Der Wahrheit nicht ganz verpflichtet Esperanto in ... - Plansprachen.ch
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Vasko/H, L. Forts<strong>ch</strong>/CS, A. Mathe/H, O. Haszpra/H, J. Kavka/CS, V. Barandovska/CS, E.<br />
Krause/DDR, V. Falkenhahn u.a.) In e<strong>in</strong>er Resolution stellten die Teilnehmer fest, dass das Interesse<br />
für die Interl<strong>in</strong>guistik <strong>in</strong> den letzen Jahren gestiegen sei, dass es aber gravierende Mängel v.a. auf dem<br />
Gebiet der Organisation und Information gäbe. E<strong>in</strong>gedenk dessen, dass <strong>in</strong>terl<strong>in</strong>guistis<strong>ch</strong>e Fors<strong>ch</strong>ungen<br />
für die Lösung des Spra<strong>ch</strong>enproblems auf der Welt e<strong>in</strong>e grosse Bedeutung hätten, sei es notwendig,<br />
die diesbezügli<strong>ch</strong>e wissens<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e Arbeit weiterzuentwickeln. Die Spra<strong>ch</strong>e <strong>Esperanto</strong> sei bei den<br />
spra<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en Bedürfnissen au<strong>ch</strong> im wissens<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Berei<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong> den gema<strong>ch</strong>ten Erfahrungen am<br />
geeignetsten, wurde behauptet. 100<br />
Dr. Jürgen S<strong>ch</strong>arnhorst vom Zentralen Institut für Spra<strong>ch</strong>wissens<strong>ch</strong>aft an der Akademie der<br />
Wissens<strong>ch</strong>aften der DDR s<strong>ch</strong>rieb <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em <strong>in</strong> der Revue Spra<strong>ch</strong>pflege ers<strong>ch</strong>ienenen Kurzbeitrag, dass<br />
<strong>Esperanto</strong> <strong>in</strong> der DDR wie <strong>in</strong> den anderen sozialistis<strong>ch</strong>en Staaten sozusagen zum<br />
Fremdspra<strong>ch</strong>enunterri<strong>ch</strong>t gehöre, da die Zahl derer, die <strong>Esperanto</strong> lernten, ständig ansteige. <strong>Der</strong> ZAKE<br />
<strong>in</strong>terpretierte diese Erwähnung dah<strong>in</strong>gehend, aber wohl etwas zu stark idealisiert, so dass die<br />
Spra<strong>ch</strong>wissens<strong>ch</strong>aftler <strong>in</strong> der DDR si<strong>ch</strong> an die Tatsa<strong>ch</strong>e gewöhnt hätten, dass <strong>Esperanto</strong> zur<br />
„Spra<strong>ch</strong>situation“ <strong>in</strong> der DDR gehöre. 101<br />
1978 fand au<strong>ch</strong> das erste neu organisierte <strong>Esperanto</strong>-Treffen anlässli<strong>ch</strong> der Leipziger<br />
Frühl<strong>in</strong>gsmesse, genannt IFER, unter der massgebli<strong>ch</strong>en Organisation von Rolf Beau und unter dem<br />
Motto ‚60 Jahre Grosse Sozialistis<strong>ch</strong>e Oktoberrevolution’ statt; dazu gehörte au<strong>ch</strong> e<strong>in</strong> Abend zum<br />
Thema ‚Polnis<strong>ch</strong>e Kultur – Teil der Weltkultur’ statt, an dem Teresa Nemere aus Toruń e<strong>in</strong>en Vortrag<br />
hielt. <strong>Der</strong> sowjetis<strong>ch</strong>e Vizekonsul S<strong>ch</strong>epetov beehrte das Treffen mit se<strong>in</strong>em Vorbeis<strong>ch</strong>auen. Frau<br />
Vogel vom lokalen Kulturbundsvorstand und Genosse S<strong>ch</strong>ödl vom ZAKE hielten e<strong>in</strong>e Anspra<strong>ch</strong>e. Am<br />
nä<strong>ch</strong>sten Tag wurden das Georgi-Dimitrov-Museum, der Zoo und das Völkers<strong>ch</strong>la<strong>ch</strong>tdenkmal<br />
besi<strong>ch</strong>tigt. An dem von 106 Personen besu<strong>ch</strong>ten Treffen ers<strong>ch</strong>ienen Gäste aus H, CS, PL, BRD, A und<br />
