Social Media Relations für Nonprofit-Organisationen – Eine ...
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Ein weiterer Grund, warum PR einen höheren Stellenwert einnimmt, ist die Missbilligung der<br />
Spender gegenüber der Verwendung von Geldern <strong>für</strong> Werbung. <strong>Eine</strong> glaubwürdige<br />
Kommunikation in Form von unaufdringlicher PR entspricht eher dem Selbstverständnis der<br />
NPOs. 23<br />
2.3 Besonderheiten der <strong>Nonprofit</strong>-PR<br />
Die Existenz einer gesonderten PR-Definition <strong>für</strong> NPOs wirft die Frage auf, wie stark sich<br />
ihre Kommunikation von der von Unternehmen unterscheidet. Die Besonderheiten der<br />
<strong>Nonprofit</strong>-PR gilt es bei der Planung der Kommunikationsaktivitäten zu berücksichtigen, um<br />
mit Herausforderungen gezielt umgehen zu können. So haben Dyer et al. festgestellt, dass<br />
NPOs ein einseitiges PR-Modell 24 verwenden, während Unternehmen symmetrischer<br />
kommunizieren. 25 Die Informationsvermittlung steht bei NPOs demnach im Vordergrund,<br />
während ein Dialog weniger angestrebt wird. Dies ist einerseits verständlich, da es das Ziel<br />
der NPOs ist, auf Missstände aufmerksam zu machen und die Bevölkerung aufzuklären. Auf<br />
der anderen Seite sind NPOs stark von ihren Anspruchsgruppen abhängig, was eine<br />
dialogorientierte Kommunikation verlangt. <strong>Eine</strong> Erklärung <strong>für</strong> dieses<br />
Kommunikationsverhalten können das fehlende Budget und die personelle Unterbesetzung<br />
der NPOs sein, die sie davon abhalten, intensiv mit den Anspruchsgruppen zu<br />
kommunizieren und auf individuelle Anfragen einzugehen. Dies wurde durch die Ergebnisse<br />
der Befragung durch Dyer et al. indirekt bestätigt, die feststellen konnten, dass größere<br />
NPOs, die meist auch über ein höheres Budget verfügen, eher symmetrisch<br />
kommunizieren. 26<br />
Der prägnanteste Unterschied zwischen NPOs und Unternehmen, nämlich die<br />
Gewinnerzielungsabsicht, kommt der Annahme entgegen, dass NPOs es grundsätzlich<br />
einfacher haben, Aufmerksamkeit zu wecken. Die nicht vorhandene Gewinnorientierung<br />
suggeriert einen glaubwürdigeren Auftritt und deswegen einen leichteren Zugang zu Medien<br />
und ihren Zielgruppen. In der Praxis sehen sich NPOs jedoch größeren Herausforderungen<br />
gegenüber als klassische Unternehmen, wobei sich das geringere Budget nur als<br />
offensichtlichster Nachteil erweist. Das Leistungsangebot einer NPO besteht nicht aus einem<br />
Produkt, sondern lässt sich mit Dienstleistungen vergleichen. 27 Die Leistungen einer NPO<br />
23 Vgl. Hüßner, Sabrina (2009). Non-Profit-PR oder: Werbung <strong>für</strong> den guten Zweck. Was Non-Profit-<strong>Organisationen</strong><br />
sind und wie sie auf sich aufmerksam machen. In: http://websquare.imb-uni-augsburg.de/2009-02/8.<br />
24 PR-Modelle in Anlehung an Grunig, James; Hunt, Todd (1984): Managing Public <strong>Relations</strong>. New York: Holt,<br />
Rinehart and Winston.<br />
25 Dyer, Sam et al. (2002): Managing Public <strong>Relations</strong> in <strong>Nonprofit</strong> Organizations. In: Public <strong>Relations</strong> Quarterly, Nr.<br />
4. S. 13-17.<br />
26 Ebd. S. 15.<br />
27 Vgl. Bruhn, Manfred (2005a): Marketing <strong>für</strong> <strong>Nonprofit</strong>-<strong>Organisationen</strong>. Grundlagen <strong>–</strong> Konzepte <strong>–</strong> Instrumente.<br />
Stuttgart: Kohlhammer-Edition Marketing. S. 42f.<br />
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