Dissertation zur Erlangung des Grades des Doktors der ...

SÜDKURIER-Hauptsport (1945 bis 2002) Patrick EICH
unterliegt immer stärker der wirtschaftlichen Bestimmtheit, da Seh-, Hör- und
Leseverhalten zu essentiellen Einflussgrößen gewachsen sind.
Vom Außenseiter zum Aufsteiger, so hat sich der Beruf des Sportjournalisten in den
vergangenen 30 Jahren gewandelt. Der deutsche Journalisten Verband (DJV)
schätzt, dass es rund 69.000 Journalisten in Deutschland gibt. Der Verband
Deutscher Sportjournalisten weist rund 3900 Kollegen und Kolleginnen aus.
SCHAFFRATH vermutet auf Grund der Entstehung neuer Berufszweige (Internet-
Radio, Sport-Online-Anbieter etc.) eine steigende Tendenz.
GÖRNER befragte in der „Kölner Studie (1993) 1739 Sportjournalisten und machte
unter anderem Ergebnisse zu deren soziodemografischen Rahmendaten:
Männerdomäne, Tätigkeitsfelder (Print- oder AV-Medien), Anstellungsgrad
(Frei/Fest), Gehalt und Alter.
SCHAUERTE bezeichnet den Sportjournalismus aus der
kommunikationswissenschaftlichen Perspektive nicht mehr als eigenständiges
Genre, sondern vielmehr als „Label Sport“, unter dem die drei Segmente
Sportsystem, Medien und werbetreibende Wirtschaft 268 firmieren. Auch die Politik 269
schaltet sich ein, wenn es um den Rechteerwerb oder - verbleib hochkarätiger
Sportereignisse geht. Die „Drei-Klassen-Gesellschaft“ (GÖRNER) in der
Verwertungskette von Sportinformationen hat weiterhin Bestand. Das Interview nach
einem Wettbewerb bekommt zunächst der Reporter der TV-Anstalt, welche die
Rechte besitzt, erst dann folgen weitere private oder öffentlich-rechtliche Sender. Im
Anschluss daran kommen die Landeshörfunkanstalten, private Radiosender, bevor
Presseagenturen, Sportzeitschriften und überregionale, bzw. regionale
Tageszeitungen an ihre Informationen gelangen.
HACKFORTH prophezeit für den Berufsstand einen weiteren Autonomieverlust, das
der Sport „als Ware“ häufig eher ökonomischen Gesetzmäßigkeiten unterliegt, als
den publizistischen Grundanforderungen. Der Informationsgehalt der Nachricht wir
weiter sinken, bei steigendem Unterhaltungswert („Entertainisierung“ und
„Infotainment“). Allerdings wird seiner Meinung nach der Sportjournalismus in seiner
gesellschaftlichen Relevanz weiter steigen.
Die Zukunft des Systems „Sport und Massenmedien“ skizzieren DIGEL/BURK.
Demnach wird unter anderem die Kluft (arm und reich) innerhalb des Systems sowie
der einzelnen Sportarten immer größer. Die ziellose Vermehrung der Sportaktivitäten
gefährdet gleichzeitig die traditionellen Sportarten. Ferner wächst mit der
Informationsüberflutung der Anteil an nicht konsumierter Information beim
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Sport als Leitbild der Werbung, Sport als Mittel der Werbung, Werbung mit Sportstars,
Sponsorwerbung etc.
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Sport kann zudem als innenpolitisches Medium/Instrument mit folgenden Funktionen betrachtet
werden: 1) Ablenkungs-, 2) Identifikations- und 3) Integrationsfunktion (vgl. VOM STEIN 1988, S.210).
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