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FEST Jahresbericht 2020

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Frieden

Frieden – Schultafel:

© Marco2811 / Fotolia

UTB-Lehrbuch

Friedens- und

Konflikt-

forschung

Ines-Jacqueline Werkner

Das Ende des Ost-West-Konflikts hat inhaltlich, aber auch strukturell zu

einer Zäsur für die Friedens- und Konfliktforschung geführt. Mit dem Wegfall

des Systemantagonismus brachen die bisherige Ausrichtung und darauf

basierende Grundlagen der Friedens- und Konfliktforschung weg. Ein

neuer Bedarf an friedenswissenschaftlichen und friedenspolitischen Kompetenzen

tat sich auf. Dies ist insbesondere der größeren Komplexität der

politischen Prozesse infolge grenzüberschreitender und globaler Konfliktlagen

und einer globalisierten und zugleich fragmentierten Weltgesellschaft

geschuldet. Sie erfordert in zunehmendem Maße die Bereitstellung

analytischer und praktischer Qualifikationen zu essentiellen Fragen von

Krieg und Frieden.

Vor diesem Hintergrund hat sich in den 1990er Jahren die Friedens- und

Konfliktforschung als ein fester Bestandteil der universitären Forschungsund

Studienlandschaft etabliert. Aber was heißt Friedensforschung? Oder

anders formuliert: „Was tun Wissenschaftler*innen, wenn sie sich dem

Untersuchungsgegenstand Frieden zuwenden?“ – Friedensforschung soll,

so der Wissenschaftsrat der Bundesregierung bereits zu Beginn der Friedensforschung

in Deutschland, „die Probleme erforschen, die den Frieden

in der Welt bedrohen, und die Bedingungen für die Erhaltung beziehungsweise

Schaffung des Friedens ermitteln“. Damit kristallisieren sich für

Friedensforscher*innen zwei zentrale Tätigkeitsbereiche heraus: die Analyse

von Konflikten und deren Ursachen sowie die Erarbeitung von Friedensstrategien

zu ihrer Einhegung.

Das Lehrbuch „Friedens- und Konfliktforschung“, im Oktober 2020 bei UTB

erschienen, folgt dieser Logik. Ausgehend von begrifflichen Vorüberlegungen

zum Frieden beinhaltet es zwei Schwerpunktsetzungen: zu Ebenen,

Gegenständen und Austragungsformen weltpolitischer Konflikte sowie zu

Friedensstrategien.

Die friedenswissenschaftlichen Grundlagen umfassen Debatten um den

Begriff des Friedens, um das Verhältnis von Frieden und Sicherheit und

damit verbundene Logiken sowie um das Selbstverständnis der Friedensforschung

mit Fragen zu ihrer Normativität, Praxisorientierung und Interdisziplinarität.

50 Arbeitsbereich „Frieden“

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