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Dissertation zur Erlangung des Grades des Doktors der ...

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SÜDKURIER-Hauptsport (1945 bis 2002) Patrick EICH<br />

als saisonal stressig, bzw. zeitbedingt hektisch empfunden – bei stetigem<br />

personellen Mangel.<br />

Nach eigenen Aussagen layoutet je<strong>der</strong> Redakteur durchschnittlich sieben Seiten pro<br />

Woche eigenständig. Je<strong>der</strong> Einzelne schreibt etwa 3,6 Artikel pro Woche. Die<br />

Haupttagestätigkeit besteht im Redigieren von Texten. In <strong>der</strong> Benotung <strong>der</strong> beiden<br />

Nachrichtenagenturen dpa und sid wird <strong>der</strong> dpa mehr Seriosität, Kompetenz und<br />

Zuverlässigkeit zugeschrieben, während <strong>der</strong> sid aktueller berichtet und eine größere<br />

sprachliche Varianz besitzt, bzw. mehr Stilformen in Texten anbietet.<br />

Um ein regionales Sportereignis im Hauptsport zu platzieren, muss laut <strong>der</strong><br />

Befragten 1) das Ereignis von nationaler/internatoionaler Bedeutung sein, 2) das<br />

Ereignis/<strong>der</strong> Wettkampf gut besetzt sein, 3) das Thema interessant und die Story<br />

stark sein sowie 4) eine herausragende Leistung geboten werden.<br />

Bezüglich <strong>der</strong> Gewichtung von Text und Grafik/Bild, kürzen die Redakeure eher für<br />

ein gutes Bild/Grafik den Text. Zudem ist wichtig, dass min<strong>des</strong>tens ein Bild/Grafik<br />

steht auf je<strong>der</strong> Seite („Layoutreform“, „Eyecatcher“). Auf die Frage, nach welchen<br />

Selektionskriterien die Redakteure Nachrichten aussuchen, fand die Variable<br />

„Bedeutsamkeit“ die größte Zusprache, gefolgt von „Schwellenwert“ und „Elitebezug“.<br />

Die Variablen „Konstanz“ und „Negativismus“ waren kaum entscheidend.<br />

Zudem gibt es persönliche Zwänge und Einflüsse, die den Redakteur veranlassen<br />

können, eine Nachricht ins Blatt zu heben, und zwar dann, wenn er glaubt zu wissen,<br />

dass dies den Leser interessiert und die Informationsquelle seriös ist. Eine<br />

untergeordnete Rolle spielen die Faktoren Kollegenorientierung, Platzmangel,<br />

Zeitdruck, Ankunft <strong>der</strong> Information sowie Zielsetzung <strong>der</strong> Zeitung. Kaum eine Rolle<br />

spielen dagegen inner-/außerredaktionelle Sozialbeziehungen sowie Zeitdruck.<br />

Fazit: Die Aussagen <strong>der</strong> Redakteure <strong>zur</strong> Nachrichtenselektion decken sich<br />

größtenteils mit den Ergebnissen <strong>der</strong> Gatekeeper-Forschung. Auszuklammern ist<br />

lediglich <strong>der</strong> Befund, dass die Vorstellung von Bedürfnissen <strong>des</strong> Publikum eher diffus<br />

und unzutreffend sind. Per Telefon, Mail und Kontakt und persönlichen Kontakt zu<br />

Abonnenten stehen die Redakteure in Kontakt mit den Lesern. Zudem bieten<br />

regelmäßige Befragungen durch das Institut für Demoskopie in Allensbach profunde<br />

Ergebnisse über Lesegewohnheiten <strong>des</strong> Sportteils.<br />

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