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Dissertation zur Erlangung des Grades des Doktors der ...

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SÜDKURIER-Hauptsport (1945 bis 2002) Patrick EICH<br />

• will publizistisch kontrollieren. Allerdings sind diese Prinzipien nicht<br />

redaktionell festgelegt, son<strong>der</strong>n vielmehr ein spezieller „Gate-Keeper-Effekt“ 429<br />

• Bericht und Meldung zählen zu den häufigsten Darstellungsformen 430<br />

Die beiden Agenturen wurden von Sportjournalisten in <strong>der</strong> „Kölner Studie“ von 1993<br />

bewertet. Das Ergebnis: Sid werden beson<strong>der</strong>e Kompetenz bei <strong>der</strong> Aktualität<br />

(Schnelligkeit <strong>der</strong> Übermittlung), beim journalistischen Angebot (Vielfalt) sowie <strong>der</strong><br />

allgemeinen Fachkenntnis im Sport bescheinigt. Kritisch gesehen wird im Vergleich<br />

zu dpa die Seriosität, die verwendete (Sport-)Sprache, die Zuverlässigkeit sowie die<br />

fehlende kritische Distanz zum Objekt/Subjekt <strong>der</strong> Berichterstattung. Die<br />

Sportjournalisten kritisierten <strong>des</strong> weiteren bei beiden Agenturen die fehlende<br />

Bandbreite journalistischer Stilformen, obwohl <strong>der</strong>en Arbeit im Allgemeinen<br />

überwiegend positiv bewertet wurde. 431<br />

LAROCHE eruiert 1975, dass ein großer Teil <strong>des</strong>sen, was Zeitungen drucken nicht<br />

aus eigener Quelle stammt, son<strong>der</strong>n aus <strong>der</strong> Fe<strong>der</strong> <strong>der</strong> Nachrichtenagenturen.<br />

SCHULZ (1995, S.139) analysierte, dass <strong>der</strong> Agenturanteil im Sportteil bei<br />

überregionalen Zeitungen 38,5 Prozent ausmachen. MUCKENHAUPT 1990 (S.117)<br />

bestimmt bei <strong>der</strong> Zeitungsberichterstattung während <strong>der</strong> WM 1986 einen<br />

Agenturanteil von 46 Prozent, <strong>der</strong> sogar im Wortlaut abgedruckt wurde (19 % dpa, 27<br />

% sid). Der Eigenanteil während dieser Zeit lag bei 48 Prozent.<br />

Zeitungen mit einer kleineren Auflage übernehmen nicht nur Nachrichten einer<br />

Nachrichtenagentur öfters als Zeitungen mit einer größeren Auflage, sie verwerten<br />

die Nachricht auch weitaus häufiger unredigiert, wie eine repräsentative Stichprobe<br />

<strong>des</strong> Instituts für Demoskopie (Allensbach) dokumentiert. Der Anteil <strong>der</strong><br />

unbearbeiteten Übernahme macht bei Zeitungen mit einer Auflage unter 50.000<br />

Exemplaren 35 Prozent aus, mit Auflagen zwischen 50.000 und 200.000 14 Prozent<br />

und mit einer Auflage über 200.000 acht Prozent. 432<br />

In den Sportnachrichten <strong>der</strong> Agenturen sind Frauen unterrepräsentiert. Zu diesem<br />

Ergebnis gelangten NIEDERMEYER/WILKE durch eine inhaltsanalytische<br />

Untersuchung <strong>der</strong> dpa und sid 1993 und 1996. Der Anteil <strong>der</strong> Männer machte knapp<br />

zwei Drittel bis drei Viertel <strong>der</strong> Sportmeldungen aus, über Frauen handelte nur jede<br />

sechste bis zehnte Meldung. 433 TABELING gelangt in seiner Analyse zum gleichen<br />

Ergebnis über den sid: Er dokumentierte, dass 87 Prozent <strong>der</strong> Haupthandlungsträger<br />

männlich, dagegen nur zwölf Prozent weiblich sind. 434 KRAUSE kommt zu folgenden<br />

Ergebnissen:<br />

429 Vgl. FISCHER 1992, S.61 sowie EMIG 1987, S.29.<br />

430 Vgl. KRAUSE 2004, S.58.<br />

431 Vgl. HACKFORTH/FISCHER 1994, S.22ff.<br />

432 Vgl. MEYN 2001, S.229.<br />

433 NIEDERMEYER/WILKE 1998, S.45ff.<br />

434 Vgl. TABELING 2002, S.92.<br />

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