Dissertation zur Erlangung des Grades des Doktors der ...

SÜDKURIER-Hauptsport (1945 bis 2002) Patrick EICH
werden. Sie sollen es ihm zudem ermöglichen, eigenständig und nach
Interessensschwerpunkten zu selektieren.
Das äußere Erscheinungsbild des SÜDKURIER hat sich im Lauf von fünf Dekaden
mehrfach gewandelt. Während sich die Grundschrift insgesamt nur dreimal
veränderte (1945-1978: Excelsior; 1978-2002: Times, seit 2002: Utopia), gab es in
diesem Zeitraum mehrere Titelschriften (u.a. Schreibschrift, Akzidenz-Grotesk,
Helvetica, und Constantia). Layoutreformen brachten seit Anfang der 90er Jahre
unter anderem mehr Farbe, fünf statt sechs Spalten, einen konsequenten
Blockumbruch, Rahmen um Bilder, fette Ortsmarken sowie Kursivschrift bei Zitaten.
ALLENSBACHER-Leserbefragungen deckten die Stärken und Schwächen des
neuen Erscheinungsbildes auf. Die Modifizierung (Relaunch) erfolgte 1993 unter der
Regie des anerkannten Zeitungsdesigners Mario R. GARCIA. Die Blattstruktur wurde
weiterhin verbessert. Das bestätigte eine neue ALLENSBACH-Studie im Jahr 1995.
Sechs Jahre später folgte zunächst eine Blattreform. Ein weiteres Jahre später
kreierte GARCIA erneut ein neues Layout für die in Konstanz hergestellte
Tageszeitung. Für den Sportteil bedeutete das u.a. sieben Spalten auf seiner ersten
Seite, alle weiteren haben sechs Spalten. Dazu kommen neue Rubriken und ein
täglicher Kommentar (bzw. Glosse).
Das Kennzeichnen einer Tageszeitung ist ihr breites Inhaltsspektrum aus Politik,
Kultur, Wirtschaft, Sport und sonstigen lokalen oder regionalen Bereichen. Im lokalen
und regionalen Bereich recherchieren Mitarbeiter vor Ort, in den anderen genannten
Mantelressorts können die Redakteure zudem auf Agenturmaterial zurückgreifen.
Heute arbeitet jeder Redakteur an seinem Bildschirm und bestückt die Zeitungsseite
nach vorgegebenen gestalterischen Richtlinien mit Beiträgen und Bildern
selbstständig und schickt sie per „Intranet“–Datenleitung ans Druckzentrum.
Während beim SÜDKURIER der Chefredakteur vor allem für die Mantelressorts
zuständig ist, unterliegen dem „Heimatchef“ alle Lokalredaktionen. Der „Chef vom
Dienst“ ist hingegen für die Koordination von Redaktion und Technik verantwortlich.
Aus Sicht des Verlegers sind Nachrichten Ware, ein Mittel zum Zweck, denn für eine
Zeitung mit Inhalt (Nachrichten/Informationen) bekommt er einen Tauschwert – Geld.
Ausschlaggebend für den Redakteur ist der Nutzwert einer Nachricht. Je
interessanter sie ist, um so mehr Menschen interessieren sich dafür und lesen diese
Zeilen. Sport – im Allgemeinen – wird in Deutschland ein hoher Nachrichtenwert
eingeräumt. Mit den Entscheidungsinstanzen, die die Nachricht durchläuft, bis sie
letztendlich im Blatt ist, damit beschäftigt sich die Gatekeeper-Forschung. So
belegen Studien (u.a. EMIG 1987), dass sich Journalisten bei der Nachrichtenauswahl
von subjektiven Erfahrungen, Einstellungen und Erwartungen leiten lassen,
die redaktionelle Linie ein entscheidendes Kriterium ist, dass sie nur ungenaue
Vorstellungen über Leserwünsche besitzen, sich oft an Kollegen orientieren und ihre
Auswahl von Faktoren wie Zeitdruck, technische und organisatorische Engpässe
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