DDR. E<strong>in</strong> gewisser H.A. Mann unterzei<strong>ch</strong>nete den Kurzberi<strong>ch</strong>t. Beim ZAKE konnte e<strong>in</strong> neuer 30m<strong>in</strong>ütiger<br />
Farbfilm über die DDR <strong>in</strong> <strong>Esperanto</strong> ausgeliehen werden. E<strong>in</strong> kostenloses 12. Kadersem<strong>in</strong>ar<br />
mit Jugendsem<strong>in</strong>aren wurde <strong>in</strong> Wehsendahl bei Strausberg angekündigt. 102 Ferner wurde e<strong>in</strong> neues<br />
Bu<strong>ch</strong> von D. Blanke ,mit dem Eo-Titel ‚<strong>Esperanto</strong>: Spra<strong>ch</strong>e, Bewegung, Unterri<strong>ch</strong>t’ mit Beiträgen von<br />
Isaev, Blanke, Bokarev, Nguyen van K<strong>in</strong>h, K. Kalocsay, W. Gilbert, A. Balague, G. Holmkvist, A.<br />
Pettym V. Oljanov, D.B. Gregor herausgegeben.<br />
An den 63. <strong>Esperanto</strong>-Weltkongress <strong>in</strong> Varna (Bulgarien) fuhren 100 DDR-Esperantisten und<br />
e<strong>in</strong>e offizielle Delegation bestehend aus D. Blanke, R. Hahlbohm (Na<strong>ch</strong>folger von Graetz im Amt des<br />
ZAKE-Vorsitzenden), Hans He<strong>in</strong>el, Siegfried L<strong>in</strong>e und Werner Pfennig. 30-40 Personen aus der DDR<br />
fuhren <strong>in</strong>dividuell, wie es hiess. Die DDR wurde bei der Eröffnung offiziell vom DDR-Generalkonsul<br />
<strong>in</strong> Varna, Hanis<strong>ch</strong>, vertreten.<br />
Im Oktober 1978 fand im Restaurant Riga zu Rostock das 3. Zentrale Treffen der<br />
Esperantisten im Kulturbund der DDR mit 180 Teilnehmern (140 aus der DDR, 40 aus dem Ausland)<br />
statt. Die folgende Abs<strong>ch</strong>lusserklärung wurde dort verabs<strong>ch</strong>iedet (Auszug unter hauptsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>er<br />
Berücksi<strong>ch</strong>tigung des politis<strong>ch</strong>-ideologis<strong>ch</strong>en Teils):<br />
I.<br />
Wir, Teilnehmer des III. Zentralen Treffens, haben über den bisher errei<strong>ch</strong>ten Stand der Arbeit der<br />
Esperantisten im Kulturbund der DDR und über die Ziele unseres zukünftigen Wirkens beraten, wie<br />
sie si<strong>ch</strong> aus den neuen Grundaufgaben des Kulturbundes sowie <strong>in</strong> Vorbereitung des 30. Jahrestages<br />
der Gründung der DDR ergeben.<br />
Wir erklären als wi<strong>ch</strong>tigste Zielsetzung und Bed<strong>in</strong>gung unserer Tätigkeit die weitere allseitige<br />
Stärkung der sozialistis<strong>ch</strong>en DDR und den verstärkten Kampf für Frieden, Entspannung und<br />
Abrüstung.<br />
100<br />
Esperantisten und Interl<strong>in</strong>guisten waren immer wieder von der Idee überzeugt, mittels <strong>Esperanto</strong> das sogenannte<br />
„weltweite Spra<strong>ch</strong>enproblem“ lösen zu können.<br />
101<br />
Wenn i<strong>ch</strong> mi<strong>ch</strong> ri<strong>ch</strong>tig er<strong>in</strong>nere, habe i<strong>ch</strong> <strong>in</strong> der esperantist übrigens nie e<strong>in</strong>en Beitrag über die M<strong>in</strong>derheitssituation der<br />
sorbis<strong>ch</strong>en Spra<strong>ch</strong>e und der Sorben <strong>in</strong> der DDR gelesen.<br />
102<br />
Unter den 18 Teilnehmern waren: D. Blanke, W. Pfennig, L. S<strong>ch</strong>ödl, H. He<strong>in</strong>el, H. Sauerbrey, H. S<strong>ch</strong>effs, F. Ley. Dies<br />
zeigt, dass man unter si<strong>ch</strong> war und kaum neue Aktivisten dazukamen. <strong>Der</strong> Kurzberi<strong>ch</strong>t war mit „Teilnehmer“ unters<strong>ch</strong>rieben.<br />
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