FEST Jahresbericht 2020
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Frieden „als Sehnsucht, Hoffnung, Traum oder Verheißung“ gehört zu den
„ältesten Ideen der Menschheit“ – so Georg Picht, der erste Leiter der FEST.
Frieden gilt als hohes, wenn nicht sogar höchstes Gut. Gleichzeitig sind Krieg
und Gewalt omnipräsent, zudem einem steten Wandel unterzogen.
Themenfelder
Ines-Jacqueline Werkner
Der Arbeitsbereich Frieden versteht seinen Untersuchungsgegenstand als einen
dynamischen Prozess abnehmender Gewalt und zunehmender Gerechtigkeit.
In inhaltlicher Profilierung verhandelt er vorrangig friedensethische
Themen. Dabei fragt Friedensethik nach dem rechten Handeln und Verhalten
des Menschen angesichts der Herausforderungen von gewaltsamen Konflikten
und Kriegen. Ziel ist es, durch eine Reflexion über Ziele und Mittel friedensfördernden
Handelns ein kritisch-normatives Orientierungswissen anzubieten.
Inhaltlich umfasst dies zwei Schwerpunkte: die Zivilisierung des Konfliktaustrags,
d.h. Konzepte der Begrenzung und Beendigung von Kriegen und bewaffneten
Konflikten, sowie die Humanisierung von Lebensbedingungen und
damit die Schaffung positiver Friedensbedingungen. Dabei lassen sich vier kategoriale
Differenzierungen ausmachen, die friedensethische Diskurse maßgeblich
prägen:
1. die Frage von Herrschaft und Herrschaftsverhältnissen, die über den inneren
und äußeren Frieden entscheiden,
2. das Recht, besteht hier eine enge Wechselwirkung zwischen friedensethischen
und völkerrechtlichen Entwicklungen,
3. Gerechtigkeit, deren Bedeutung sich schon an Traditionen wie die Lehre
vom gerechten Krieg oder das Konzept des gerechten Friedens erkennen
lässt, wobei Frieden und Gerechtigkeit auch in Spannung zueinander treten
können, sowie
4. Gewalt, deren Einhegung für ein friedliches Zusammenleben der Menschen
eine zentrale und dauerhafte Herausforderung darstellt.
Die Arbeit im Bereich Frieden ist durch drei zentrale Charakteristika geprägt:
durch Interdisziplinarität, die sich sowohl in der personellen Zusammensetzung
des Arbeitsbereichs als auch in der Herangehensweise zur Bearbeitung
von Themen zeigt, durch einen normativen Bezug, der der Friedensethik eingeschrieben
ist, sowie durch einen Praxisbezug mit entsprechenden Transferleistungen
in Politik und Kirche.
Die Arbeiten des Arbeitsbereichs richten sich insbesondere auf drei Themenfelder:
gerechter Frieden, Religion und Frieden sowie Militär und Frieden. Hinzu
kommen auf Dauer gestellte Kooperations- und Vernetzungsprojekte.
Arbeitsbereich „Frieden“
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