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Social Media Relations für Nonprofit-Organisationen – Eine ...

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zeichnen sich ebenfalls durch ihre Immaterialität, Nichtlagerfähigkeit und<br />

Nichttransportmöglichkeit aus. Sie vermitteln Werte und Anliegen, die genauso wie<br />

Dienstleistungen durch ihre Immaterialität nur schwer zu bewerten sind. 28 Der Erfolg einer<br />

NPO und ihre ideelle Ausrichtung können nur in begrenztem Maße durch die<br />

Anspruchsgruppen beurteilt werden. Genauso können abstrakte Meinungen und<br />

Thematiken, insbesondere <strong>für</strong> Laien, schlecht greifbar gemacht werden. Für den Erfolg der<br />

PR ist es daher ausschlaggebend, die Ideologie der NPO <strong>für</strong> die Anspruchsgruppen fassbar<br />

zu machen und <strong>für</strong> die Medien interessant zu vermitteln. Gerade langfristige Problematiken<br />

liefern jedoch nur geringe Nachrichtenwerte 29 und werden dadurch nur selten von den<br />

Medien aufgegriffen. Dies zeigt sich immer wieder in der Berichterstattung über die Armut in<br />

Afrika, der trotz ihrer Offensichtlichkeit und Dramatik nur geringe Aufmerksamkeit in der<br />

täglichen Medienberichterstattung zuteil wird. Langfristige Projekt- und Hilfsarbeit haben nur<br />

dann eine Chance in den Medien berücksichtigt zu werden, wenn sie mit Nachrichtenwerten<br />

wie Prominenz oder aktuellem Bezug in Verbindung gebracht werden.<br />

<strong>Eine</strong> weitere Herausforderung <strong>für</strong> die PR sind idealisierte Vorstellungen in der Bevölkerung,<br />

denen zufolge in den meisten <strong>Organisationen</strong> hauptsächlich Ehrenamtliche arbeiten, die<br />

keinerlei Kompensation <strong>für</strong> ihre Tätigkeit verlangen. Dies führt zu der Erwartung, dass die<br />

Verwaltung der NPO keine Kosten verursachen sollte. Auf der anderen Seite verlangen<br />

Spender immer mehr Informationen, mehr Engagement und nicht zuletzt persönliche<br />

Ansprechpartner oder sogar einen professionellen Kundendienst. 30 Auch <strong>Nonprofit</strong>-Marketing<br />

und -PR an sich sehen sich einer Legitimitätsproblematik gegenüber, denn die Akzeptanz<br />

von Kommunikationsmaßnahmen ist unter den Spendern relativ gering. 31 Diesem<br />

Widerspruch muss vor allem die Kommunikation gerecht werden, indem sie auf ihre Spender<br />

eingeht und gleichzeitig ein Image als engagierte und bedürftige <strong>Nonprofit</strong>-Organisation<br />

aufrecht erhält.<br />

Die PR hat demnach eine hohe Bedeutung <strong>für</strong> NPOs. Die Branche sieht sich durch den<br />

erhöhten Wettbewerb und den Bedarf nach Information und Austausch gezwungen, ihre<br />

Kommunikation zu professionalisieren. Darüber hinaus sollten NPOs durch ihre finanziellen<br />

Einschränkungen effiziente Wege der PR finden, mit denen sie dennoch möglichst viele<br />

28 Vgl. Ebd. S. 385ff.<br />

29 Nachrichtenwerte oder <strong>–</strong>faktoren sind thematische Bezüge, die in den Medien ein gesteigertes Interesse<br />

hervorrufen. Vgl. Galtung, Johan; Ruge, Mari (1965): The Structure of Foreign News: The Presentation of the<br />

Congo, Cuba and Cyprus Crises in Four Norwegian Newspapers. In: Journal of Peace Research. Nr. 2. S. 64-91.<br />

Sowie Kepplinger, Hans Mathias (1998): Der Nachrichtenwert der Nachrichtenfaktoren. In: Holz-Bacha, Christina;<br />

Scherer, Helmut; Waldmann: Wie die Medien die Welt erschaffen und wie die Menschen darin leben.<br />

Opladen/Wiesbaden: Westdeutscher Verlag.<br />

30 Vgl. Matthäus, Carsten (2008): Interview zum Unicef-Skandal. „Mehr Ehrlichkeit, weniger Schönrednerei“. In:<br />

http://www.sueddeutsche.de/finanzen/817/433566/text/.<br />

31 Vgl. Bruhn, Manfred (2005a): Marketing <strong>für</strong> <strong>Nonprofit</strong>-<strong>Organisationen</strong>. Grundlagen <strong>–</strong> Konzepte <strong>–</strong> Instrumente.<br />

Stuttgart: Kohlhammer-Edition Marketing. S. 66.<br />

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