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Quantitative Analyse von Arzneistoff-Membran-Wechselwirkungen ...

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Einleitung<br />

suchung <strong>von</strong> <strong>Arzneistoff</strong>-<strong>Membran</strong>-<strong>Wechselwirkungen</strong> (Fruttero et al. 1998). Die räumliche Trennung<br />

<strong>von</strong> van-der-Waals- und elektrostatischen Wechselwirkungsbereichen des Phosphatidylcholins sind für<br />

das Verteilungsverhalten <strong>von</strong> Molekülen entscheidend (Katz und Diamond 1974 a-c; Diamond und<br />

Katz 1974). Der Vorteil <strong>von</strong> Liposomen besteht insbesondere in der gleichzeitigen Berücksichtigung<br />

<strong>von</strong> polaren und unpolaren <strong>Wechselwirkungen</strong>.<br />

Als Methode zur Bestimmung <strong>von</strong> Verteilungskoeffizienten wird häufig das shake flask-Verfahren<br />

eingesetzt. Da die shake flask-Methode einen hohen Zeitaufwand erfordert und die Reproduzierbarkeit<br />

der Verteilungskoeffizienten nicht optimal ist, suchte man nach weiteren einfachen und leicht zu<br />

handhabenden Bestimmungsmethoden für die Verteilungskoeffizienten.<br />

Diese wurden in der Umkehrphasen-Hochleistungsflüssigkeitschromatographie (RP-HPLC) gefunden<br />

(Kaliszan et al. 1994). Allerdings sind die Ergebnisse nur für homologe Reihen mit den Verteilungskoeffizienten<br />

in n-Octanol/Wasser vergleichbar. Ein Ausweg stellt die Beschichtung der RP-Säule mit<br />

n-Octanol dar, wobei aber nur Verbindungen mit einem Verteilungskoeffizienten zwischen 0.1 und<br />

1000 sicher vermessen werden können.<br />

An Stelle <strong>von</strong> Untersuchungen an Liposomen ist die Verwendung <strong>von</strong> künstlichen immobilisierten<br />

<strong>Membran</strong>en als stationäre Phase in der Hochleistungsflüssigkeitschromatographie (IAM-HPLC) eine<br />

einfache und genaue Alternative zur Bestimmung <strong>von</strong> <strong>Membran</strong>-Verteilungskoeffizienten sowohl für<br />

ionisierbare als auch für nichtionisierbare Verbindungen (Ong et al. 1996). Weiterhin wurden IAM-<br />

Säulen (immobilized artificial membrane = IAM) erfolgreich angewendet zur Trennung, <strong>Analyse</strong> und<br />

Reinigung <strong>von</strong> Biomolekülen (Pidgeon et al. 1991), zur Vorhersage des <strong>Arzneistoff</strong>stransportes durch<br />

die Haut (Ong et al. 1996) und zur Vorhersage <strong>von</strong> n-Octanol/Wasser- oder <strong>Membran</strong>-Verteilungskoeffizienten<br />

(Ong et al. 1996; Barbato et al. 1996; Barbato et al. 1997).<br />

Eine neue Methode stellt die potentiometrische Titration dar, die es mit geringerem Aufwand<br />

ermöglicht, <strong>Membran</strong>-Verteilungskoeffizienten für ionisierbare Verbindungen zu bestimmen (Avdeef<br />

et al. 1998).<br />

1.3 Die Lokalisation der <strong>Arzneistoff</strong>moleküle in <strong>Membran</strong>en und<br />

Diffusionsprozesse an <strong>Membran</strong>en<br />

Für das Auffinden <strong>von</strong> intramolekularen Wechselwirkungsstellen in Molekülen und intermolekularen<br />

Wechselwirkungsstellen <strong>von</strong> Molekülen mit ihrer Umgebung ist die Kern-Magnet-Resonanz-<br />

Spektroskopie (Nuclear Magnetic Resonance = NMR) die am weitesten entwickelte und universellste<br />

Methode. Intra- und intermolekulare Abstände zwischen NMR-aktiven Kernen können unter<br />

Ausnutzung <strong>von</strong> homo- und heteronuklearen Kern-Overhauser-Effekt-Messungen (nuclear Overhauser<br />

effect = NOE) bestimmt werden. Durch spezielle 19 F 1 H-NOE-NMR-Experimenten sind die<br />

Beträge <strong>von</strong> internuklearen Abständen und die Regionen <strong>von</strong> intermolekularen <strong>Wechselwirkungen</strong> bei<br />

fluorierten Verbindungen in Lösung zugänglich (Gerig et al. 1979; Jones et al. 1995; Huber et al.<br />

1997).<br />

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