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Dissertation zur Erlangung des Grades des Doktors der ...

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SÜDKURIER-Hauptsport (1945 bis 2002) Patrick EICH<br />

Nachdem die ersten Analysen vor allem durch die Berücksichtigung formaler und<br />

inhaltlicher Merkmale auffielen, trat nun die Analyse journalistischer<br />

Darstellungsformen 43 in den Vor<strong>der</strong>grund. Eine Genre-Lehre wurde allerdings nicht<br />

entwickelt. Auch hier waren nur die formalen Merkmale von Interesse.<br />

Erst in <strong>der</strong> nachfolgenden Phase legte sich <strong>der</strong> Schwerpunkt im Bereich Nachrichten<br />

und <strong>der</strong>en Werte. Anfang <strong>der</strong> 70er Jahre erfuhr die Inhaltsanalyse eine weitere<br />

Entwicklung. Die Strukturanalyse (von Zeitungen, Zeitschriften, Radio- und<br />

Fernsehprogrammen) kam hinzu, die sich mit rein quantitativen Aspekten (Umfang,<br />

Anteil von Themen bzw. Rubriken) beschäftigte. Erst in <strong>der</strong> Mitte <strong>der</strong> 70er Jahre<br />

widmete man sich auch qualitativen Merkmalen von Medieninhalten. 44 In dieser<br />

Phase wandelte sich die Inhaltsforschung endgültig zu einer zunehmend qualitativen<br />

Forschung, die verlässlich mehr als nur Inhalte auswählen konnte. Mit zunehmen<strong>der</strong><br />

Unterstützung <strong>der</strong> elektronischen Datenauswertung wurde aber auch weiterhin<br />

quantitativ geforscht. 45<br />

Neben den Struktur- und Themenanalysen etablierten sich im zunehmenden Maße<br />

auch Inferenzanalysen. 46 Die Methodik <strong>der</strong> Inhaltsanalyse ist in Kapitel 9.1<br />

beschrieben.<br />

3.3 Der Bereich Medienforschung<br />

„Verschiedene Wissenschaften beschäftigen sich heute mit Fragestellungen, die<br />

direkt o<strong>der</strong> indirekt die Medien betreffen. Ursprünglich nahmen vor allem die<br />

Publizistik- und Zeitungswissenschaft für sich in Anspruch, Medienforschung zu<br />

betreiben, obwohl dies nur in geringen Maße geschah. Wichtiger für die mo<strong>der</strong>ne<br />

Medienforschung sind die Soziologie, vornehmlich als Kommunikationssoziologie<br />

und Meinungsforschung (Demoskopie), sowie <strong>der</strong> Psychologie.“ 47<br />

Nach SILBERMANN ist die Medienforschung <strong>der</strong> Oberbegriff für wissenschaftliche<br />

Untersuchungen und Studien, die sich nach Aspekten von Struktur, Funktion,<br />

Organisation, Inhalt und Wirkung, Technik, Ökonomie etc. <strong>der</strong> diversen Medien<br />

widmen. Von Zeit zu Zeit erscheinen Schriften, die über den Stand <strong>der</strong><br />

Medienforschung in einzelnen Län<strong>der</strong>n o<strong>der</strong> international vergleichend berichten. 48<br />

43<br />

Journalistische Darstellungsformen: Nachricht, Meldung, Bericht, Reportage, Feature, Interview,<br />

Glosse, Kommentar, Leitartikel (Vgl. auch NOELLE-NEUMANN, SCHULZ, WILKE 1994, S.91ff.).<br />

44<br />

Vgl. PÜRER 1998, S.40.<br />

45<br />

ATTESLANDER 1993, S.228f.<br />

46<br />

INFERENZ: Schlussfolgerung von Merkmalen eines Textes auf die soziale Wirklichkeit.<br />

„Inferenzanalysen: das sind Inhaltsanalysen, bei denen je nach Fragestellung vom analysierten Text<br />

auf Textzusammenhang (Kontext), auf die im Text dargestellte Wirklichkeit sowie auf Intentionen <strong>des</strong><br />

Kommunikators sowie [...] auf mögliche Wirkungen beim Rezipienten geschlossen wird“ (Vgl. PÜRER<br />

1998, S.40).<br />

47<br />

DÖHN/ KLÖCKNER 1979, S.145ff.<br />

48 Vgl. SILBERMANN 1982, S.299.<br />

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