Sonderausgabe: Dekontamination Verletzter (PDF, 2MB)
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tät eingeplant werden. Dieser Hubschrauber steht<br />
aber in nationaler Vorsorge bzw. in Vorsorge für die<br />
Einsatzländer Balkan. Eine Freigabe des Gerätes<br />
kann im konkreten Fall nur über die Bw-Führung<br />
erfolgen.<br />
Situation im ABC-Bereich<br />
Im Rahmen der der ABC-Abwehr wurden<br />
angefordert:<br />
•7 ABC-Fachberater,<br />
•2 <strong>Dekontamination</strong>splätze für Einsatzkräfte,<br />
•3 mobile Mess- und Laborkapazitäten bzw. Prüfkapazitäten<br />
sowie<br />
•4 Spürpanzer Fuchs<br />
Allgemein wird nach einer ersten Auswertung<br />
dieser Anforderungen weder ein Konzept noch eine<br />
den Anforderungen zugrunde liegende ABC-Risikobewertung<br />
ersichtlich.<br />
Es wird unseres Erachtens nicht deutlich, dass<br />
die eigenen Kapazitäten der Feuerwehren und des<br />
THW gerade bei den Spür- und <strong>Dekontamination</strong>sfähigkeiten<br />
ausgenutzt werden. Die zivilen ABC-<br />
Erkundungsfahrzeuge, von denen ja über 370 Stück<br />
in den Kreisen stehen, haben mindestens die gleichen<br />
Detektionsfähigkeiten wie die Spürfahrzeuge<br />
der Bundeswehr.<br />
Es wird in der Regel kein Unterschied zwischen<br />
der <strong>Dekontamination</strong> von Verletzten und Einsatzkräften<br />
gemacht. Diese Unterscheidung ist aber<br />
gerade beim Einsatz von C-Kampfstoffen zu beachten.<br />
Bei einer A-Kontamination kann ein militärischer<br />
Dekon-Platz (TYP HEP oder TEP) auch für die Zivilbevölkerung<br />
eingesetzt werden, jedoch nicht für die<br />
<strong>Dekontamination</strong> verletzter ungeschützter Personen.<br />
Diese Einrichtungen sind für die <strong>Dekontamination</strong><br />
von Einsatzkräften gedacht, die mit ABC-Schutzausrüstung<br />
ausgerüstet sind.<br />
Es gibt spezielle SEP, die für die <strong>Dekontamination</strong><br />
von Verletzten ausgelegt sind. Sie bedürfen<br />
allerdings einer anderen Ausstattung.<br />
Für die Einrichtung von <strong>Dekontamination</strong>splätzen<br />
sind von der zivilen Seite außerdem folgende<br />
Vorraussetzungen zu schaffen:<br />
•Wasseranschluss,<br />
•Möglichkeiten zur Einlagerung von Dekon-Mitteln,<br />
•Genehmigung der Einleitung verunreinigten Wassers<br />
in das Abwassersystem.<br />
Grundsätzlich möglich sind im Bereich der<br />
ABC-Abwehr die nachfolgenden Unterstützungsleistungen:<br />
•Einsatz von Fachberatern ABC<br />
•Einsatz von 2 HEP / TEP zur Dekontaminierung<br />
von Einsatzkräften (geschütztes Personal)<br />
•Einsatz von 4 ABC-Aufklärern (Fuchs/Tiger)<br />
Eingeschränkt ist die Nutzung stationärer<br />
Laborkapazitäten der Bundeswehr möglich. Dazu<br />
gehören:<br />
•stationäre Labors des Zentralen Sanitätsdienstes,<br />
•das Wehrwissenschaftliche Institut für Schutztechnologien<br />
(WIS) in Munster.<br />
Auch mobile Mess- und Laborkapazität für den<br />
Bereich A/C ist vorhanden. Allerdings gibt es sie im<br />
Bereich der ABC-Abwehrtruppe nur einmal. Eine<br />
Entseuchung ist grundsätzlich im Zusammenwirken<br />
mit dem Sanitätsdienst — wenn auch eingeschränkt —<br />
möglich.<br />
In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen,<br />
dass auch die Bundeswehr über B-Aufklärungselemente<br />
nur in sehr begrenztem Umfang verfügt.<br />
Darüber hinaus existiert im Sanitätsdienst eine<br />
entsprechende stationäre Laborkapazität.<br />
Die Bundeswehr hat in ihren Depots auch<br />
Antidote. Es ist jedoch allgemein bekannt, dass die<br />
zivile Seite selbst diverse Antidote bevorratet hat.<br />
Eine Überprüfung dieser Anfrage ist daher noch vorgesehen.<br />
Fazit<br />
Die Bundeswehr steht zur Verfügung, um die<br />
zivile Seite bei der Gewährleistung der Sicherheit<br />
während der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 zu unterstützen.<br />
Dies kann aber nur unter Berücksichtigung<br />
der aktuell verfügbaren Kapazitäten und unter Berücksichtigung<br />
des Subsidiaritätsprinzips geschehen. Ferner<br />
muss die Kostenregelung beachtet werden.<br />
SONDERAUSGABE 2006 BEVÖLKERUNGSSCHUTZ 13