Dissertation zur Erlangung des Grades des Doktors der ...

SÜDKURIER-Hauptsport (1945 bis 2002) Patrick EICH
Vorschau auf das, was sie zu welcher Uhrzeit veröffentlichen wollen, doch ist der
Arbeitsprozess innerhalb der Redaktion wesentlich komplizierter. So können die als
„eher zutreffend“ gemachten Aussagen folgende Erklärungen bieten:
1) Die Redaktion muss sich auf ständig wechselnde Umweltsituationen/erwartungen
anpassen. Beispiel: Ein Artikel, der gerade als Fußgeschichte
auf der am PC layouteten Zeitungsseite platziert wurde, muss auf Grund
aktueller Ereignisse von dieser Stelle weichen. Die Form und Gestaltung des
redigierten Artikels von der Seite zu entnehmen ist kein Problem. Arbeit macht
das Redigieren des neuen Textes, der in die vorgefertigte Größe passen
muss. Dazu muss sich der Redakteur Gedanken darüber machen, in welcher
Form und wo er die Information des entfernten Textes unterbringen kann.
2) Drei Redakteure sagten daher, dass sich Entscheidungs-handeln meist in
ungewissen und riskanten Situationen abspielt. Dies trifft beispielsweise dann
zu, wenn sich ein wie oben beschriebener Artikeltausch kurz vor Andruck der
Zeitung ergibt.
Technische Zwänge können sich auch dann ergeben, wenn Texte per
Fernübertragung (Telefon/Mail) geschickt werden. Schnell können redaktionelle
Einzelentscheidungen nicht mehr präzise aufeinander abgestimmt werden.
Abb. 88: Wettbewerbsdruck
© Patrick Eich 2004
Auf die Frage: „Sehen Sie die Kategorien [aus Abb. 88] durch Wettbewerbsdruck
zwischen Journalisten und Medien gefährdet?“, antworteten die Redakteure
267