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Quantitative Analyse von Arzneistoff-Membran-Wechselwirkungen ...

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Zusammenfassung<br />

8 Zusammenfassung<br />

Unter dem Titel `<strong>Quantitative</strong> <strong>Analyse</strong> <strong>von</strong> <strong>Arzneistoff</strong>-<strong>Membran</strong>-<strong>Wechselwirkungen</strong> am Beispiel <strong>von</strong><br />

Neuroleptika und Calcium-Kanal-Blockern´ wurde das Verteilungsverhalten sowohl der ungeladenen<br />

als auch der geladenen Molekülformen in n-Octanol/Wasser, in PGDP/Wasser, mit Liposomen aus<br />

Eilecithin und an IAM-Säulen untersucht.<br />

Das n-Octanol/Wasser-Verteilungssystem erwies sich zur Bestimmung der lipophilen Eigenschaften<br />

<strong>von</strong> ungeladenen Molekülen im Rahmen dieser Arbeit als das geeignete Testsystem. Die auf Ladungen<br />

basierenden Interaktionen zwischen den <strong>Arzneistoff</strong>ionen und den organischen Phasen waren an<br />

Liposomen-<strong>Membran</strong>en gut nachweisbar. Die Überlegungen zum PGDP/Wasser-Verteilungssystem,<br />

welches das Verteilungsverhalten <strong>von</strong> Molekülen in biologischen <strong>Membran</strong>en aufgrund der<br />

strukturellen Ähnlichkeiten zwischen einem PGDP- und einem Phosphatidylcholin-Molekül modellieren<br />

soll, konnten nicht bestätigt werden. Amphiphile <strong>Wechselwirkungen</strong> bestimmten die Stärke der<br />

Retention <strong>von</strong> Ionen an IAM-Säulen. Im liposomalen Verteilungssystem hatte die Zahl an Ladungszentren,<br />

unabhängig vom Grad der Ionisierung, den größten Einfluss auf den Betrag der<br />

Verteilungskoeffizienten mit <strong>Membran</strong>en.<br />

Mit der heteronuklearen 19 F 1 H-NMR-Spektroskopie wurde die Lage <strong>von</strong> ausgewählten Phenothiazinen<br />

und Thioxanthenen in der Liposomen-<strong>Membran</strong> auf atomarer Ebenen durch eindimensionale NOE-<br />

Differenz-Spektren zugänglich. Triflupromazin, Verapamil und Nicardipin erhöhten die Permeation <strong>von</strong><br />

Trifluoracetamid-Molekülen durch Erythrocyten-<strong>Membran</strong>en, wie in 19 F-EXSY-Experimenten nachgewiesen<br />

wurde. Für trans-Flupenthixol konnte ich einen solchen Effekt nicht finden.<br />

Die untersuchten Programme zur Berechnung des n-Octanol/Wasser-Verteilungskoeffizienten der<br />

Neutralformen eigneten sich nur bedingt zur logP-Vorhersage. Der durchschnittliche Fehler lag im<br />

Bereich der Messgenauigkeit des shake flask-Verfahrens zur logP-Bestimmung.<br />

Der Vergleich der Moleküle der drei organischen Phasen in ihren Wechselwirkungspotentialen mit<br />

Strukturelementen der betrachteten <strong>Arzneistoff</strong>moleküle bestätigte die beste Eignung der Phosphatidylcholin-Moleküle,<br />

mit Kationen in Wechselwirkung zu treten. Die Sonde für neutrale Amine zeigte<br />

besonders gute Interaktionen mit der Hydroxylgruppe vom n-Octanol-Molekül.<br />

Die durch das GRID-Programm generierten Wechselwirkungspotentiale konnten durch PLS-<strong>Analyse</strong>n<br />

mit den Verteilungskoeffizienten in Modellen zur Interpretation der zur Verteilung notwendigen<br />

Moleküleigenschaften genutzt werden. Die gezielte Auswahl <strong>von</strong> modellbestimmenden VOLSURF-<br />

Variablen erleichterte die Erklärung, da überwiegend eine Eigenschaft der <strong>Arzneistoff</strong>moleküle durch<br />

eine latente Variable der PLS-Modelle beschrieben wurde. Die meisten Verteilungsvorgänge, sowohl<br />

<strong>von</strong> neutralen als auch geladenen Molekülen, basierten auf einem Verhältnis <strong>von</strong> hydrophilen zu<br />

lipophilen <strong>Wechselwirkungen</strong>, auf der Trennung <strong>von</strong> hydrophilen und lipophilen Bereichen in den<br />

<strong>Arzneistoff</strong>strukturen vom Massepunkt und auf möglichen Ladungsinteraktionen.<br />

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