FEST Jahresbericht 2020
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Titel des Projekts:
Reflexion der „Friedenssynode“ 2019
und deren Implikationen für die evangelische
Seelsorge in der Bundeswehr
Laufzeit:
Januar 2020 bis April 2021
gefördert von:
Evangelische Seelsorge in der
Bundeswehr
bearbeitet von:
Ines-Jacqueline Werkner
Hendrik Stoppel
Veröffentlichungen:
Reihe „Gerechter Frieden“, Springer VS
Projekt-Homepage:
www.konsultationsprozess-gerechterfrieden.de
Frieden
blick auf die Begleitung, Ermutigung, Verkündigung und Orientierung
von Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr?
Zur Klärung dieser Fragen haben sich zwei Arbeitsgruppen gebildet: Eine
erste widmet sich Fragen von Pluralität und Pluralismus in der evangelischen
Friedensethik – ein Thema, das im Konsultationsprozess vor dem
Hintergrund des Afghanistanpapiers der EKD mit seinem „differenzierten
Konsens“ unter der Perspektive eines Orientierungswissens bereits
verhandelt wurde, das aber noch einmal in Reflexion der Friedenssynode
vertieft Gegenstand der Analysen ist.
Eine zweite Arbeitsgruppe nimmt das Spannungsverhältnis zwischen
dem staatlichen Gewaltmonopol und seinen Institutionen und dem auf
der EKD-Synode geforderten Weg der Gewaltfreiheit näher in den Blick.
Einerseits stellt das staatliche Gewaltmonopol friedenswissenschaftlich
– nach dem zivilisatorischen Hexagon von Dieter Senghaas – eine zentrale
Komponente beziehungsweise Bedingung für den innergesellschaftlichen
Frieden dar. Andererseits setzt der Kundgebungstext der EKD-Synode
„die Gewaltfreiheit an die erste Stelle.“ Was bedeutet der stark gemachte
Ruf nach Gewaltfreiheit für den spezifischen Ort der Bundeswehr – einer
Organisation, die wesentlich durch die Ausübung von Gewalt geprägt ist?
Auffällig ist, dass die EKD-Synode hierzu schweigt, die Bundeswehr wird
in keinerlei Weise erwähnt.
Die Ergebnisse der Konsultationen beider Arbeitsgruppen werden in der
Reihe „Gerechter Frieden“ bei Springer VS veröffentlicht. Zudem ist ein
abschließender Band geplant, der in Aufnahme der Debatten des Konsultationsprozesses
der letzten Jahre auf konzeptinhärente Ambivalenzen
und bestehende Dissense fokussiert, Präzisierungen und Differenzierungen
vornimmt sowie Perspektiven eines Umgangs mit friedensethischen
Ambiguitäten aufzeigt.
Arbeitsbereich „Frieden“
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