28.12.2012 Aufrufe

Dissertation zur Erlangung des Grades des Doktors der ...

Dissertation zur Erlangung des Grades des Doktors der ...

Dissertation zur Erlangung des Grades des Doktors der ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

SÜDKURIER-Hauptsport (1945 bis 2002) Patrick EICH<br />

Hyperbolik (Superlative/Übertreibungen)<br />

Die SÜDKURIER-Sportredakteure neigen dazu, das sportliche Geschehen mit<br />

Ausdrücken zu bewerten, die es in übertriebener Weise darstellen. Mit dieser<br />

Überschwänglichkeit will <strong>der</strong> Redakteur auch seinen Lesern begeistern. „Die Nähe<br />

<strong>zur</strong> Werbung deutet sich hier an.“ 534<br />

In Aufmacher-Überschriften: „Bannister lief `Traum-Meile´-Rekord“ (08.05.54),<br />

„...sensationelle Bestzeit“ (05.02.62), „In <strong>der</strong> Fabelzeit von 9,9 Sekunden über die<br />

100-Meter-Strecke“ (16.10.68), „Dynamit-Roberto schlug zu“ (12.06.78), „Duran<br />

gewann das Box-Spektakel von Montreal“ (23.06.80), „Sieger Fignon avanciert zum<br />

Super-Star (23.07.84), „Fabelzeit und zweites Gold“ (18.02.98), „Schumacher<br />

gekrönt“ (16.05.02).<br />

In sonstigen Überschriften: „Borussia <strong>der</strong> Superlative“ (07.11.94), „Trier im Fieber“<br />

(02.11.98), „Bronze beendet ihr Martyrium“ (16.02.2002), „Nächster Halt<br />

Einmaligkeit?“ (Armstrong/Tour de France), „Eine kleine Sensation“ (beide<br />

29.07.2002).<br />

Im Text: „nach einem Feuerwerk <strong>der</strong> Turnkunst“ (21.11.84), „die Fußball-Riesen“<br />

(11.11.96) (Deutschland), „Katja-Spiele und ein Traum in Gold“ (18.02.98), „<strong>der</strong><br />

italienische Supersprinter Mario Cipollini“ (13.07.98). Ferner herrscht in Texten <strong>der</strong><br />

Stichprobe eine inflationäre Setzung von Beiwörtern (super, fantastisch, sensationell<br />

etc.), grammatische Steigerungsformen von Adjektiven & Adverbien (die allerletzte<br />

Möglichkeit, das gefährlichste Spiel , sehr schön, viel zu schnell, wun<strong>der</strong>schön etc.)<br />

sowie Komposita (Superstar, Megafight, Traumfinale etc.).<br />

Die Umgangssprache ist die, zwischen den Mundarten und <strong>der</strong> Schriftsprache<br />

stehende, allgemein verbreitete volkstümliche, in den verschiedensten Abstufungen<br />

(familiär, salopp, <strong>der</strong>b, vulgär) gebrauchte Redensweise. Die Umgangssprache dringt<br />

so unweigerlich in den schriftlichen Gebrauch ein. Dabei nimmt die Presse „eine<br />

eigenartige Zwischen- und Mittelstellung zwischen Umgangs- und Hochsprache<br />

ein“. 535<br />

In sonstigen Überschriften: „In Stuttgart wird’s düster“ (15.05.2000), „Fußball in<br />

Happen“ (07.07.2000), „Über die Dörfer tingeln“ (02.10.2000), „Zicken-Zoff<br />

überschattet Erfolge“ (07.01.02) (Eisschnelllauf/Frauen), „Ein bisschen `wie die Sau´“<br />

(08.04.2002), „Ausrutscher auf dem Kartoffelacker“ (16.09.2002).<br />

Metaphorik<br />

Hier bedient sich <strong>der</strong> Sportredakteur aus einem großen Metapherpool. Es sind<br />

sprachliche Ausdrücke, bei dem ein Wort o<strong>der</strong> eine Wortgruppe aus seinem<br />

eigentlichen Bedeutungszusammenhang gerissen wird, ohne dass ein direkter<br />

Vergleich zwischen Bezeichnendem und Bezeichneten vorliegt. Der DUDEN spricht<br />

daher auch von „bildhaften Übertragungen“.<br />

534 Vgl. KROPPACH 1970, S.29.<br />

535 KROPPACH 1970, S.30.<br />

247

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!