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Der Wahrheit nicht ganz verpflichtet Esperanto in ... - Plansprachen.ch

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<strong>Esperanto</strong>logie), Prof. Dr. sc. Manfred Uesseler (Magdeburg, Soziol<strong>in</strong>guistis<strong>ch</strong>e Aspekte der<br />

Interl<strong>in</strong>guistik), Ing. L<strong>in</strong>de Knös<strong>ch</strong>ke (Soziologis<strong>ch</strong>e Struktur der Kommunikationsgeme<strong>in</strong>s<strong>ch</strong>aft des<br />

<strong>Esperanto</strong>), Lektor<strong>in</strong> Anneliese Funke (Akademie-Verlag Berl<strong>in</strong>, L<strong>in</strong>guistis<strong>ch</strong>e Publikationen des<br />

Akademie-Verlags), D. Blanke (Planspra<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>e Kommunikationsgeme<strong>in</strong>s<strong>ch</strong>aften), Dr. Rosemarie<br />

Ranft (Berl<strong>in</strong>, Term<strong>in</strong>ologie der <strong>Planspra<strong>ch</strong>en</strong>probleme), Prof. Dr. sc. Karl Guts<strong>ch</strong>midt (Berl<strong>in</strong>,<br />

Spra<strong>ch</strong>politik und <strong>in</strong>nere Spra<strong>ch</strong>entwicklung ... <strong>in</strong> slavis<strong>ch</strong>en Spra<strong>ch</strong>en), Dr. sc. Cather<strong>in</strong>e El-Solomi-<br />

Mewis (Berl<strong>in</strong>, Spra<strong>ch</strong>politik und Spra<strong>ch</strong>planung <strong>in</strong> Afrika – Äthiopien und Somalia), Dr. Claudia<br />

Perlick (Berl<strong>in</strong>, Soziol<strong>in</strong>guistis<strong>ch</strong>e Situation im Baskis<strong>ch</strong>en), E.-D. Krause (Leipzig, Europäis<strong>ch</strong>e<br />

E<strong>in</strong>flüsse <strong>in</strong> der Lexik des Bahasa Indonesia), Prof. Dr. habil. Klaus Günther (Berl<strong>in</strong>, Lernmethoden ...<br />

für rationales Lernen von Fremdspra<strong>ch</strong>en), Dr. Wolf-Dietri<strong>ch</strong> Wendt (Berl<strong>in</strong>, Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te des<br />

Fremdspra<strong>ch</strong>enlernens), D. Blanke (<strong>Planspra<strong>ch</strong>en</strong> auf Tonbändern), Prof. F. Meier (Grammatis<strong>ch</strong>e<br />

Kategorien <strong>in</strong> Ethnospra<strong>ch</strong>en und Eo), Dr. Ronald Lötzs<strong>ch</strong> (Ausdruck des Passiv im Eo), PhDr. Eri<strong>ch</strong><br />

Spitz (CSSR, Artikel im Eo und <strong>in</strong> Ethnospra<strong>ch</strong>en). Wera Dehler (Probleme der Fa<strong>ch</strong>term<strong>in</strong>ologie), D.<br />

Blanke (<strong>Esperanto</strong> <strong>in</strong> der Praxis), Prof. Dr. sc. Joa<strong>ch</strong>im Dietz (Halle, Computeraufbereitung der<br />

Wortwurzeln im Eo). Sämtli<strong>ch</strong>e Teilnehmer stammten aus der DDR oder aus dem Ostblock,<br />

Referenten aus dem Westen waren gemäss dieser Teilnehmerliste <strong>ni<strong>ch</strong>t</strong> zugegen.<br />

Ferner ers<strong>ch</strong>ien 1985 zum ersten Mal der Saksa Kuriero, der als Informationsbullet<strong>in</strong> der<br />

GDREA-Bezirksleitungen <strong>in</strong> Leipzig.Halle bis 1990 herausgegeben wurde. (<strong>Der</strong> Saksa Kuriero zeigte<br />

übrigens, dass es au<strong>ch</strong> <strong>in</strong> der DDR mögli<strong>ch</strong> war, e<strong>in</strong> <strong>Esperanto</strong>-Bullet<strong>in</strong> weitgehend jenseits von<br />

fundamentalistis<strong>ch</strong>er Ideologie und verbissener Politik, wie von der esperantist betrieben,<br />

herauszugeben).<br />

Die Sofioter UNESCO-Resolution 23 C/Res. 11.11. wies <strong>in</strong> russis<strong>ch</strong>er Spra<strong>ch</strong>e (!) no<strong>ch</strong><br />

e<strong>in</strong>mal auf die entspre<strong>ch</strong>ende Resolution des Jahres 1954, die von der UNESCO <strong>in</strong> Montevideo<br />

verabs<strong>ch</strong>iedet wurde und ma<strong>ch</strong>te auf das 100. jährige <strong>Esperanto</strong>-Jubiläum von 1987 aufmerksam.<br />

