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Quantitative Analyse von Arzneistoff-Membran-Wechselwirkungen ...

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Potentiometrischen Bestimmung <strong>von</strong> Verteilungskoeffizienten<br />

Standardparametersatz <strong>von</strong> SIRIUS sind die Werte <strong>von</strong> log [H2O] und 1/0 für die eingesetzten<br />

Kosolvent/Wasser-Gemische (Gewichtsprozent, wt-%) sowie die Änderung der Elektrodenparameter<br />

enthalten. An wasserlöslichen Verbindungen in Methanol/Wasser wurde <strong>von</strong> SIRIUS eine positive<br />

Abweichung (bias) zwischen den extrapolierten und den wahren pKa-Werten schwacher Säuren und<br />

ein negativer bias bei schwachen Basen festgestellt, wenn entweder die Messwerte <strong>von</strong> 0 bis 65 wt-%<br />

oder die Messwerte <strong>von</strong> 30 bis 65 wt-% Kosolventgehalt in die Extrapolation einbezogen wurden. Ein<br />

empirisch ermittelter long distance factor <strong>von</strong> 0.12 wurde zur Korrektur der extrapolierten pKa-<br />

Werte <strong>von</strong> schwachen Basen in Fall eines Kosolventanteils (wt-%) aller Einzelmessungen <strong>von</strong> größer<br />

als 30 wt-% addiert (Sirius Analytical Instruments 1994).<br />

3.1.2 Die Verteilungskoeffizienten in homogenen organischen Phasen<br />

Der Verteilungskoeffizient für die Neutralform X wird meist logarithmisch als logP angegeben und ist<br />

eine stoffspezifische Konstante (Hansch und Leo 1979).<br />

log = log Gl. 4<br />

cX<br />

in org "<br />

PX<br />

# c<br />

!<br />

X in H2O Unabhängig <strong>von</strong> der Neutralform können sich auch geladene Moleküle als Ionenpaare verteilen. Die<br />

geladene Form bzw. das Ionenpaar besitzt eine andere Lipophilie und ihr Verteilungskoeffizient wird<br />

als logPion bezeichnet. Der scheinbare Verteilungskoeffizient logD bei einem definierten pH-Wert,<br />

auch pH-abhängiger Verteilungskoeffizient genannt, berücksichtigt gleichzeitig die Verteilungskoeffizienten<br />

der einzelnen Formen und die Dissoziationskonstante(n) der Verbindung.<br />

Aufgrund der Verteilung einer Verbindung zwischen den beiden Phasen verändert sich die<br />

Konzentration in der wässrigen Phase, wodurch scheinbar veränderte Dissoziationskonstanten<br />

gemessen werden. Der scheinbare pKa-Wert in Gegenwart einer organischen Phase, poKa, und das<br />

Volumenverhältnis rV ([Vorg / VH2O ]) <strong>von</strong> organischer zu wässriger Phase wird bei der<br />

potentiometrischen Titration zur Berechnung des Verteilungskoeffizienten benutzt:<br />

log = log 10 -1 - log Gl. 5<br />

V<br />

pKa -poKa org "<br />

P<br />

# V<br />

Gl. 5 beschreibt den Zusammenhang für eine Base, bei der nur die Neutralform in die organische<br />

Phase übergeht. Oft nimmt der so berechnete logP-Wert einer Verbindung mit zunehmenden<br />

Volumenverhältnis rV ab. Dieses Phänomen ist das Ergebnis der Verteilung <strong>von</strong> Ionenpaaren in die<br />

organische Phase und wird besonders bei lipophilen Säuren und Basen beobachtet. Die Entstehung<br />

<strong>von</strong> Ionenpaaren hängt vom Typ des im Wasser vorhandenen Gegenions ab. Für basische <strong>Arzneistoff</strong>e<br />

ist das (physiologische) Vorhandensein des Chlorid-Anions wichtig. Die Ionenpaarverteilung tritt<br />

insbesondere bei sehr lipophilen Wirkstoffen auf (logP > 3) und hat erhebliche Auswirkungen für in<br />

vivo-Verhältnisse.<br />

Liegt also eine Verteilung <strong>von</strong> Ionen vor, muß der Verteilungskoeffizient logPion bei der Berechnung<br />

des logP-Wertes berücksichtigt werden. Die Verteilungskoeffizienten der Neutralform und des<br />

Ionenpaares einer einfach protonierbaren Base können direkt über die Gl. 6 und 7 errechnet werden,<br />

$ #<br />

!<br />

HO 2<br />

$ #<br />

12

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