SAVOIR-VIVRE Winter-2020/21
Das virtuose Spiel der Aromen: Jörg und Nico Sackmann präsentieren ihre Kreationen Weinverkostung: Die Gewinnerweine unserer Wettbewerbe: Winzersekte, Edelsüße Weine, Orange Wine, Spätburgunder, rote Cuvées und andere rote Rebsorten Kampf dem Küchendampf: Moderne Technik und ausgefallenes Design Entdeckung des Jahres: Exzellente brasilianische Fine-Dining-Küche im Nürnberger Restaurant „1515 Rhinocervs“
Das virtuose Spiel der Aromen: Jörg und Nico Sackmann präsentieren ihre Kreationen
Weinverkostung: Die Gewinnerweine unserer Wettbewerbe: Winzersekte, Edelsüße Weine, Orange Wine, Spätburgunder, rote Cuvées und andere rote Rebsorten
Kampf dem Küchendampf: Moderne Technik und ausgefallenes Design
Entdeckung des Jahres: Exzellente brasilianische Fine-Dining-Küche im Nürnberger Restaurant „1515 Rhinocervs“
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Typisch: Der Wolkenwasserfall –
wie Zuckerwatte fließen die Wolken
über den Gebirgskamm.
ben. Damit die einzigartige Pfeifsprache
nicht in Vergessenheit gerät, wurde sie
zum UNESCO-Kulturerbe ernannt und
ist heute sogar wieder Pflichtfach an den
Grundschulen.
Die Inselhauptstadt
San Sebastián
Wir kommen mit dem Flugzeug von
Gran Canaria, werden von dem kleinen
Flughafen abgeholt und in unsere Unterkunft
in San Sebastián gebracht. Und wir
merken schon während der etwa einstündigen
Fahrt: Das Erscheinungsbild der
Insel ist wirklich imposant, hinter jeder
Kurve erwartet uns eine andere Überraschung.
Großes Kino sind die Terrassenfelder
und steilen Schluchten, wir sind
sofort verliebt.
In San Sebastián de la Gomera lebtetwa
die Hälfte der Insulaner und sie
ist Sitz der Inselregierung. Der Hafen
ist der erste Anlaufpunkt der Insel. In
direkter Hafennähe befinden sich die
historischen Bauten: Wir besuchen die
Pfarrkirche Iglesia Nuestra Señora de
la Asunción, das Museo Arqueológico
de La Gomera, wo wir so einiges über
die Ureinwohner der Insel und deren
Leben erfahren, und einige sogenannte
Kolumbus-Monumente wie den Torre
del Conde. Als die Kolonialisierung der
Insel La Gomera begann, wurde diese,
im Gegensatz zu den anderen kanarischen
Inseln wie La Palma, Teneriffa
oder Gran Canaria, die eine staatliche
Gebietszugehörigkeit hatten („Realengo“),
von einem Herrscherhaus regiert.
Als Hernán Peraza „der Junge“ die Herrschaft
der Insel übernahm, begann eine
Zeit großer Gewalttätigkeit gegen die
Ureinwohner. Diese erhoben sich gegen
Peraza und töteten ihn. Die übrigen
Kastilier flüchteten in den 16 Meter
hohen Festungsturm Torre del Conde
mit seinen zwei Meter dicken Mauern,
um sich gegen die Übergriffe der Einheimischen
zu schützen. Heute sind im
Turm alte Landkarten der Insel ausgestellt.
Wir kommen an der Statue von
Christoph Kolumbus vorbei und natürlich
müssen wir noch klären, welche
Rolle er hier gespielt hat: Am 6. September
1492 füllte Christoph Kolumbus
in San Sebastián seine Schiffe, um in
Richtung Amerika aufzubrechen, das
während dieser Reise entdeckt werden
sollte.
Tu casa mi casa
Das Vier-Sterne-Hotel „Parador“ liegt
direkt an der Steilküste San Sebastiáns.
Das alte Gebäude im spanischen Kolonialstil
wurde in den 70er Jahren vom
Staat gekauft und zum Hotel umgewandelt,
wobei viel Wert auf die familiäre
Atmosphäre gelegt wurde. Im Innenhof
plätschert ein Springbrunnen, hier
finden wir ein ruhiges Plätzchen im
Schatten. Die 60 Zimmer und Suiten
mit 120 Betten sind sehr großzügig mit
Blick auf eine gepflegte Gartenanlage
angelegt, manche sogar mit Balkon und
Meerblick. Mehrere Aufenthaltsräume
innen und Sitzgelegenheiten außen
sind Garant für Ruhe. Wir sind begeistert
von der gemütlichen Bar, gestaltet
mit handbemalten Fliesen in blau-weiß
– hier treffen wir uns auf einen kleinen
Absacker. Jedes Detail ist liebevoll
durchdacht, aber nicht überladen. Der
Pool ist einfach der Hingucker: Direkt
am Abhang zum Meer gelegen springen
wir ins kühle Nass und entspannen
unsere geschundenen Füße und Beine.
Am ersten Abend werden wir vom Presidente
La Gomera Casimiro Curbelo,
Conseja insular con delegación especial
de turismo María Isabel Mendéz, der
Hoteldirektorin Mª Celestina Darias
Mendoza, dem Bürgermeister von San
Sebastian Adasat Reyes Herrera, sowie
der Vertreterin der World Tourism Organisation
Hanane Louzari empfangen.
„Es gab Pläne für große Hotels auf der
Insel. Wir aber haben uns dagegen entschieden,
denn wir wollen, dass sich der
Gast bei uns wie zu Hause fühlt.“ Eine
Folkloregruppe zeigt uns den „Trommeltanz“
(baile del tambor), vorgeführt in
der typischen Volkstracht, und übersetzt
uns einige Sätze vom Deutschen und
Englischen in El Silbo.
Das wilde Paradies der
Kanarischen Inseln
Über Jahrmillionen haben Vulkanausbrüche
die Insel geformt, ihr Erscheinungsbild
ist rau und zerklüftet. Wasser
und Wind haben tiefe Kerben im
Gestein hinterlassen und so die über 50
beeindruckenden Schluchten, die barrancos,
gestaltet, die von der Gipfelregion
zum Meer hin verlaufen. Dort bilden
sie entweder kleine Buchten mit schwarzen
Sandstränden und kristallklarem
Wasser oder sie öffnen sich zu weiten
Tälern wie dem Valle Gran Rey oder
Hermigua. Kegelförmige Basaltmonolithe,
die roques, erheben sich majestätisch
über diese zerfurchte Landschaft.
Der mächtige Roque de Agando ist eine
solche erstarrte Schlotfüllung eines Vulkans,
die durch Erosion im Laufe von
Millionen von Jahren freigelegt wurde.
Wir legen hier einen Zwischenstopp ein:
Der Mirador de Roque de Agando ist ein
unvergleichlicher Aussichtspunkt, von
dem aus wir die sagenhaften Wolkenwasserfälle
beobachten können.
45