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Quantitative Analyse von Arzneistoff-Membran-Wechselwirkungen ...

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Modellierung der Verteilungsvorgänge<br />

Die negativ geladene Phosphatgruppe des DMPC-Moleküls wirkt besonders stark anziehend auf die<br />

positiv geladene Sonde. Den anzustrebenden Ladungsausgleich macht das sehr niedrige Potential<br />

deutlich. <strong>Membran</strong>en aus Phosphatidylcholin sind daher für die Verteilung <strong>von</strong> positiv geladenen<br />

<strong>Arzneistoff</strong>ionen sehr gut geeignet.<br />

Für das Auffinden <strong>von</strong> van-der-Waals-<strong>Wechselwirkungen</strong> werden die drei Sonden C3, C1= und DRY<br />

herangezogen. Die DRY-Sonde enthält zudem einen Energieterm für entropische Effekte bei der<br />

Solvatation in Wasser. Allgemein existieren bessere intermolekulare <strong>Wechselwirkungen</strong>, wenn parallel<br />

ausgerichtete aliphatische Ketten im Molekül vorhanden sind (Tab. 25). Es entsteht zwischen ihnen<br />

eine Art lipophile Spalte. Alle drei lipophilen Sonden besitzen dementsprechend das niedrigste<br />

Potential mit dem langkettigen DMPC-Molekül, mit kleinen Unterschieden zu PGDP. Die Ausbildung<br />

der van-der-Waals-<strong>Wechselwirkungen</strong> hängt <strong>von</strong> der zugänglichen Fläche an aliphatischen Ketten ab,<br />

was anhand der aromatische Sonde C1= bestätigt wird, die ein nur halb so starkes Potential mit dem<br />

einkettigen n-Octanol als mit DMPC ausbildet. Lipophile aliphatische und aromatische Bereiche der<br />

<strong>Arzneistoff</strong>strukturen können sich demnach bevorzugt zwischen die parallel ausgerichteten Fettsäureketten<br />

einlagern. Überraschenderweise findet GRID auch sind günstige <strong>Wechselwirkungen</strong> mit der<br />

Trimethylammonium-Gruppe in DMPC und der endständigen Methylgruppe der Propylenglycol-<br />

Struktur.<br />

Die amphiphile BOTH-Sonde kennzeichnet die Grenze zwischen hydrophilen und lipophilen Strukturbereichen<br />

der organischen Phasen in der Nähe der Carbonylfunktionen bei DMPC und PGDP. Im Fall<br />

<strong>von</strong> n-Octanol befindet sich der NWP im Bereich der Wechselwirkungsstellen mit den lipophilen<br />

Proben (Tab. 25).<br />

Die Untersuchungen durch GRID an den Strukturen der organischen Phasen belegen die Tauglichkeit<br />

des Programms, bevorzugte intermolekulare <strong>Wechselwirkungen</strong> mit Strukturelementen der <strong>Arzneistoff</strong>e<br />

zu lokalisieren und Unterschiede zwischen den Einzelmolekülen der organischen Phasen zu<br />

erkennen. Da die <strong>Arzneistoff</strong>e auf verschiedenen Wegen <strong>Wechselwirkungen</strong> mit Wasser und mit den<br />

jeweiligen organischen Phasen der Verteilungssysteme ausbilden, müssen zur Quantifizierung die<br />

Potentiale in einem kompletten Systems erfasst und aufsummiert werden. Zum Zeitpunkt dieser Arbeit<br />

lagen noch keine äquilibirierten Molecular Modeling-Modelle der Verteilungssysteme vor.<br />

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