Quantitative Analyse von Arzneistoff-Membran-Wechselwirkungen ...
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Potentiometrischen Bestimmung <strong>von</strong> Verteilungskoeffizienten<br />
logP PGDP/Wasser<br />
6.0<br />
5.5<br />
5.0<br />
4.5<br />
4.0<br />
3.5<br />
18<br />
15<br />
16<br />
1<br />
617<br />
5 3<br />
9<br />
19 10<br />
8 13 14<br />
3.0<br />
3.0 3.5 4.0 4.5 5.0 5.5<br />
logP n-Octanol/Wasser<br />
Abbildung 13: Unterschiede im Verteilungsverhalten der Neutralformen in n-Octanol/Wasser und<br />
PGDP/Wasser (einfache Basen � ; zweifache Basen q)<br />
Unterteilt man dagegen die <strong>Arzneistoff</strong>e nach ihren Protonendonor-Eigenschaften, gehören die beiden<br />
Phenazine und die Flupenthixole in eine Gruppe (Nr. 11 bis 14; Abb. 13), da nur sie über die<br />
entsprechende Hydroxylgruppe verfügen (n = 4). Die ausgewählten Moleküle könnten als begünstigte<br />
Wechselwirkungspartner zum Protonenakzeptor PGDP betrachtet werden. Dagegen spricht aber die<br />
Abnahme der Verteilungskoeffizienten gegenüber n-Octanol. Im Vergleich zur Korrelation aller<br />
zweifach protonierbaren Verbindungen bleiben der Anstieg und der Ordinatenabschnitt gleich, die<br />
statistischen Parameter sind aber deutlich besser.<br />
logP PGDP = -2.99 (± 1.12) + 1.58 (± 0.23) logP Oct n = 4 s = 0.17 r 2 = 0.96 F = 45.9<br />
Die lineare Korrelation der logP-Werte aller nicht OH-Gruppe enthaltenden <strong>Arzneistoff</strong>e zeigt die<br />
höchste statistische Absicherung (n = 15). Die Werte für Ordinatenabschnitt und Anstieg sind mit<br />
denen in der Regressionsgleichung einfacher Basen identisch.<br />
logP PGDP = 0.44 (± 0.41) + 0.96 (± 0.09) logP Oct n = 15 s = 0.20 r 2 = 0.91 F = 128.0<br />
Das Verteilungssystemen ist in beiden Systemen <strong>von</strong> der Zahl der Dissoziationskonstanten einer<br />
Verbindung unabhängig und basiert auf gleichen Ursachen, wenn Strukturen mit Wasserstoffdonoreigenschaften<br />
unberücksichtigt bleiben.<br />
Das Verteilungsverhalten der Hydroxylgruppen enthaltenden <strong>Arzneistoff</strong>e im PGDP/Wasser-System<br />
unterliegt einem besonderen Wechselwirkungsmechanismus. Die Verteilungskoeffizienten der<br />
Neutralform der Phenazin-Verbindungen sind in PGDP kleiner als im n-Octanol/Wasser-System, was<br />
im Gegensatz zum Verhalten aller übrigen <strong>Arzneistoff</strong>e steht. Zur Erklärung kann man eine<br />
bevorzugte Wasserstoffbrückenbildung zwischen den aliphatischen Hydroxylgruppen der <strong>Arzneistoff</strong>moleküle<br />
und Wasser anstatt mit PGDP postulieren, die zu einer geringeren Lipophilie in PGDP<br />
führt.<br />
11<br />
2<br />
12<br />
7<br />
4<br />
35