MAGNIFICAT - Das Stundenbuch Oktober 2019

Themen und Termine 368
die kirchliche Verkündigung von allen kolonialen Bestrebungen
ab. Papst Benedikt habe damit der „missio ad gentes“ (Mission
unter den Völkern) einen besonderen Impuls gegeben und
mit dem begrifflichen und kommunikativen Instrumentarium
seiner Zeit vor allem im Klerus wieder das Bewusstsein für die
Verpflichtung zur Mission wachgerufen, wie Papst Franziskus in
seiner Botschaft zum Missionsmonat schreibt.
Bleibende Aktualität der Mission
Die Mission, so unterstreicht Franziskus, ist nicht nur eine Option
für die Kirche, sondern ihr „unumgänglicher Auftrag“, wie
bereits das Zweite Vatikanische Konzil feststellte. Die Kirche sei
„ihrem Wesen nach missionarisch“, wie es im Dekret über die
Missionstätigkeit der Kirche „Ad gentes“ heißt. Was Benedikt
XV. vor hundert Jahren beschrieben habe, besitze daher eine
bleibende Aktualität, so Papst Franziskus. Heute wie damals sei
die Kirche von Christus gesandt, die Liebe Gottes allen Menschen
und Völkern zu verkünden und mitzuteilen, schreibt
Franziskus in Anlehnung an das Zweite Vatikanische Konzil. Er
ruft daher ebenso wie seine Vorgänger zu einer „Erneuerung
des missionarischen Eifers“ auf. Für ihn bleiben alle Bemühungen
um eine Neuevangelisierung die „erste Aufgabe der Kirche“:
„Ich hoffe, dass alle Gemeinschaften dafür sorgen, die notwendigen
Maßnahmen zu ergreifen, um auf dem Weg einer pastoralen
und missionarischen Neuausrichtung voranzuschreiten, der die
Dinge nicht so belassen darf, wie sie sind“, schreibt Papst Franziskus.
In der jetzigen Situation helfe keine „reine Verwaltungsarbeit“.
Vielmehr müsse die Kirche in allen Regionen der Erde in
einen „Zustand permanenter Mission“ versetzt werden.