FEST Jahresbericht 2020
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Religion, Recht und Kultur
Titel des Projekts:
Sozialethische Implikationen
des Digitalen Wandels:
Soziale Imaginationen als
ethisches Thema
Laufzeit:
seit 2019
bearbeitet von:
Frederike van Oorschot
© pixabay.com
Sozialethische
Implikationen
des Digitalen
Wandels
Frederike van Oorschot
In der Präzisierung der sozialethischen Herausforderungen des digitalen
Wandels wurde 2020 die ethische Reflexion auf die Imaginationen des digitalen
Wandels als Thema zur weiteren Bearbeitung verfolgt: Neue Technologien
verlangen neue Narrative, Metaphern und Frames zu ihrer Vermittlung
– und diese prägen und leiten zugleich unser Verständnis dieser Technologien.
Sie bilden und konstruieren einen Teil sozialer Imaginationen (Charles
Taylor), welche den Rahmen individueller und gesellschaftlicher Kommunikationsprozesse
bilden.
Sehr deutlich werden diese Prozesse im Feld der Künstlichen Intelligenz:
Das sprachliche Framing dieser Technologien führt zu einer Engführung der
ethischen Diskussion auf die Frage des Verhältnisses von Mensch und
Maschine – auch wenn diese Fragestellung technisch nicht im Vordergrund
steht. Diese Prozesse zeigen, wie Technologien nicht nur technisch, sondern
immer auch sprachlich konstruiert werden.
Exemplarisch kamen diese Zusammenhänge bei einer Expertentagung im
Dezember 2020 in den Blick: Unter der Überschrift „Framing KI. Narrative,
Metaphern und Frames in Debatten um Künstliche Intelligenz“ wurden aktuelle
Projekte aus der Linguistik, Medienwissenschaft, Politikwissenschaft
und der journalistischen Praxis vorgestellt, die auf die Identifizierung und
Beschreibung dieser Narrative, Metaphern und Frames abzielen. Diese wurden
ethisch perspektiviert. Ein kontinuierlicher Austausch im Kontext dieser
Arbeitsgruppe wurde vereinbart. Die Tagung wird dokumentiert in einem
Band, der 2021 in der Reihe FEST Forschung erscheinen soll.
Dr. van Oorschot ist zudem eingebunden in die Entwicklung eines Kooperationsprojekts
zu Narrativen des digitalen Wandels, deren Beginn von 2020
auf 2021 verschoben wurde.
20 Arbeitsbereich „Religion, Recht und Kultur“