SPORTaktiv Bikeguide 2022
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PRODUKT Allmountain / Enduro<br />
Fahrwerk bietet“, fasst Dennis<br />
Rankl von Specialized den Grundtenor<br />
der Kategorien zusammen.<br />
Buddys fürs Grobe<br />
Bergauf darf ruhig Spaß machen, ist aber am Ende des<br />
Tages doch nur Mittel zum Zweck, um an den nächsten<br />
Traileinstieg zu gelangen? Here we go! von Lukas Schnitzer<br />
S<br />
teht der Spaß in der Abfahrt<br />
im Fokus und dürfen<br />
die Trails gerne verblockt,<br />
von Geröll und<br />
Wurzelteppichen flankiert und steil<br />
sein, dann wird der Federweg zum<br />
Trumpf. 150 mm aufwärts sind hier<br />
Pflicht, robuste Komponenten und<br />
griffige Pneus sowieso. Auch wenn<br />
sich der Markt gerade in der Kategorie<br />
der abfahrtsstarken Bikes<br />
immer stärker durchmischt, lässt<br />
er sich nach wie vor grob in die Kategorien<br />
Allmountain und Enduro<br />
unterteilen. Beim Thema Federweg<br />
bewegen sich beide irgendwo im<br />
Spektrum von 140 bis 170 mm, Modelle<br />
mit 29“-Laufrädern bieten etwas<br />
mehr Laufruhe, Varianten mit<br />
27,5“ sagt man ein verspielteres<br />
Fahrverhalten und etwas mehr<br />
Wendigkeit nach. Der relativ junge<br />
Trend zum „Mullet-“ oder „Mixed-Wheel-Bike“<br />
vereint mit 29“-<br />
Front und 27,5“-Heck die beiden Eigenschaften<br />
und will vor allem die<br />
Generation Bikepark ansprechen.<br />
Allen gemein ist ein in der Regel<br />
besseres Kletterverhalten, als<br />
man es den oft schweren Geräten<br />
zutrauen würde. Klar, Bergsprint<br />
ist damit keiner zu gewinnen. Doch<br />
bei entspannter Fahrweise sind<br />
auch damit lange Touren möglich.<br />
„Trailspaß, Sicherheit und Reserven,<br />
vor allem dann, wenn es bergab<br />
geht. Dazu Ausgewogenheit<br />
beim Springen und all dies vereint<br />
in einer Plattform, welche Biker<br />
auch noch ein pedalierfreundliches<br />
FOTO: Endura<br />
Allmountain vs. Enduro<br />
Größter Unterscheidungspunkt<br />
zwischen Allmountain und Enduro<br />
ist wohl weniger das Einsatzgelände<br />
denn die Herangehensweise des<br />
Piloten. Mit der EWS hat der Enduro-Sport<br />
eine internationale<br />
Rennszene – und für diese entwickelt<br />
die Industrie. Entsprechend<br />
lang sind die Geometrien, entsprechend<br />
flach die Lenkwinkel und gerade<br />
mit 29“ Laufrädern zeigen<br />
sich die Bikes selbst in schwierigstem<br />
Gelände äußerst tempofest,<br />
stehen mitunter Downhillern kaum<br />
nach. Perfekt für die Sekundenjagd,<br />
ein absoluter Spaßbringer für<br />
technisch versierte Piloten ohne<br />
Speedlimit. Vielfach verlangen diese<br />
Räder aber auch nach einer sehr<br />
aggressiven Körperhaltung, wollen<br />
stets aktiv bewegt werden.<br />
Wer es lieber gemächlicher angeht,<br />
der ist oft mit einem Allmountain<br />
besser beraten. Kürzere<br />
Geometrien und flachere Winkel<br />
machen die Räder auch bei langsamem<br />
Tempo agiler, oft leichter beherrschbar.<br />
Gerade wer an der<br />
Körperposition über dem Bike<br />
noch arbeitet, findet hier meist<br />
Fehler verzeihende, weniger belastungssensible<br />
Geometrien.<br />
Trends<br />
Simplons Alexander Steurer sieht<br />
im kurz geschnittenen Sitzrohr in<br />
Kombination mit langem Hub beim<br />
Dropper Post großes Potenzial. 150<br />
bis 200 mm bringen viel Bewegungsfreiheit<br />
und Sicherheit im<br />
steilen Gelände. Positiver Nebeneffekt<br />
des kurzen Sitzrohres: Vielfach<br />
bekommen Kunden so die<br />
Wahl zwischen zwei oder gar drei<br />
Rahmengrößen. Den kleinen, kurzen<br />
Rahmen für ein agiles, wendiges<br />
Bike. Oder den großen, langen<br />
Rahmen für mehr Laufruhe und<br />
Reserven bei Topspeed.<br />
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