Am Internationalen Sem<strong>in</strong>ar <strong>in</strong> Ahrenshoop, das Anfang Dezember 1988 stattfand, nahmen<br />

ausser e<strong>in</strong>igen DDR-Bürgern au<strong>ch</strong> Teilnehmer aus dem Ausland teil: Oskar Pr<strong>in</strong>cz (H), Roland<br />

S<strong>ch</strong>nell (West-Berl<strong>in</strong>), Věra Barandovská (CS), Yosimi Umeda (J), Edward Symoens (B), Andre<br />

Albaut (F), Werner und Elsbeth Bormann (BRD), Reg<strong>in</strong>a Thaller (A), Akiko Nagata (J/NL), Zofia<br />

Banet-Fornalowa (PL), Elena Ševčenko (SU), Elfriede Kruse (BRD), Simo Milojević (UEA),<br />

Abdurahman Junusov (SU).<br />

<strong>Der</strong> Name des neuen Sowjetführers Mi<strong>ch</strong>ail Gorbats<strong>ch</strong>ow, der seit März 1985 mit dem<br />

Stal<strong>in</strong>ismus 141 pr<strong>in</strong>zipiell bra<strong>ch</strong> und – zum S<strong>ch</strong>recken der DDR-Führung – Glasnost und Perestrojka<br />

e<strong>in</strong>führte, wurde <strong>in</strong> der esperantist erstmals <strong>in</strong> Nr. 3/1986 im Zusammenhang mit drei Bros<strong>ch</strong>üren<br />

erwähnt, die se<strong>in</strong>e politis<strong>ch</strong>en Statements auf <strong>Esperanto</strong> veröffentli<strong>ch</strong>ten. Anstatt die politis<strong>ch</strong>en<br />

Absi<strong>ch</strong>ten Gorbats<strong>ch</strong>ows zu erörtern, lebte auf den Seiten von der esperantist <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Beitrag von F.<br />

Wollenberg der 100-jährige Geist Thälmanns wieder auf, obwohl er do<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>on längst tot war. In<br />

e<strong>in</strong>em längerem Beitrag von Ende 1986 zeigte Blanke die „Spezifika der <strong>Esperanto</strong>-Bewegung <strong>in</strong> den<br />

sozialistis<strong>ch</strong>en Ländern“ auf und versu<strong>ch</strong>te damit zum Verstehen zu geben, dass diese Organisationen<br />

<strong>in</strong> dieser Ländergruppe „hohe staatli<strong>ch</strong>e Anerkennung“ geniessen und „<strong>ni<strong>ch</strong>t</strong> isoliert vom<br />

gesells<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Leben funktionieren“. Statt au<strong>ch</strong> die realen „objektiven“ Probleme dieser<br />

Organisationen zu behandeln (es handelte si<strong>ch</strong> um e<strong>in</strong>en „si<strong>ch</strong>er mangelhaften Versu<strong>ch</strong>“, die Situation<br />

der Eo-Bewegung <strong>in</strong> diesen Ländern zu <strong>ch</strong>arakterisieren), fiel Blanke auf alte Art und Weise <strong>in</strong><br />

groteske marxistis<strong>ch</strong>-len<strong>in</strong>istis<strong>ch</strong>e Zusammenhänge zurück und hob die Vorteile des „Demokratis<strong>ch</strong>en<br />

Zentralismus“ wie folgt hervor: „Das Pr<strong>in</strong>zip des demokratis<strong>ch</strong>en Zentralismus, na<strong>ch</strong> dem die Staaten,<br />

mit Abwei<strong>ch</strong>ungen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelnen Ländern, funktionieren, hat e<strong>in</strong>en Vorteil für die Zentralisierung und<br />

Effizienzsteigerung von relativ wenigen Kräften der Bewegung. Ausserdem hat er den Vorteil für die<br />

Arbeit mit den Massenmedien, mit gesells<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Organisationen, wissens<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Institutionen<br />

u.ä.“ Unklar ist, ob Blanke den demokratis<strong>ch</strong>en Zentralismus <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Eo-Organisation tatsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong><br />

e<strong>in</strong>führen wollte.<br />

141 <strong>Der</strong> Begriff des Stal<strong>in</strong>ismus existierte <strong>in</strong> der DDR offzizell <strong>ni<strong>ch</strong>t</strong> und für die SED war er bis zuletzt e<strong>in</strong> Tabu. Na<strong>ch</strong><br />

sowjetis<strong>ch</strong>er Auffassung, die au<strong>ch</strong> von der DDR übernommen wurde, gab es ke<strong>in</strong>e Lehre vom Stal<strong>in</strong>ismus. Erst im Februar<br />

1989 wurde das Wort erstmals im ‚Neuen Deuts<strong>ch</strong>land’ im Rahmen e<strong>in</strong>es Zitats aus der ‚Pravda’ gedruckt. (S. H. Weber:<br />

Aufbau und Fall e<strong>in</strong>er Diktatur. Kritis<strong>ch</strong>e Beiträge zur Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te der DDR. 1991, S, 64ff. u. S. 72ff.).<br />

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