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Dissertation zur Erlangung des Grades des Doktors der ...

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SÜDKURIER-Hauptsport (1945 bis 2002) Patrick EICH<br />

unterschiedlich. Die Befragten bezogen diesen Wettbewerbsdruck hauptsächlich auf<br />

die „Wahrung <strong>der</strong> personellen Integrität“ (Unbestechlichkeit/Unverletzbarkeit),<br />

„Distanz“ und „Eigenrecherche“, während „Ausgewogenheit“ und „Quellenschutz“<br />

eine geringere Rolle spielen.<br />

Die Redakteure sprechen damit mögliche Gefahren selbst an. Denn wenn<br />

Wettbewerbsdruck die kritisch-distanzierte Sportberichterstattung in Gefahr bringt,<br />

begeben sich die Sportkommunikatoren unweigerlich in Abhängigkeiten. Die<br />

personelle Integrität gerät ins Wanken mit <strong>der</strong> Folge: Verlust von Autonomie, Gefahr<br />

<strong>des</strong> Verlautbarungsjournalismus, zumal auf Grund ausbleiben<strong>der</strong> Eigenrecherche.<br />

10.7.3 SÜDKURIER/Redaktionelle Arbeit<br />

83,3 Prozent <strong>der</strong> Befragten räumen <strong>der</strong> SÜDKURIER-Sportredaktion einen hohen<br />

Stellenwert innerhalb <strong>des</strong> Hauses ein. 16,7 Prozent sagen, sie habe „einen mittleren<br />

Stellenwert“. Ebenfalls 83,3 Prozent fühlen sich als Sportredakteur innerhalb <strong>der</strong><br />

Gesamtredaktion anerkannt. Bei 16,7 Prozent ist dies „nicht immer“ <strong>der</strong> Fall. Das<br />

bedeutet: Die SÜDKURIER-Sportredakteure sehen sich durchaus nicht als „fünftes<br />

Rad am Wagen“, son<strong>der</strong>n scheinen überwiegend anerkannt im Kreis <strong>der</strong> Kollegen.<br />

Geschlossen steht das Sport-Team hinter ihrem Beruf, denn alle würden „wie<strong>der</strong><br />

Sportjournalist werden wollen“. Ein Indikator für die Attraktivität <strong>des</strong> Berufs. Diese<br />

Aussage übertrifft den Wert aus <strong>der</strong> Kölner-Studie: Hier schlossen sich nur knapp<br />

zwei Drittel <strong>der</strong> Befragten <strong>der</strong> Aussage an.<br />

Mit <strong>der</strong> technischen Ausstattung in <strong>der</strong> Redaktion sind 66,7 Prozent <strong>der</strong> Befragten<br />

zufrieden, 33,3 Prozent sind es nicht. Im selben prozentualen Proporz beantworten<br />

die Redakteure die Frage nach zukünftigen Techniken (Redaktionssysteme/PC-<br />

Systeme/Software etc.). 66,7 Prozent prognostizieren eine Entlastung, 33,3 Prozent<br />

sehen eine Belastung 546 auf sich zukommen.<br />

Hat im Laufe <strong>der</strong> Jahre die Boulevardisierung <strong>der</strong> Sportberichterstattung<br />

zugenommen? Wenn ja, seit wann und warum?<br />

Nur vier Redakteure antworten und bejahen die Frage. Die angegebenen Gründe:<br />

• „Trend <strong>der</strong> Zeit“<br />

• „seit Kommerz-TV Sport entdeckt hat“<br />

• „erst seit ein paar Jahren, weil sich Leser Qualität nicht mehr leisten<br />

wollen/können“<br />

• „auch eine Frage <strong>der</strong> Gesellschaft. Diese verlangt nach schnellem Konsum,<br />

`heissen´ Nachrichten und leicht verdaulichem Stoff“<br />

Fünf <strong>der</strong> sechs Redakteure gaben an, bei ihrer Arbeit Rücksicht auf wirtschaftliche<br />

Interessen <strong>der</strong> Zeitung zu nehmen, einer verneinte die Frage.<br />

546 vgl. dazu. Kap. 5.2.4: Weitere Eckpunkte <strong>der</strong> redaktionellen Arbeit.<br />

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