Dissertation zur Erlangung des Grades des Doktors der ...

SÜDKURIER-Hauptsport (1945 bis 2002) Patrick EICH
FRANKENFELD legte daraufhin folgende drei Typengruppen fest, bei der er die
Verbreitung als Ausgangspunkt wählte:
1) Überregionale Blätter: Ihr Vertrieb geht über deutsche Grenzen hinaus (z.B.
Frankfurter Allgemeine Zeitung
2) Regionale Blätter: mit teils regionaler, teils örtlicher Verbreitung:
a) Regionale Großzeitungen
b) regionale Mittel- und Kleinzeitungen, Standortpresse, Heimatblätter
3) Boulevardzeitungen: Blätter, die auf den Straßenverkauf ausgerichtet und
entsprechend aufgemacht sind und zu mehr als 90 Prozent im Einzelverkauf
vertrieben werden.
Als große Kategorie wählt er die überregionale sowie die regionale Verbreitung.
Letztere unterteilt er weiterhin in Groß-, Mittel- bzw. Kleinzeitung. Ein Vergleich mit
der Typologie des Münchner Kommunikationswissenschaftlers Josef HACKFORTH
(1985, S.21) bringt das Problem der Differenzierung auf den Punkt:
1) Die überregional, national verbreitete Presse
2) Die regional verbreitete Presse 68
3) Die Heimat- oder Lokalzeitungen 69
4) Die Boulevardzeitungen
Im Gegensatz zu FRANKENFELD, fasst HACKFORTH die Lokalzeitungen als
eigenständige Typengruppe auf. Aber auch hier ist die Definition zwischen den
Begriffen regional und lokal nicht eindeutig geklärt. Selbst der DUDEN 70 macht eine
klare Definition von Lokal- und Regionalzeitungen durch seine ungenaue
Abgrenzung beider Begriffe schwierig. 71
Eine prägnante und praktikable Definition, also einer von mehreren Untergruppen der
Zeitung, liefert der Pressestatistiker Walter Justus SCHÜTZ:
68
Diese Bezeichnungen signalisieren die Verbindung der Titel, sie geben aber auch den Hinweis auf
die Schwerpunkte der Berichterstattung. Regionalzeitungen – wie der SÜDKURIER – befassen sich
überwiegend mit lokalen und regionalen Themen.
69
Die „Standortgebundenen Zeitungen“, die nur ein relativ keines Verbreitungsgebiet haben – ein bis
zwei Landkreise – und damit eine geringe Auflage aufweisen, werden auch Heimatpresse bezeichnet.
70
Der Duden (1994) besagt über das Wort „lokal“: „örtlich (beschränkt), für einen bestimmten Ort oder
bereich geltend“, das „Lokalblatt“ oder die „Lokalzeitung“ ist „eine kleine Zeitung mit räumlich
begrenztem Verbreitungsgebiet“ (S. 2148f.). Die „Region“ wird beschrieben als ein „durch bestimmte
Merkmale (Klima, wirtschaftliche Struktur) gekennzeichneter räumlicher Bereich“. Die
„Regionalausgabe“ wird bezeichnet als „Ausgabe einer Zeitung, Zeitschrift, die Nachrichten, Berichte,
Rundfunk- und Fernsehprogramme o.ä. eines Gebietes besonders berücksichtigt“ (S.2734). Das
Lokale bezieht sich demnach auf einen bestimmten Bereich während sich das Regionale auf ein
bestimmtes Gebiet bezieht.
71
Trotz der Unterschiede haben alle Zeitungstypen eines gemeinsam: Die exklusive Information in
diesem lokalen und regionalen Bereich; Lokalradios und -fernsehen können aus zeitlichen Gründen
erst gar nicht so ausführlich berichten wie die Tageszeitung. Oft ist sie das einzige Medium, das über
örtliches Geschehen informiert. Folge: u.a. eine starke Leser-Blatt-Bindung (vgl. RAGER 1999,
S.136).
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