MAGNIFICAT - Das Stundenbuch Oktober 2019

Abend · Mittwoch, 16. Oktober 178
Impuls zum Evangelium
Die Pharisäer, fromme Männer und Frauen, die in einer Zeit
religiöser Verunsicherung den Glauben ernst nehmen und
ihn ernsthaft leben wollen. Auf die Einheit von Glauben und
Leben, von Gottesdienst und Dienst am Nächsten kommt es
ihnen an. Was ist schlecht daran, wenn jemand versucht, die
klaffende Lücke zwischen Sabbat und Alltag zu schließen?
Zehn Prozent meines Einkommens konsequent zu spenden,
habe ich das schon einmal fertiggebracht? Die Pharisäer und
Pharisäerinnen waren eine Reformbewegung im Judentum.
Ein Aufbruch von innen heraus. Der Glaube soll nicht nur ein
Ornament sein, sondern das Leben durchdringen. So weit, so
überzeugend. Jesus zeigt hier – wie übrigens auch die Pharisäer
selbst! – einen scharfen Blick für die Gefährdungen und
Sollbruchstellen dieser Frömmigkeitsform. Wo Gerechtigkeit in
Selbstgerechtigkeit umkippt, wo vor lauter Einzelvorschriften
das Herzstück, Liebe und Gerechtigkeit, aus dem Blick gerät,
wo der Glaube nicht befreit, sondern bedrückt, da muss man
im Geiste des Gottes Abrahams, Isaaks, Jakobs und Jesu Christi
hellhörig werden, da heißt es hinschauen und nicht wegschauen,
da gilt es aufzustehen, damals und heute, hier wie dort.
Innehalten am Abend
Abendgebet
O Gott, komm mir zu Hilfe.
Herr, eile, mir zu helfen.
Ehre sei dem Vater ... Halleluja.
Man muss Gegensätze durch Gegensätze heilen, also Hass
durch Liebe und Schuld durch Sühne.
Hedwig von Andechs (Heilige des Tages)