SPORTaktiv Bikeguide 2022
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PROLOG Plädoyer fürs Mountainbike<br />
FOTO: Simplon<br />
wiederfinden würde, ist die unveränderte<br />
Leichtigkeit im Sattel. Meditativ<br />
kurbeln die Beine, konstant<br />
zieht die Landschaft vorbei, langsam<br />
drängt der Fahrtwind die Sorgen<br />
des Alltags in die hintersten<br />
Winkel des Hippocampus. Zwischen<br />
gemütlichen Almtouren, abenteuerlichen<br />
Alpenüberquerungen, entspannten<br />
Forststraßen- oder flowigen<br />
Trailabfahrten und waghalsigen<br />
Ausflügen in Bikeparks gibt es<br />
unzählige Gründe, sich in den Sattel<br />
eines Mountainbikes zu schwingen.<br />
Der fesselnden Faszination der rollenden<br />
Fortbewegung kann sich keine<br />
der Spielarten entziehen.<br />
Rad der unbegrenzten<br />
Möglichkeiten<br />
Nicht erst seit der Pandemie und<br />
der damit einhergehenden Flucht in<br />
die Natur boomt das (E-)Mountainbike<br />
wie nie zuvor. Klar, auch heute<br />
lässt es sich im und mit Sattel noch<br />
wunderbar leiden – bei langen Touren<br />
in charakterbildender Witterung,<br />
in harten Wettbewerben wie<br />
der legendären A-Strecke der Salzkammergut-Trophy<br />
oder während<br />
Langsam drängt der<br />
Fahrtwind die Sorgen<br />
des Alltags in die<br />
hintersten Winkel<br />
des Hippocampus.<br />
schier endlos langen Tragepassagen<br />
beim Bikebergsteigen. Der große<br />
Vorteil gegenüber den Anfängen<br />
des Mountainbikens mit Starrgabeln,<br />
schmalen Pneus und wirkungsloser<br />
Bremserei: Man darf,<br />
muss aber nicht leiden. Wer lange<br />
nicht mehr auf einem zeitgemäßen<br />
Mountainbike gesessen ist oder gar<br />
nur Stadträder und Tiefeinsteiger<br />
kennt, dem wird sich – und das ist<br />
unser voller Ernst – bereits am<br />
Parkplatz eine völlig neue Welt eröffnen.<br />
Gefühlt sitzt man <strong>2022</strong> nicht<br />
mehr am, sondern im Rad, Gehsteigkanten<br />
wie Geländestufen und<br />
Wurzelfelder, die unsere bisherige<br />
Erfahrung mit „gewöhnlichen“ Alltagsrädern<br />
noch als „unmöglich“<br />
kategorisieren möchte, nimmt man<br />
ob der aktiven Fahrwerke vor allem<br />
auf modernen Fullys – Bikes mit<br />
Federung an Gabel und Hinterbau –<br />
kaum mehr wahr. Kräftige, standfeste<br />
Bremsen geben Sicherheit, im<br />
Auge des Novizen beinahe irrwitzig<br />
breite Stollenreifen bieten ungeahnte<br />
Traktion abseits befestigter<br />
Wege. Und besagte Fahrwerke vereinen<br />
schließlich auf wundersame<br />
Weise das Fahrgefühl eines fliegenden<br />
Teppichs über ruppige Untergründe<br />
mit mühelosem Vortrieb<br />
bergauf. Selbst Hardtails, also<br />
Bikes mit starrem Heck, sind heute<br />
nicht mehr „starr“. Durchdachte<br />
Konstruktionen und fortschrittliche<br />
Materialien haben auch in die Kletterkünstler<br />
den Komfort einziehen<br />
lassen. Schummelt sich dann noch<br />
der optionale „Rückenwind“ kräftiger<br />
Mittelmotorkonzepte in die<br />
Gleichung, scheint das Radfahren<br />
beinahe neu erfunden.<br />
Kindliche Unbeschwertheit<br />
Und genau in dieser einzigartigen<br />
Kombination aus spitzbübischer<br />
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