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Quantitative Analyse von Arzneistoff-Membran-Wechselwirkungen ...

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Potentiometrischen Bestimmung <strong>von</strong> Verteilungskoeffizienten<br />

Die Verteilungskoeffizienten der Ionen, die scheinbaren Verteilungskoeffizienten bei physiologischen<br />

Bedingungen und bisher veröffentlichte Werte bei pH 7.4 sind in der Tab. 4 zusammengefasst. Die<br />

logPion-Werte sind ohne Korrektur durch die pKa-Streubereiche angegeben.<br />

Die Verteilungskoeffizienten der geladenen Moleküle in n-Octanol/Wassser werden ähnlicher. Der<br />

Einfluss der Ladung auf das Verteilungsverhalten drängt die Lipophilie der Strukturen mehr in den<br />

Hintergrund. Die Ionen der Thioxanthene haben jedoch einen größeren logPion-Wert aufgrund der<br />

weniger polaren Grundstruktur als die verwandten Phenothiazine. Die über die Mittelwerte<br />

berechneten Ionen-Verteilungskoeffizienten (logPion Origin) haben eine größere Standardabweichung<br />

als die SIRIUS-Werte. Die logPion-Werte (Origin) halte ich aber für realistischer, weil die<br />

zugänglichen Koeffizienten nach Gl. 7 mit der nachvollziehbaren Berechnungsmethode für die einfach<br />

protonierbaren <strong>Arzneistoff</strong>e direkt bestimmbar sind. Bedingt durch die Streuung bei der logP-<br />

Bestimmung findet man die deutlichste Abweichung zu den SIRIUS-Werten bei Promazin. Weiterhin<br />

wurden die logPion-Werte der Piperazin-Ring enthaltenden Verbindungen nach Gl. 7 ausgerechnet<br />

(Tab. 4, Index b), oder die logPion-Werte wurden getrennt als logP, bezogen auf den kleineren pKa-<br />

Wert, bestimmt (Tab. 4, Index c). Diese Koeffizienten stimmen aber nur teilweise mit den SIRIUS-<br />

Werten überein und zeigen keine systematischen Abweichungen. Entweder wurde ein falscher<br />

mathematischer Zusammenhang benutzt oder es überlagern sich die Effekte <strong>von</strong> beiden<br />

Dissoziationskonstanten.<br />

Zur Bestimmung der Ionen-Verteilungskoeffizienten ist eine Berechnung nach Gl. 7 bei einfach<br />

protonierbaren Verbindungen <strong>von</strong> Vorteil. Dazu sollten sich die Volumenverhältnisse rV der Einzelexperimente<br />

bei solch lipophilen Verbindungen um mindestens 0.02 unterscheiden. Die Ionen-<br />

Verteilungskoeffizienten <strong>von</strong> einfachen Basen in n-Octanol/Wasser, die durch potentiometrische<br />

Titration bestimmt werden, haben eine mittlere Genauigkeit <strong>von</strong> ± 0.2. Die SIRIUS-Methode eignet<br />

sich bei den zweifach protonierbaren Verbindungen uneingeschränkt zur logPion-Bestimmung der<br />

einfach geladenen Form mit einem Fehlerbereich <strong>von</strong> logPion ± 0.1.<br />

3.4.3.2.3 Das Verteilungsverhalten der zweifachen Basen<br />

Jede Molekülform der zweifachen Basen kann sich theoretisch in n-Octanol verteilen. Eine Übersicht<br />

zu den 12 Möglichkeiten des Verteilungsverhaltens <strong>von</strong> Molekülen mit zwei pKa-Werten erlaubte<br />

Rückschlüsse zur Anreicherung der Neutralform oder der beiden geladenen Spezies in den jeweiligen<br />

Phasen über die Verschiebung <strong>von</strong> zwei doppelten S-Kurven (Avdeef 1996). Die pH/logD-Diagramme<br />

verweisen auf eine charakteristische Verteilung der Neutralform und der einfach geladenen Form in<br />

die organische Phase mit logP > logPion . Aussagen zur Verteilung der dritten Molekülform können<br />

aus dem Diagramm nicht entnommen werden.<br />

In den bisherigen Auswertungen spielte der Verteilungskoeffizient der vollständig protonierten Form,<br />

logPdion , keine Rolle, weil für ihn ein Betrag <strong>von</strong> logPdion 0 angenommen wurde. Außerdem ist der<br />

prozentuale Anteil der doppelt geladenen Form, der sich in der organischen Phase befinden kann, bei<br />

den Piperazin enthaltenden Verbindungen mit einem durchschnittlichen logP = 4.8 und einem logPion = 1.8 im betrachteten pH-Bereich <strong>von</strong> 2.5 bis 10.5 verschwindend klein. Ein Literaturwert <strong>von</strong><br />

Trifluoperazin mit logPdion = 0.74 (Clarke und Cahoon 1987) führte zu einer Gegenüberstellung der<br />

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