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Dissertation zur Erlangung des Grades des Doktors der ...

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SÜDKURIER-Hauptsport (1945 bis 2002) Patrick EICH<br />

(kompetenter Gesprächspartner sein), 2) situationsadäquates Reagieren statt starres<br />

Festhalten am Leitfaden und 3) durch ein gelockertes Gesprächsverhalten. 487<br />

Die häufigsten Interviewfehler sind: 1) dominieren<strong>der</strong> Kommunikationsstil durch zu<br />

viele geschlossene und suggestive Fragen, 2) Häufung von bewertenden und<br />

kommentierenden Aussagen und 3) fehlende Geduld beim Zuhören. Zudem können<br />

technische Schwierigkeiten, wie ein Aufnahmeausfall <strong>des</strong> Geräts, hinzukommen.<br />

9.4 Forschungsablauf, Codebuch und Datenauswertung<br />

Die Qualität einer Inhaltsanalyse ist abhängig von <strong>der</strong> Reliabilität und <strong>der</strong> Validität<br />

<strong>der</strong> Untersuchung. 488 PÜRER unterteilt die zu lösenden Probleme bei Anlage,<br />

Aufbau, Durchführung und Auswertung in die Bereiche Dimensionierung,<br />

Kategorisierung, operationale Definition und Co<strong>der</strong>überein-stimmung.<br />

Nach <strong>der</strong> Hypothesenbildung und <strong>der</strong> Auswahl <strong>des</strong> Untersuchungsmaterials liegt das<br />

Augenmerk auf <strong>der</strong> Erstellung eines Kategoriensystems. Dieses System glie<strong>der</strong>t den<br />

komplexen Forschungsgegenstand in inhaltlich abgrenzbare Teilaspekte. 489 Zu den<br />

Gütekriterien einer Kategorie zählen Vollständigkeit, Ausschließlichkeit und<br />

Eindimensionalität. Die untersuchungsrelevanten Problemstellungen eines<br />

Kategoriensystems müssen vollständig erfasst werden. Die Zuordnung <strong>der</strong> Inhalte,<br />

also die „operationale Definition" 490 , muss trennscharf sein. 491 Es darf somit keine<br />

Alternativzuweisung für den vor<strong>der</strong>gründigen Inhalt bestehen.<br />

Die Kategorien 492 und <strong>der</strong>en Ausprägungen werden durch einen Zahlen- bzw.<br />

Variablencode verschlüsselt und in ein Codebuch überführt. Mit ihm wird die<br />

Untersuchung <strong>der</strong> 846 Zeitungsseiten <strong>des</strong> SÜDKURIER-Hauptsports vorgenommen.<br />

Dabei ist die intersubjektive Nachprüfbarkeit das zentrale Kriterium. 493 Vereinfacht<br />

ausgedrückt: Mit demselben Codebuch und den identischen Untersuchungsobjekten<br />

muss eine zweite o<strong>der</strong> dritte Person zu den gleichen Ergebnissen gelangen<br />

(Reproduzierbarkeit). Die Vorgehensweise muss für je<strong>der</strong>mann offen dargelegt<br />

werden und nachvollziehbar sein. Ein Kategorienschema ist erschöpfend, „wenn alle<br />

487 Vgl. ebd., S.142-146.<br />

488 Vgl. PÜRER 1998, S.186.<br />

489 Vgl. FRÜH 1998, S.76.<br />

490 Die operationale Definition macht den Codierungsprozess explizit und nennt die empirisch<br />

fassbaren Entsprechungen zu den Kategorien auf <strong>der</strong> Objektebene (Texte) und gibt Regeln an, nach<br />

denen die empirisch erfassten Objektmerkmale in Daten überführt werden. Nur diese „Codierungen“<br />

bilden die Daten; vgl. FRÜH 1998, S.81.<br />

491 Vgl. Ebd., S.79, MERTEN 1995, S.317.<br />

492 Die Kategorienbildung erfolgte sowohl theoriegeleitet, als auch empirisch vgl. MERTEN/TEIPEN<br />

1991, S.318ff.<br />

493 Vgl. MERTEN/TEIPEN 1991, S.307ff.<br />

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