SPORTaktiv Bikeguide 2022
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FOTO: Conway<br />
I<br />
n den Lockdown-Phasen wurde<br />
wahrscheinlich die Sehnsucht<br />
nach Freiheit noch<br />
größer, denn der Mensch<br />
möchte nicht eingesperrt<br />
sein. Die Entschleunigung der Gesellschaft<br />
führt zur Beschleunigung<br />
der Fahrradbranche“, philosophiert<br />
Matthias Grick, Marketingmanager<br />
bei KTM zum in Pandemiezeiten<br />
losgetretenen Fahrradboom. Mittendrin,<br />
sozusagen als Rückgrat des<br />
Booms, verkaufen sich E-MTBs wie<br />
die sprichwörtlich warmen Semmeln.<br />
Den Grund dafür sieht Flyers<br />
Peter Stemberger genauso wie<br />
Grick in einer durch den Motor sinkenden<br />
Einstiegshürde und somit<br />
größeren Zielgruppe. „Hinzu<br />
kommt“, so Gricks Sicht der Dinge,<br />
„dass man weniger Zeit für mehr<br />
Abenteuer benötigt. Leistungsunterschiede<br />
können durch die Unterstützung<br />
ausgeglichen werden, Einund<br />
Umsteiger können gemeinsam<br />
radeln. Und aufgrund der Motorunterstützung<br />
rückt das Gewicht etwas<br />
in den Hintergrund, wodurch<br />
robustere Komponenten (lange Federelemente,<br />
breitere, griffige Reifen)<br />
verbaut werden können und<br />
die Fahrsicherheit steigt.“<br />
Für Michael Forstinger von<br />
NOX Cycles stellen sich auch „Erfolgserlebnisse“<br />
(lange Touren,<br />
hohe Berge) rascher und ohne große<br />
Trainingsaufwände ein. „Wer<br />
möchte, kann es aber auch mit dem<br />
E-MTB auf die Spitze treiben und<br />
sowohl bergauf als auch am Trail<br />
ans Limit gehen“, schwärmt<br />
Forstinger. Man könne vor Biergärten<br />
und Hütten aber auch einen gewissen<br />
Aufstieg der elektrifizierten<br />
Räder zum Statussymbol erkennen,<br />
ergänzt Conways Florian Zeitler<br />
mit einem Augenzwinkern.<br />
Volle Bandbreite<br />
Simple Hardtails oder vollgefederte<br />
Bikes mit Federwegen von 100<br />
bis 180 mm, juvenil um Aufmerksamkeit<br />
buhlende Abfahrer, brave<br />
Tourenbegleiter, Modelle mit Licht<br />
und Schutzblechen. Dazu Bikes mit<br />
großen, mit kleinen und mit gemischten<br />
Laufrädern. <strong>2022</strong> sieht<br />
man sich zwar nach wie vor mit<br />
Lieferengpässen und langen Wartezeiten<br />
konfrontiert – die Breite am<br />
Markt ist aber aufgefächert wie<br />
nie. Ein qualifizierter Fachhändler<br />
ist da viel Wert, weiß auch Grick:<br />
„Grundsätzlich muss man nicht unbedingt<br />
10.000 Euro für ein E-Bike<br />
hinlegen. Man sollte sich gut beraten<br />
lassen und das Bike für die eigenen<br />
Ansprüche auswählen. Gute<br />
In den Lockdowns<br />
wurde die Sehnsucht<br />
nach Freiheit noch<br />
größer. Der Mensch<br />
möchte nicht eingesperrt<br />
sein.<br />
Beratung ist wichtiger denn je,<br />
denn die Sortimente der Hersteller<br />
sind sehr in die Breite gewachsen.“<br />
Vor einer Neuanschaffung, so<br />
Zeitler, solle man sich über den Einsatzzweck<br />
klar werden – und dann<br />
noch einen „Sicherheitspuffer“ einrechnen:<br />
„Besagten Puffer braucht<br />
man, weil man mit dem E-Bike im<br />
Regelfall tatsächlich mehr unternimmt<br />
als zuerst geplant. Wenn<br />
man vorhat ins Gelände zu gehen,<br />
sollte man lieber gleich etwas mehr<br />
in ein Fully investieren. Falls es<br />
erst nur um Alltagswege geht, lieber<br />
gleich ein ‚richtiges‘ E-Bike und<br />
keines vom Discounter kaufen“, rät<br />
der Experte. Für NOX-Cycles-<br />
Brand-Manager Forstinger stehen<br />
moderne Geometrien, hochwertige<br />
und E-Bike-spezifische Parts, einfache<br />
Bedienung und das zum Einsatzbereich<br />
passende Package aus<br />
Motor, Akku und Gewicht an vorderster<br />
Stelle.<br />
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