Quantitative Analyse von Arzneistoff-Membran-Wechselwirkungen ...
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Chromatografische Bestimmung des Verteilungsverhaltens<br />
30 Vol.-%. Die Messungen erfolgten bei Umgebungstemperatur mit jeweils 2 bis 10 µl Probenlösung<br />
mit einer Flussrate <strong>von</strong> 1 ml/min und bei einer Detektionswellenlänge <strong>von</strong> 260 nm für alle Verbindungen.<br />
Die Messungen der Retentionszeit wurden mindestens viermal wiederholt; die Mittelwerte<br />
dienten der Berechnung der Kapazitätsfaktoren (Abschnitt 9.4, Tab. A5).<br />
4.3 Ergebnisse und Diskussion<br />
4.3.1 Die Kapazitätsfaktoren der <strong>Arzneistoff</strong>e<br />
In Vorversuchen bei pH-Werten des Laufmittels zwischen 6 und 7 zeigte sich (Elnaw 1997; Cloos<br />
1998), dass die Verbindungen unter starkem Tailing eluieren. Freie OH-Gruppen der Silica-Schicht<br />
können dafür verantwortlich sein. Eine gute Reproduzierbarkeit der Messungen am IAM-Säulen ist<br />
bei pH-Werten < 6 gegeben. Bei einem schwach sauren pH <strong>von</strong> 5.4 bestand eine akzeptable Signalsymmetrie<br />
und die basischen Verbindungen lagen einheitlich protoniert vor. Eine Vergleichbarkeit der<br />
Verteilungskonstanten mit den potentiometrisch zugänglichen logD-Werten ist somit möglich. Die<br />
Ergebnisse mit den zur Verfügung stehenden <strong>Arzneistoff</strong>en als auch mit drei Referenzsubstanzen sind<br />
in der Tab. 10 dargestellt.<br />
In die multiple lineare Regression wurden jeweils nur die logk´ XY-Werte einbezogen, die sich<br />
entweder in der Phosphationen- oder der Acetonitrilkonzentration oder in beidem unterschieden, um<br />
eine Übergewichtung einzelner Retentionszeiten zu vermeiden. Einzelne Messwerte (Retentionszeiten)<br />
wurden ausgeschlossen, wenn sie sich mehr als zwei Standardabweichungen vom berechneten<br />
logk´ XY-Wert unterschieden. Das Auslassen einzelner Punkte war die Folge <strong>von</strong> Misch- und<br />
Volumenfehlern, die bei der Herstellung des Puffers und des Laufmittels entstanden. Die Zahl der<br />
einzelnen Retentionszeiten, die in die Regression eingegangen sind (Tab. 10), wurden in Diplomarbeiten<br />
(Elnaw 1997; Cloos 1998) dokumentiert oder durch eigene Messungen vervollständig.<br />
Alle Varianzwerte liegen bei den untersuchten Verbindungen oberhalb <strong>von</strong> 0.95. Die größeren<br />
Standardabweichungen, relativ zu den übrigen Regressionen, fallen bei den logk´-Werten der <strong>Arzneistoff</strong>e<br />
auf, die aus vier bis sieben Einzelwerten (n) extrapoliert wurden. Da die Messbedingungen<br />
bekannt waren, wählte ich einen wesentlich breiteren Bereich im Acetronitrilgehalt der Laufmittel.<br />
Dadurch wirkten sich Schwankungen <strong>von</strong> ± ½ Vol.-% AcCN durch den linearen Einfluss (Gl. 10)<br />
stärker auf die statistische Qualität der logk´-Extrapolation aus.<br />
Die negativen Koeffizienten A und B belegen (Tab. 10), dass mit zunehmender Acetonitril- und<br />
Phosphationenkonzentration des Laufmittels die Retentionszeiten abnehmen. Erstens besitzt<br />
Acetonitril eine höhere Elutionskraft als Wasser für lipophile Moleküle; zweitens steigt die<br />
Ladungsdichte im Laufmittel bei einer höheren Ionenkonzentration, die zu zunehmender Besetzung<br />
<strong>von</strong> elektrostatischen Wechselwirkungsstellen an der IAM-Oberfläche durch Phosphationen führt. Mit<br />
zunehmender Ionenstärke des Laufmittels müsste es auch zu einem „Aussalzeffekt“ an den gelösten<br />
<strong>Arzneistoff</strong>molekülen an der Säule kommen. Dieser polare Effekt konnte nicht beobachtet werden.<br />
Bei den neutralen Molekülen stellte sich der Phosphatkoeffizient B als nicht signifikant heraus.<br />
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