Social Media Relations für Nonprofit-Organisationen – Eine ...

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Volker Gaßner
Datum: 26. November 2010
Ort: telefonisch
Haben Sie eine ausformulierte Social Media-Strategie?
Wir haben nur eine Internetstrategie, die 2007 formuliert wurde, in der aber auch Social
Media-Elemente enthalten sind. Sie bildet den Rahmen für unsere Social Media-Ausrichtung,
die wir in Kürze neu formulieren werden. Nur werden wir bei dieser Strategie nicht ins Detail
gehen und explizite Maßnahmen für bestimmte Instrumente benennen, da sich die
Rahmenbedingungen immer wieder so schnell ändern, dass wir einfach flexibel bleiben
müssen. Man weiß nie, was passiert.
Was sind im Rahmen dieser Strategie denn Ziele, die Sie mit Social Media verfolgen?
Eines unserer Hauptziele ist das Empowerment. Wir möchten alle unsere Ehrenamtlichen,
aber auch diejenigen, die sich für ein bestimmtes Thema einsetzen, mit einbeziehen. Viele
Menschen möchten an unseren Aktionen teilnehmen und Social Media sind das ideale Tool,
um diese Leute ins Boot zu holen. Beim Empowerment geht es darum, diesen Menschen
eine Stimme zu geben und sie zu vernetzen, damit sie etwas bewirken können. Dazu gehört
es auch, Awareness für bestimmte Themen zu schaffen und die Menschen aufzuwecken und
zu informieren.
Heutzutage lassen sich die Leute nicht mehr von einer einzelnen NPO begeistern, sondern
konzentrieren sich auf ganz spezielle Themen, die manchmal aber auch nur geringe
Aufmerksamkeit erregen. Für diese kleinen Gruppen und all die verstreuten Aktivisten haben
wir im August 2009 die Community „Green Action“ gegründet. Sie verbindet, integriert und
hilft den Menschen, sich für etwas Großes zu organisieren. Mittlerweile sind hier 20.000
Menschen, die die Beiträge der Community lesen und 9.000 wirklich aktive Registrierte.
Welchen Nutzen bringen Social Media denn speziell für NPOs?
Die Menschen möchten sich engagieren. Leider haben sie nicht mehr wie früher die Zeit, um
langfristig eine Organisation zu unterstützen, sondern begleiten z. B. nur noch eine
Kampagne. Hier können Social Media helfen. Das fällt z. B. unter das Schlagwort „One-
Click-Activism“. Mit einem Klick kann man Petitionen unterschreiben oder sich als
Unterstützter outen. Das Problem hier ist, dass im Netz nichts mehr anonym ist. Ein Name
oder eine Unterschrift auf einer Liste wird nicht mehr genau untersucht. Aber was ein User
im Netz tut, kann genauestens dokumentiert werden, was wieder die Hemmschwelle erhöht,
sich zu engagieren.
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