SAVOIR-VIVRE Winter-2020/21
Das virtuose Spiel der Aromen: Jörg und Nico Sackmann präsentieren ihre Kreationen Weinverkostung: Die Gewinnerweine unserer Wettbewerbe: Winzersekte, Edelsüße Weine, Orange Wine, Spätburgunder, rote Cuvées und andere rote Rebsorten Kampf dem Küchendampf: Moderne Technik und ausgefallenes Design Entdeckung des Jahres: Exzellente brasilianische Fine-Dining-Küche im Nürnberger Restaurant „1515 Rhinocervs“
Das virtuose Spiel der Aromen: Jörg und Nico Sackmann präsentieren ihre Kreationen
Weinverkostung: Die Gewinnerweine unserer Wettbewerbe: Winzersekte, Edelsüße Weine, Orange Wine, Spätburgunder, rote Cuvées und andere rote Rebsorten
Kampf dem Küchendampf: Moderne Technik und ausgefallenes Design
Entdeckung des Jahres: Exzellente brasilianische Fine-Dining-Küche im Nürnberger Restaurant „1515 Rhinocervs“
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REISE
Der Andreassteig mit der
gleichnamigen Kirche bildet eines
der touristischen Zentren Kiews.
dokumentieren verschiedene Skulpturen
zur ukrainischen Literatur: So begrüßt
den Vorbeiflanierenden beispielsweise
der berühmte Schriftsteller Michail
Bulgakow, 1891 in Kiew geboren, kurz
darauf findet der Spaziergänger zwei
seiner Romanfiguren in verliebter Pose
am Straßenrand. All diese Zurschaustellung
von Kunst und Kultur verhalf dem
Andreassteig auch zu seinem liebevollen
Kosenamen „Montmartre von Kiew“.
Farbenfroh, beinahe überladen präsentieren sich
die orthodoxen Kirchen Kiews, hier Sankt Sofia.
Das Höhlenkloster
Petscherska Lawra
Nach all diesen profanen Gebäuden
erscheint nun die Zeit wieder für ein sakrales
Bauwerk von großer Eindrucksfähigkeit
gekommen, zu denen ohne Zweifel
das Höhlenkloster Petscherska Lawra
zählt, ebenfalls seit 1990 Weltkulturerbe.
Sein Name täuscht zunächst über die
imposante oberirdische Anlage hinweg,
die aus diversen Kuppelbauten besteht,
für deren Besichtigung man einige Zeit
einplanen sollte. Besonders beeindruckend
allerdings ist ein Gang durch die
unterirdischen Zellen der ehemals dort
lebenden Mönche: Viele Einzelheiten
der dortigen Klausen lassen sich nur
erahnen, befinden sie sich doch in nur
spärlich beleuchteten Gängen, in denen
zudem das Fotografieren verboten ist.
Gegensatz und Symbiose
Kiew, Stadt der Gegensätze? Beispielhaft
dargestellt wird dieser Kontrast auch an
zwei Monumentalplastiken bzw. Skulpturen,
die ihre jeweilige Umgebung prägen:
In kaum einem Staat vor allem Osteuropas
fehlt ein Denkmal der Unabhängigkeit,
hier verewigt in der „Mutter-Heimat-Statue“
mit ihren immerhin
insgesamt 102 Höhenmetern, die ihr
zum Rekord „höchste Frauen skulptur
der Welt“ verhelfen. Ebenso eindrucksvoll
ist das Denkmal zur Völkerfreundschaft,
ein „Regenbogen“ mit 60 Metern
Spannweite und damit zugleich riesenhafter
Ausdruck der ukrainisch-sowjetischen
Freundschaft. Die beiden Denkmäler
scheinen sich in ihren jeweiligen
Intentionen aufzuheben, manifestieren
sie doch das ambivalente Verhältnis vieler
Ukrainer zum heutigen Russland,
wiewohl erstere Kolossalstatue 1981
noch in Anwesenheit des damaligen
sowjetischen Parteichefs Leonid Breschnew
eingeweiht worden war und an den
Sieg der UdSSR im Zweiten Weltkrieg
erinnern sollte.
Symbolträchtiger Schauplatz
ukrainischer Historie
Symbolhaft für das heutige Selbstwertgefühl
und auch im Westen aufgrund
von Straßenkämpfen wohl bekannt, ist
der Majdan, Zentrum der Stadt auf der
östlichen Dnjepr-Seite und Standort
der Kiewer Siegessäule. Die Bedeutung
dieses Platzes war auch den Demonstranten
bewusst, als sie sich hier im Jahr
2014 mit den Sicherheitskräften tagelange
Scharmützel lieferten, von denen
das heutige Aussehen kaum noch kündet.
Auch dies ist ein Ort, den man als
Tourist unbedingt besichtigen sollte,
ist er doch Zeitzeuge einer nur kurz
zurückliegenden Episode der ukrainischen
Geschichte, deren Folgen – vor
allem im Osten des Landes und in
Bezug auf die Halbinsel Krim – noch
immer nicht aufgearbeitet vielmehr,
von höchster politischer Aktualität und
Brisanz sind.
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