28.12.2012 Aufrufe

Dissertation zur Erlangung des Grades des Doktors der ...

Dissertation zur Erlangung des Grades des Doktors der ...

Dissertation zur Erlangung des Grades des Doktors der ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

SÜDKURIER-Hauptsport (1945 bis 2002) Patrick EICH<br />

Veranstaltung -4<br />

Lokal -3<br />

Familie -2<br />

Reise 3<br />

Quelle: ZMG; n.n.2004b, S.10; Eigene Darstellung<br />

In sämtlichen, in <strong>der</strong> Zeitung vertretenen Märkten (Stellen, Kfz, Lokal etc.) mussten<br />

die Verleger in 2002 im Vergleich zum Vorjahr Einbußen hinnehmen. Auch<br />

überregionale Zeitungen, die als Gewinner <strong>des</strong> „Boomjahres 2000“ hervor gingen,<br />

mussten sich zwölf Monate später in <strong>der</strong> Rolle <strong>der</strong> größten Verlierer sehen. Ihr<br />

Einbruch auf dem Werbemarkt führte dazu, dass die Anzeigeneinnahmen bis zu 20<br />

Prozent <strong>zur</strong>ückgingen. Obwohl die Vertriebserlöse (u.a. durch Preiserhöhungen) um<br />

4,9 Prozent stiegen, fielen die Gesamterlöse um 11,7 Prozent – bei stagnieren<strong>der</strong> bis<br />

rückläufiger Auflage.<br />

Selbst die auflagenstarke Süddeutsche Zeitung konnte den Verlag im Sommer 2002<br />

nicht vor den ersten Roten Zahlen seiner Geschichte bewahren. Die Folge: Abbau<br />

von Stellen 146 . Im dreistelligen Bereich planten dies in jener Zeit auch die Frankfurter<br />

Allgemeine Zeitung (FAZ), <strong>der</strong> Springer-Verlag und die Handelsblatt-Gruppe, denn<br />

allein bei <strong>der</strong> FAZ gingen die Umsatzerlöse in 2001 um 22,5 Prozent <strong>zur</strong>ück. Die<br />

Frankfurter Rundschau suchte dazu noch nach Bürgschaften für eine Sanierung.<br />

Die Krise hat zwar den gesamte Branche getroffen, sagt <strong>der</strong> Bun<strong>des</strong>verband<br />

Deutscher Zeitungsverleger (BDZV), doch einige regionale Tageszeitungen kamen<br />

bislang glimpflicher davon als an<strong>der</strong>e Blätter. Die Erklärung <strong>des</strong> BDZV ist simpel:<br />

„In <strong>der</strong> Regel machen Zeitungen ihre Umsätze zu etwa zwei Drittel aus Werbung und<br />

Anzeigen und zu einem Drittel aus dem Verkauf. In den <strong>zur</strong>ückliegenden fetten<br />

Jahren stammen die Umsätze <strong>der</strong> Zeitungen mit Auflagen von 200.000 Exemplaren<br />

und mehr allerdings bis zum 80 Prozent aus dem Bereich Werbung und Anzeigen.<br />

Da gerade hier die Einnahmen massiv <strong>zur</strong>ückgegangen seien, litten diese Blätter viel<br />

stärker unter den Verlusten. Regionale Tageszeitungen hingegen könnten die Krise<br />

besser meistern, erst recht, wenn sie sich auf hohem Niveau bewegten und nicht<br />

auch noch unter Auflagenverlusten litten.“ 147<br />

BDZV-Hauptgeschäftführer Volker SCHULZE schätzte Mitte 2002 ein, dass die<br />

Talsohle erreicht sei. Insgesamt müssen sich die Zeitungen aber weiterhin auf<br />

schwere Zeiten einstellen. Auf dem Lesemarkt können sie ihre Einnahmen nur durch<br />

Preissteigerungen erhöhen. Auf dem Werbemarkt seien kaum neue Impulse zu<br />

erwarten. Eine Stabilisierung <strong>des</strong> Werbemarktes wäre hingegen schon ein Erfolg. 148<br />

146 Stellenabbau, obwohl in dieser Zeit <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> redaktionellen Beiträge am Gesamtumfang<br />

kontinuierlich stieg. Im Jahr 2000 waren es noch durchschnittlich 65 Prozent. Im Jahr 2001 stieg <strong>der</strong><br />

Anteil <strong>der</strong> redaktionellen Inhalte auf 70 Prozent. Vgl. n.n.2004b, S.10.<br />

147 GANGLOFF 2002, vgl. dazu RAGER 1999, S.137.<br />

148 KELLER 2002, S.60f.<br />

41

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!