<br />
Zahnärztlichen Berufsvertretungen wieder<br />
in seine Reihen aufgenommen. Dabei erwiesen<br />
sich die guten internationalen Kontakte früherer<br />
Zeiten als hilfreich, an die deutsche Standesvertreter<br />
wieder anknüpfen konnten. Der BDZ trat<br />
an die Stelle des VDZB.<br />
Pionierleistung Zahnheilkundegesetz<br />
Der BDZ brachte in die internationale Arbeit<br />
die Pionierleistung des neuen deutschen Zahnheilkundegesetzes<br />
ein. <strong>Die</strong>se Morgengabe erweckte<br />
gleichermaßen Neid und Bewunderung<br />
bei vielen anderen nationalen Zahnärzteorganisationen.<br />
<strong>Die</strong> volle Anerkennung des Zahnarztes<br />
als Mediziner, der in seiner Befugnis die<br />
gesamte Zahnheilkunde ausüben und dabei alle<br />
Verrichtungen und Verschreibungen vornehmen<br />
darf, die als medizinisch notwendig erachtet<br />
werden, war keineswegs internationaler Standard.<br />
<strong>Die</strong> deutschen Vertreter in der FDI konnten<br />
auf diesem Fundament rasch aktive und<br />
führende Positionen in der FDI einnehmen. Der<br />
Präsident des BDZ wurde in den Rat der FDI<br />
gewählt und schon 1955 ihr Vizepräsident. 1962<br />
stieg er dann zum Präsidenten auf. Noch einmal<br />
wurde später mit dem damaligen Verbandsdirektor<br />
des BDZ ein Deutscher zum Präsidenten,<br />
Von Rothenburg nach Berlin<br />
im Rat der FDI war darüber hinaus immer ein<br />
deutscher Vertreter präsent. In verschiedenen<br />
Kommissionen arbeiteten Deutsche an herausragender<br />
Stelle und stellten mehrmals die Vorsitzenden.<br />
Der BDZ lud die FDI ein, ihren <strong>Jahre</strong>sweltkongress<br />
in Deutschland zu halten, und 1962<br />
folgte sie dieser Einladung nach Köln. Der Kongress<br />
in der Domstadt, in der der BDZ auch<br />
seinen Sitz hatte, erntete Meriten als glänzendes<br />
wissenschaftliches und gesellschaftliches Ereignis,<br />
in dem sich auch die Anerkennung der<br />
Leistungen der deutschen Zahnärzteschaft<br />
widerspiegelte. Er fand in den noch immer von<br />
Improvisationen geprägten Verhältnissen der<br />
Nachkriegszeit statt. Wegen des Mangels an<br />
Hotelbetten mussten die über 10.000 Teilnehmer<br />
teils weit außerhalb untergebracht werden.<br />
Der BDZ übernahm die Quartierbeschaffung<br />
und mietete selbst Hotelbetten an, die er an internationale<br />
Gäste verteilte. Deutschland wurde<br />
später noch dreimal Gastgeber des Weltkongresses.<strong>Die</strong><br />
Veranstaltungen in München 1971,<br />
Hamburg 1980 und Berlin 1992 bestätigten und<br />
festigten das deutsche Ansehen in der internationalen<br />
Zahnärzteschaft. Dass die <strong>Bundeszahnärztekammer</strong><br />
zu den kräftigsten Beitragszahlern<br />
der FDI zählt, hat sicher auch zur Stärkung ihrer<br />
Stellung beigetragen. Zu Haus lösten die Beitragsverpflichtungen<br />
manchmal Ärger unter den<br />
Delegierten aus, die dem internationalen Engagement<br />
keine große Bedeutung zumaßen.<br />
ort<br />
47 |<br />
Grußsw