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Quantitative Analyse von Arzneistoff-Membran-Wechselwirkungen ...

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Modellierung der Verteilungsvorgänge<br />

6.1.3.2 Die Eigenschaften der Deskriptoren<br />

Von der Wasser-Sonde allein werden neun Deskriptoren abgeleitet. Die Energiewerte beziehen sich<br />

auf die Potentiale der Gitterpunkte des GRID-Käfigs. Das molekulare Volumen V repräsentiert das<br />

durch ein Molekül verdrängte Wasservolumen in ' 3 und ist definiert als das Volumen, das sich<br />

innerhalb der Oberfläche mit einem WWP <strong>von</strong> 0.20 kcal/mol befindet. Entsprechend wird die<br />

molekulare Oberfläche S in ' 2 berechnet, indem die Wasser-Sonde bei einem WWP <strong>von</strong> 0.20 kcal/mol<br />

über das Zielmolekül rollt. Der Quotient aus V und S wird als Faltungskoeffizient R bezeichnet und ist<br />

ein Maß der molekularen Ausdehnung. Der Deskriptor G kennzeichnet die Kugelförmigkeit des<br />

Moleküls und steht für dessen Flexibilität.<br />

Die hydrophilen Regionen eines Moleküls werden über das Volumen um eine Struktur definiert, bei<br />

dem eine Wasser-Sonde ein negatives WWP liefert. Zur weiteren Differenzierung dienen acht WWP-<br />

Grenzwerte der Wasser-Sonde (-0.2; -0.5; -1.0; -2.0; -3.0; -4.0; -5.0; -6.0 kcal/mol). Die<br />

resultierenden Regionen W1-W8 unterteilt man erfahrungsgemäß in W1-W4,die Polarisierbarkeit und<br />

Dispersionskräfte beschreiben. Die Werte W5-W8 charakterisieren polare Regionen und Regionen mit<br />

Wasserstoffbindung-Donor-Akzeptor-Eigenschaften. Das Integy-Moment (interaction energy =<br />

integy) Iw1-Iw8, berechnet für die acht WWP-Werte der W1-W8 Regionen, beschreibt als Vektor das<br />

Ungleichgewicht zwischen dem Massezentrum eines Moleküls und den Zentren der darum<br />

befindlichen hydrophilen Regionen W1-W8. Wenn sich große Beträge ergeben, sind die hydrophilen<br />

Regionen an einer Stelle auf der Moleküloberfläche konzentriert. Befinden sich die polaren Bereiche<br />

in der Nähe des Massenzentrums oder liegen sie an gegenüberliegenden Seiten der Molekülstruktur<br />

bezüglich der Molekülmitte, bleibt das Integy-Moment relativ klein. Die Kapazitätsfaktoren Cw1-Cw8<br />

repräsentieren einen Quotient aus den acht hydrophilen Regionen W1-W8 und der molekularen<br />

Oberfläche S. Sie stellen ein Maß für den Anteil an Hydrophilie pro Oberflächeneinheit dar. Die drei<br />

lokalen Wechselwirkungsstellen mit den negativsten WWP des Zielmoleküls mit der Wasser-Sonde<br />

werden in den Deskriptoren für die lokalen Energieminima Emin1-Emin3 erfasst. Die Abstände<br />

zwischen den lokalen Energieminima führen zu den Vektoren D12, D13, D23 in '.<br />

Entsprechend den hydrophilen Regionen bei acht Wechselwirkungspotentialen werden die hydrophoben<br />

Regionen D1-D8 definiert. Dazu wird die DRY-Sonde eingesetzt, wobei der Bereich der<br />

Energien angepasst wird (-0.2, -0.4, -0.6, -0.8, -1.0, -1.2, -1.4 und -1.6 kcal/mol). Weitere<br />

Deskriptoren, die ausschließlich <strong>von</strong> der DRY-Sonde abgeleitet werden, sind die hydrophoben Integy-<br />

Momente ID1-ID8, die vektoriell die räumliche Trennung <strong>von</strong> Massezentrum und den Zentren der<br />

acht hydrophoben Regionen D1-D8 messen.<br />

Aus der Kombination der Wasser- mit der DRY-Sonde sind Aussagen zu dominierenden Effekten<br />

möglich. Der Quotient aus den hydrophilen und den hydrophoben Regionen bei -3.0 zu -0.6 kcal/mol<br />

und bei -4.0 zu -0.8 kcal/mol heißt Hydrophilie-Lipophilie-Balance HL1-HL2. Das amphiphile<br />

Moment A kann man sich als gerichtete Verbindung zwischen den Zentren der hydrophoben zur<br />

hydrophilen Domäne vorstellen. Die Länge des Vektors ist proportional der Stärke des amphiphilen<br />

Moments und gilt als Maß für die Fähigkeit einer Verbindung, eine <strong>Membran</strong> zu durchdringen. Der<br />

kritische Dichteparameter CP bezeichnet die molekulare Packungsdichte bei Molekülformationen<br />

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