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Dissertation zur Erlangung des Grades des Doktors der ...

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SÜDKURIER-Hauptsport (1945 bis 2002) Patrick EICH<br />

Erst einige Jahre nach dem Krieg erfuhr die Sportpresse „einen ungeahnten<br />

Aufschwung vor allen an<strong>der</strong>en Pressegruppen“ 287 ; und die Sportfachpresse wurde<br />

<strong>zur</strong> „Lektüre <strong>der</strong> breiten Masse“ 288 . Heute zweifelt kein Verleger mehr daran, dass er<br />

die hohen Montagsauflagen dem Sportteil verdankt. Dementsprechend hat sich die<br />

Berichterstattung bis in die 90er Jahre quantitativ ausgeweitet und <strong>der</strong> Lokalsport<br />

längst vom Lokalressort losgelöst. 289<br />

FISCHER (1993, S.41ff.) und SCHULZ (1995, S.58) zitieren WEISCHENBERG<br />

(1976), <strong>der</strong> anhand <strong>der</strong> Süddeutschen Zeitung exemplarisch verdeutlicht, wie sich<br />

<strong>der</strong> Sportteil von 1945 bis in die Neunziger Jahre entwickelt hat:<br />

- 6. Oktober 1945: 1. Nachkriegsausgabe enthielt eine Viertelseite Sport<br />

- 1946: halbe Seite Sport / zwei mal pro Woche<br />

- 1952 (Olympische Spiele in Helsinki): montags/samstags mehr als eine halbe<br />

Seite Sport<br />

- 1956: Montagsausgabe: zwei Seiten Sport<br />

- 1960: Montagsausgabe: drei Seiten Sport<br />

- 1968: (Olympische Spiele in Mexiko): täglich drei Seiten Sport<br />

- 1988: (Olympische Spiele in Seoul): täglich fünf Seiten Sport<br />

- 1992: Olympische Spiele in Barcelona: Wachstumstendenzen waren ersichtlich<br />

Die Weiterentwicklung <strong>der</strong> Drucktechnik ist hierbei ein entscheiden<strong>des</strong> Kriterium für<br />

die Wachstumstendenzen <strong>des</strong> Sportteils. Die Meilensteine <strong>der</strong> Technik im Zeitraffer<br />

(vgl. auch Kap. 4.2):<br />

• Anfänge <strong>der</strong> Drucktechnik vor mehr als 450 Jahren: GUTENBERG erfindet<br />

bewegliche Lettern.<br />

• Beginn <strong>des</strong> 19.Jahrhun<strong>der</strong>ts: Entwicklung <strong>der</strong> zylindrischen Schnellpresse,<br />

Handsatz wurde durch Maschinensatz abgelöst.<br />

• Mitte <strong>des</strong> 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts: Entwicklung <strong>der</strong> Rotationsmaschine. 290<br />

• Die „Typograph-Linotype“ (1888) <strong>des</strong> schwäbischen Uhrmachers Ottmar<br />

MERGENTHALER ermöglicht hohe Auflagen von Massenzeitungen.<br />

• Entwicklung <strong>des</strong> sogenannten Teletypesetting (TTS), bei dem <strong>der</strong> Text von<br />

Perforatoren-Setzern in Lochstreifen gestanzt wurde und diese die Steuerung<br />

<strong>der</strong> Bleisetzmaschine übernahmen.<br />

• Die Datenverarbeitung nimmt Einzug in den Setzvorgang.<br />

• Anfang <strong>der</strong> 70er Jahre: Verbindung von elektronischer Datenverarbeitung und<br />

Fotosatz. Der Kathodenstrahl übernimmt die Funktion <strong>des</strong> Bleies. Texte<br />

werden von Computern auf Fotopapier gesetzt.<br />

287<br />

HÄUPLER 1950, S.216. Startschuss <strong>des</strong> neuen Presseaufschwungs war <strong>der</strong> 22.11.1950 – Erstes<br />

Nachkriegslän<strong>der</strong>spiel BRD-Schweiz, vgl. WEISCHENBERG 1978, S.17.<br />

288<br />

ebd. S.220.<br />

289<br />

Vgl. u.a. FISCHER 1993, S.43.<br />

290<br />

Diese konnten bereits stündlich 8000 16-seitige Zeitungen im heutigen Format drucken.<br />

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