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Quantitative Analyse von Arzneistoff-Membran-Wechselwirkungen ...

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Einleitung<br />

Ein völlig neues Anwendungsgebiet <strong>von</strong> R-(+)-Verapamil ergibt sich aus dessen Fähigkeit, die<br />

Zytostatikaresistenz <strong>von</strong> Krebszellen aufzuheben (Zamora et al. 1988). Die Expression eines<br />

Transportproteins ist verantwortlich für das Auftreten der Resistenzen. Es wurde für beide<br />

Enantiomere des Verapamils ein Angriff am membranständigen P-Glykoprotein und dessen Blockade<br />

nachgewiesen (Toffoli et al. 1995; Döppenschmidt et al. 1999). Mit Triflupromazin, Trifluoperazin und<br />

beiden Flupenthixol-Isomeren fand man ebenso Zytostatikaresistenz aufhebende Effekte an Krebszellen<br />

(Ford et al. 1989; Ford et al. 1990). Neben der Bindung an das P-Glykoprotein wurde ein weiterer<br />

Wirkmechanismus der neuroleptisch aktiven Substanzen postuliert, indem sie die <strong>Membran</strong>struktur<br />

unspezifisch verändern können und damit eine verbesserte <strong>Membran</strong>gängigkeit der eigentlichen<br />

Zytostatika nach sich ziehen (Pajeva et al. 1996; Dey et al. 1997).<br />

1.5 Ansatz und Zielstellung<br />

Bevor die ausgewählten <strong>Arzneistoff</strong>e die molekulare Ordnung einer biologischen <strong>Membran</strong> beeinflussen,<br />

müssen sie sich an oder in die <strong>Membran</strong> einlagern. Bislang fehlen systematische Bestimmungen<br />

<strong>von</strong> Verteilungskoeffizienten der Verbindungen an biologischen <strong>Membran</strong>en oder in verwandten in<br />

vitro-Modellen unter Berücksichtigung <strong>von</strong> physiologischen Bedingungen.<br />

Das Ziel der vorliegenden Dissertation besteht in der<br />

quantitativen <strong>Analyse</strong> des Verteilungsverhaltens;<br />

Lokalisation <strong>von</strong> intermolekularen Wechselwirkungsstellen in <strong>Membran</strong>en und<br />

Interpretation des Verteilungsverhaltens durch statistisch ausgewählte Molekül-Deskriptoren.<br />

Dazu werden zuerst die Verteilungskoeffizienten der Neutralformen und der Ionen potentiometrisch<br />

in n-Octanol/Wasser, in Propylenglycoldipelargonat/Wasser und an Phosphatidylcholin-Liposomen<br />

bestimmt sowie die Interaktionen mit künstlichen <strong>Membran</strong>oberflächen chromatografisch an einer<br />

IAM-Säule untersucht. Die <strong>Wechselwirkungen</strong> auf molekularer Ebene in <strong>Membran</strong>en werden mit Hilfe<br />

der NMR-Spektroskopie analysiert.<br />

Statistische und Molecular Modeling-Verfahren ermöglichen einen Vergleich der experimentellen<br />

Ergebnisse, um die wesentlichen Gemeinsamkeiten und Unterschiede im Verteilungsverhalten der<br />

Verbindungen und die strukturellen Ursachen herauszustellen. Eine besondere Eignung der verwendeten<br />

in vitro-Modellsysteme soll zum Schluss abgeleitet werden.<br />

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