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Quantitative Analyse von Arzneistoff-Membran-Wechselwirkungen ...

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Potentiometrischen Bestimmung <strong>von</strong> Verteilungskoeffizienten<br />

3.4.4 Das liposomale Verteilungssystem<br />

3.4.4.1 Unterschiede in den Verteilungssystemen<br />

Wenn das Verteilungsverhalten an <strong>Membran</strong>en untersucht werden soll, muss den spezifischen Dipoleigenschaften<br />

der Phosphatidylcholin-Kopfgruppen Rechnung getragen werden. Bei der Bestimmung<br />

<strong>von</strong> Verteilungskoeffizienten an biologischen <strong>Membran</strong>en sind weitere Unterschiede zu den homogenen<br />

organischen Phasen zu berücksichtigen (Schubert 1994):<br />

extrem große <strong>Membran</strong>oberflächen an den Innen- und Außenseiten, so dass jedes<br />

<strong>Arzneistoff</strong>molekül an die <strong>Membran</strong> gelangen kann;<br />

die Phospholipid-Moleküle tragen Ladungen, über einen großen pH-Bereich haben sie<br />

Zwitterionencharakter;<br />

die <strong>Membran</strong>en lebender Zellen besitzen asymmetrische elektrische Eigenschaften (Innenseite<br />

negativ, Außenseite isoelektrisch);<br />

die Bindung geladener Moleküle an und in <strong>Membran</strong>en ist erleichtert.<br />

Zur exakten Messung <strong>von</strong> Bindungs- oder Verteilungsparametern an Phospholipid-<strong>Membran</strong>en mittels<br />

potentiometrischer Titration sind unilamellare Vesikel als Modell notwendig (Sirius Analytical<br />

Instruments 1996). Eine asymmetrische Adsorption und eine verlangsamte Permeation führen bei<br />

multilamellaren Systemen zur einem Konzentrationsgefälle zwischen Außenraum und dem tiefstem<br />

Kompartiment, das zeitabhängige Messwerte in der äußeren Phase verfälscht.<br />

Die Abb. 15 macht die Unterschiede in der Ionenpaar-Verteilung zwischen n-Octanol/Wasser und<br />

Liposomen deutlich. Die Abnahme des pKa-Wertes in Gegenwart einer nicht mit Wasser mischbaren<br />

organischen Phase (poKa-Wert) ist für basische <strong>Arzneistoff</strong>e charakteristisch. Wenn der poKa-Wert bei zunehmenden Volumenverhältnissen rV einem konstanten Wert entgegenstrebt (poKsch-Wert), deutet dieses Phänomen auf eine Ionenpaar-Verteilung hin (STAN 1995 a). Anhand <strong>von</strong> Chlorpromazin<br />

und Verapamil wurde der Einfluß <strong>von</strong> rV im n-Octanol/Wasser- (poKa) und liposomalen<br />

Verteilungssystem (pmKa) untersucht.<br />

pxKa-Wert<br />

9.5<br />

9.0<br />

8.5<br />

8.0<br />

7.5<br />

7.0<br />

6.5<br />

6.0<br />

pKa Chlorpromazin<br />

pKa Verapamil<br />

pmKa<br />

poKa<br />

5.5<br />

0.00 0.01 0.02 0.03 0.04 0.05<br />

Volumenverhältnis r V<br />

Abbildung 15: p o Ka- und p m Ka-Werte <strong>von</strong> Chlorpromazin (Π/ ) sowie p o Ka- und p m Ka-Werte<br />

<strong>von</strong> Verapamil (q / ) in Abhängigkeit <strong>von</strong> der Menge an nicht wässriger Phase<br />

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