Quantitative Analyse von Arzneistoff-Membran-Wechselwirkungen ...
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Untersuchungen zu intermolekularen <strong>Wechselwirkungen</strong> in <strong>Membran</strong>en<br />
In allen fünf Fällen erlauben die hohen S/N-Zahlen Aussagen zu den Differenz-Signalen, die in drei<br />
Erscheinungen zu unterteilen sind (Abb. 33):<br />
negativer NOE am Signal der CH 3 -Gruppe der Fettsäureketten, Signal A;<br />
negativer NOE am Signal der aliphatischen CH2-Gruppen der Fettsäureketten ohne<br />
elektronenziehende Nachbarn, Signal B;<br />
NOE am Signal der Trimethylammonium-Gruppe der Cholin-Struktur (Abb. 31, Signal G).<br />
Tabelle 17: 19 F 1 H-NOE-Signaldifferenzen <strong>von</strong> fünf <strong>Arzneistoff</strong>en mit Liposomen<br />
Verbindung Signal A<br />
B<br />
G<br />
G S/N<br />
Gruppe -CH3 fs -CH2- fs -CH3 ch -CH3 ch<br />
Triflupromazin ppm 0.75 1.15 3.08 3.11 40<br />
°I -0.02 -0.046 -0.186 + 0.166<br />
absolut - 0.3% - 0.3% - 3.5% + 3.1%<br />
Trifluoperazin ppm 0.68 1.05 3.05 3.12 200<br />
°I -0.137 -0.149 + 0.049 -0.033<br />
absolut - 1.2% - 0.4% + 0.5% - 0.4%<br />
Fluphenazin ppm 0.75 1.18 3.07 3.12 84<br />
°I -0.051 -0.163 -0.283 + 0.455<br />
absolut - 0.4% - 0.5% - 3.7% + 6.1%<br />
cis-Flupenthixol ppm 0.72 1.11 3.05 3.10 134<br />
°I -0.21 -1.5 -0.565 + 0.425<br />
absolut - 1.1% - 2.3% - 3.2% + 2.4%<br />
trans-Flupenthixol ppm 0.73 1.13 3.05 3.07 138<br />
°I -0.636 -3.206 -0.044 + 0.056<br />
absolut - 2.1% - 2.8% - 0.3 % + 0.3%<br />
Gruppe der Fettsäureketten (fs) oder der Trimethylammoniumgruppe (ch).<br />
Da ein negativer NOE für Moleküle ab einer molaren Masse über 1600g/mol unter den spektroskopischen<br />
Bedingungen typisch ist, kann man sicher da<strong>von</strong> ausgehen, dass sich die CF3-Gruppe eines<br />
<strong>Arzneistoff</strong>moleküls zwischen mindestens drei Phospholipid-Molekülen (M 760 g/mol) im Bereich<br />
der aliphatischen Ketten befindet (Abb. 33). Die hohe Packungsdichte im Bereich der Fettsäuren lässt<br />
die <strong>Membran</strong> als ein Makromolekül erscheinen.<br />
Die gegensätzlichen Vorzeichen der NOE-Signale zwischen 3.05 und 3.12 ppm können auf<br />
verschiedenen Ursachen beruhen (Tab. 17). Zuerst sind intermolekulare <strong>Wechselwirkungen</strong> an der<br />
Trimethylammonium-Gruppe an der Liposomenaußenseite zu nennen. Aus der Flexibilität des Cholinbausteins<br />
resultiert einen positiver NOE. Durch die cis-Stellung der Seitenkette zur CF3-Gruppe in<br />
cis-Flupenthixol besteht für die Fluoratome die Möglichkeit, in Nachbarschaft zur Trimethylammonium-Gruppe<br />
zu gelangen. Im Differenz-Spektrum mit trans-Flupenthixol ist aufgrund der<br />
anderen Seitenkettenausrichtung nur ein schwaches NOE-Signal zu erkennen (Tab. 17).<br />
Dass die pseudo-cis Stellung der Seitenkette zur Ausbildung eines NOE an der Trimethylammonium-<br />
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