Sonderausgabe: Dekontamination Verletzter (PDF, 2MB)
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Der größte Handlungsbedarf bei der ABC-<strong>Dekontamination</strong><br />
besteht im Transport- bzw. insbesondere<br />
im Hospitalisationsraum. Abklärungen haben gezeigt,<br />
dass vorbereitete Spitäler vorwiegend die <strong>Dekontamination</strong><br />
von C-verseuchten Patienten im Katastrophenplan<br />
des Spitals berücksichtigen.<br />
Die Arbeitsgruppe bestimmte für die <strong>Dekontamination</strong><br />
von Patienten folgende Zielvorgaben:<br />
•Das Personal darf nicht gefährdet werden (es muss<br />
sich maximal schützen!)<br />
•Der Patient soll nicht länger leiden (Triage, lebensrettende<br />
Sofortmaßnahmen).<br />
•Der Patient soll dekontaminiert sein für die nachfolgende<br />
sanitätsdienstliche Behandlung.<br />
•Die Kontamination darf sich unter keinen Umständen<br />
im Spital verbreiten.<br />
•Die ABC-<strong>Dekontamination</strong> ist Bestandteil des<br />
Katastrophenplans des Spitals.<br />
Im Vordergrund stand zudem der Lösungsansatz,<br />
die <strong>Dekontamination</strong>sabläufe so einfach wie<br />
möglich zu gestalten und wenn immer möglich für<br />
A, B und C zu vereinheitlichen, damit sie rasch zur<br />
Routine werden.<br />
Gemeinsamkeiten der ABC-<strong>Dekontamination</strong><br />
Ein Ablaufschema für die ABC-<strong>Dekontamination</strong><br />
von Patienten:<br />
1 Entkleiden<br />
2 Patient in <strong>Dekontamination</strong>sstelle einweisen,<br />
Lebensrettende Sofortmaßnahmen /Triage<br />
3 Patient duschen,<br />
Wasser, Desinfektionsmittel für Haut und Wunden.<br />
4 Patient trocknen<br />
5 Entstrahlung, Entgiftung, Entseuchung messen,<br />
Probenahme für Diagnostik<br />
6 Eventuell Prozesse 2 bis 4 wiederholen<br />
7 Patient neu einkleiden (Witterungsschutz / Atemschutz<br />
bei „B-Verdacht“)<br />
8 Abwasser auffangen<br />
9 Weiter- bzw. Endbehandlung des Patienten im Spital<br />
Punkte 1 bis 8 umfassen<br />
•den eigentlichen <strong>Dekontamination</strong>sprozess, welcher<br />
durch nicht ärztliches Personal mit spezieller<br />
<strong>Dekontamination</strong>sausbildung (<strong>Dekontamination</strong>sassistenten)<br />
vollzogen werden kann<br />
•psychologische Betreuung (Stressmanagement)<br />
durch <strong>Dekontamination</strong>sassistenten<br />
•Durchführung von lebensrettenden Sofortmaßnahmen<br />
während des <strong>Dekontamination</strong>sprozesses<br />
durch Arzt/Rettungssanitäter mit spezieller <strong>Dekontamination</strong>sausbildung<br />
in Maximalschutz und setzen<br />
Maximalschutzausrüstung, Ausbildung<br />
und regelmäßiges Training voraus.<br />
Punkt 9 erlaubt die Übernahme des dekontaminierten<br />
Patienten durch das Spital für dessen sanitätsdienstliche<br />
Endbehandlung.<br />
Empfehlung zu Punkt 2:<br />
•Optimale Lösung: <strong>Dekontamination</strong>szelte außerhalb<br />
des Spitals (belüftet, heizbar, wasserdicht, in<br />
zwei Bahnen trennbar, mit Auffangeinrichtung für<br />
kontaminiertes Wasser)<br />
•Gute Lösung: Vorbereitete Räume außerhalb bzw.<br />
in der Nähe des Spitals<br />
•Minimale Lösung: Schleusen eines geschützten<br />
Spitals für A- oder C-<strong>Dekontamination</strong> sind<br />
grundsätzlich möglich, sofern fließendes Kalt- und<br />
Warmwasser vorhanden ist (Abwasser muss aufgefangen<br />
werden können).<br />
Im Weiteren ist vorgesehen, Besonderheiten<br />
zur <strong>Dekontamination</strong> (Abweichungen zu Gemeinsamkeiten)<br />
bei Ursache A, B und C separat und im<br />
Detail festzuhalten. Es würde in diesem Beitrag zu<br />
weit führen, näher darauf einzugehen, da auch diese<br />
Einzelheiten noch nicht genehmigt sind.<br />
Anforderungen an das Spitalpersonal<br />
(<strong>Dekontamination</strong>sassistenten)<br />
Maximalschutz des Spitalpersonals (bis Agens<br />
bekannt ist!)<br />
•Spitalhygieniker mit Know-how über ABC-<strong>Dekontamination</strong><br />
(Geräte, <strong>Dekontamination</strong>smittel, Ort<br />
der <strong>Dekontamination</strong>).<br />
•Qualifikation des Personals: für die <strong>Dekontamination</strong><br />
der gehfähigen Personen braucht es keine<br />
medizinische Ausbildung. Die <strong>Dekontamination</strong><br />
SONDERAUSGABE 2006 BEVÖLKERUNGSSCHUTZ<br />
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