Quantitative Analyse von Arzneistoff-Membran-Wechselwirkungen ...
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Methodenübergreifende Bewertung der Ergebnisse<br />
7.4 Vorhersage <strong>von</strong> Verteilungskoeffizienten in n-Octanol/Wasser<br />
Allgemein wiesen große Ordinatenabschnitte und geringe Anstiege der Regressionen mit gemessenen<br />
logP-Werten eine Überbewertung der lipophilen Eigenschaften <strong>von</strong> Strukturelementen durch die<br />
Programme aus. ACD berechnete die logP-Werte der Phenothiazine und Thioxanthene korrekt, aber<br />
für die gesamte <strong>Arzneistoff</strong>auswahl zeigte ClogP den besten Zusammenhang <strong>von</strong> Mess- zu Rechenwerten.<br />
Alle untersuchten Programme müssen weiterentwickelt werden, um die Vorhersagequalität<br />
für logP-Werte in n-Octanol/Wasser-Systemen zu erhöhen.<br />
HINT, insbesondere 3D, konnte die absoluten Beträge der Verteilungskoeffizienten am schlechtesten<br />
berechnen. Auffällig waren die extrem kleinen Verteilungskoeffizienten für die 1,4-Dihydropyridine.<br />
Auch beinhaltete HINT einen zu großen Parameter für einen Chlorsubstituenten an Position 2 des<br />
Phenothiazin-Ring im Vergleich zu einer Trifluoromethylgruppe, was nicht dem nachgewiesenen Verhältnis<br />
entsprach (Verbindungen 3 zu 5; 8 zu 9). Der Anteil einer 3,4,5-Trimethoxyphenyl-Gruppe an<br />
der Gesamtlipophilie wurde ebenso zu hoch im Vergleich zum 3,4-Dimethoxyphenyl-Ring bestimmt,<br />
wie aus den berechneten Verteilungskoeffizienten für Gallopamil und Verapamil hervorging.<br />
7.5 GRID-<strong>Wechselwirkungen</strong> mit Einzelmolekülen der organischen Phasen<br />
Die Untersuchungen zu günstigen und bevorzugten intermolekularen <strong>Wechselwirkungen</strong> an den<br />
Strukturen der organischen Phasen belegten die Tauglichkeit des Programms GRID, Unterschiede<br />
zwischen den Einzelmolekülen der organischen Phasen und Strukturelementen der <strong>Arzneistoff</strong>e zu<br />
erkennen.<br />
Die ausgeprägte Fähigkeit <strong>von</strong> n-Octanol zur Aufnahme <strong>von</strong> neutralen basischen <strong>Arzneistoff</strong>en<br />
unterstützten die Ergebnisse der Sonde N:. Die Protonierung des Stickstoffs (Sonde N1+) führte<br />
hingegen zu einer Verstärkung der Interaktion mit der Phosphatgruppe der Phospholipide. Diese<br />
ionischen <strong>Wechselwirkungen</strong> lassen die hohe Verteilung <strong>von</strong> Ionen in <strong>Membran</strong>en erklärbarer werden.<br />
Eine parallele Anordnung <strong>von</strong> aliphatischen Ketten der Moleküle der organischen Phasen war für die<br />
Zunahme an van-der-Waals-Interaktionen wichtig. Somit stellt sich ein Zusammenhang dar zwischen<br />
dem strukturellen Aufbau der organischen Phasen, n-Octanol/Wasser-Cluster oder Phospholipid-<br />
Bilayer, und deren Vermögen, aromatische oder aliphatische Moleküle aufzunehmen. Die Anwendung<br />
<strong>von</strong> GRID auf die gesamten Phasen <strong>von</strong> modellierten Verteilungssystemen wäre ein zukünftiger<br />
Schritt.<br />
7.6 Beschreibung des Verteilungsverhaltens durch Molekül-Deskriptoren<br />
Der Vorteil des GOLPE-PLS-Verfahrens besteht in der Möglichkeit einer Variablenselektion unter<br />
Beibehaltung der Vorhersagekraft der Modelle. Da die PLS-<strong>Analyse</strong> nicht immun gegenüber Rausch-<br />
Variablen ist, die dennoch wichtige Informationen enthalten können, ist die Art der Trennung<br />
wichtiger <strong>von</strong> unwichtigen Parametern entscheidend für die Relevanz der Modelle. Das FFD-<br />
Verfahren eignete sich zur Eliminierung <strong>von</strong> unwichtigen VOLSURF-Deskriptoren. Hilfreich war die<br />
BUW-Skalierung der Deskriptorenbeträge pro Sonde in Bezug zu den jeweiligen Verteilungskoeffizienten.<br />
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